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德语文摘(犯罪,惊悚,悬疑,动作):Der Killer

时间:2012-06-12来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Killer
Rufus Lebemann war Killer. Ein gewissenhafter Killer. Korrekt und genau. Wie in seinem früheren Beruf, als Steuerberater. Immer zum Wohle seiner Klienten. Einen besseren konnte man sich nicht wünschen, als ihn. Er war ruhig und ausgeglichen. Nie hatte er eine Person, welche auf seiner Liste stand, unnötig leiden lassen. Alles ging kurz und schmerzlos vor sich. Und oft entschuldigte er sich und hatte Verständnis für ihre Angst; für ihr Bitten und Flehen, es möge doch der Kelch an ihnen vorübergehen. Doch, wie schon gesagt; Rufus Lebemann, oft lächelte er über seinen Namen, war gewissenhaft und korrekt. Zumal sein Ruf als Killer gelitten hätte. Er wollte nicht zur Schande seiner Zunft werden. Und nie hatte er sich, abgesehen von ihrem Leben, am Eigentum seiner Opfer vergriffen. Und worauf er besonders stolz war; es wäre unter seiner Würde gewesen, einen Auftrag anzunehmen, wenn es sich um Kinder und Frauen gehandelt hätte. Ein Monster war er nicht. Er selbst hatte Enkelkinder. Und dass er ein liebevoller Gatte war, seine Frau behelligte er nie mit seinem Beruf, kann man sich leicht denken.
Auch an diesem schönen und frühlingshaften Tag, hatte er einen Auftrag zu erledigen. Die Sonne am wolkenlosen Himmel wärmte alle Kreatur. Die Vögel zwitscherten ihre Lust am Dasein aus ihren Kehlen. Alles stand in farbenfroher Blüte. Ja, es war eine Lust zum Leben. Rufus Lebemann seufzte.
Ja, jede Arbeit hatte so seine Schwierigkeiten, mit denen man fertig werden musste. Doch auch Steuerberater war kein Idealberuf gewesen.
Heute hiess er Siegfried Lenz und war Vertreter für Bauelemente. Er hatte sich für eine Perücke mit grauem und vollem Haar entschieden, das links gescheitelt, seinen spärlichen Haarwuchs bedeckte. Der Kinnbart, und das helle Brillengestell gaben ihm das Aussehen eines Akademikers.
Es war eine vornehme Gegend, in der Hans Wollschläger lebte. Ein Viertel, in dem sich Neureiche eine mehr oder weniger protzige Villa hatten bauen lassen. Mit kühlem Kopf und breiten Ellenbogen hatte sich Wollschläger nach oben gearbeitet. Vom kleinen Maurer zum Chef einer grossen Baufirma. Er hatte Bewunderer und Feinde. Und einer jener Feinde hatte Rufus Lebemann den Auftrag gegeben, diesen Stolperstein, der den Weg zum eigenen Erfolg behinderte, zu beseitigen.
Seinen Wagen hatte er einige hundert Meter von Wollschlägers Haus geparkt.
Einen kurzen Blick noch in einen kleinen Spiegel, den er immer bei sich hatte; dann stieg er aus dem Auto.
Die Villenpracht wurde aufgelockert durch Parks, mit hohen Bäumen und gepflegten Wegen. Die Häuser, links und rechts, mit den grossen Vorgärten, lagen meist hinter mittelhohen Mauern. Rufus Lebemann ging ruhigen Schrittes und überdachte noch einmal sein Vorhaben. Hans Wollschläger würde heute alleine zu Hause sein. Seine Frau war in Kur; das Dienstmädchen hatte frei, und seine Geliebte war nie in seinem Haus. Er hatte ihr eine Wohnung in der Stadt gemietet. Ja, eigentlich sollte alles nach Plan ablaufen. Wie immer. In seinem schwarzen Diplomatenkoffer, in dem man wichtige Papiere vermutete, befand sich nur eine Pistole mit Schalldämpfer. Die Uhr zeigte kurz vor Elf. Um diese Zeit hatte er sich mit Wollschläger verabredet. Zehn Minuten später, stand er vor seinem Haus. Er bemerkte die Kamera, die oben am Dach angebracht war und drückte auf den Knopf der Sprechanlage. Nach einigen Sekunden hörte er die Stimme Wollschlägers und er nannte seinen Namen. Das grosse Eisentor öffnete sich nach innen und Rufus Lebemann betrat einen, mit hellem Kies belegten Weg. Zugleich öffnete sich die Haupttüre und eine bullige Gestalt mit kurzgeschnitten Haaren trat nach draussen. Eine grosse Doge, als Zeichen von Macht und Ansehen, folgte ihm.
-Seien Sie willkommen in meiner kleinen Behausung Herr Lenz-, sagte er mit gespielter jovialer Stimme. Rufus Lebemann kannte solche Männer. Protzig bis zur Lächerlichkeit. Wollschläger zeigte auf den Hund.
-Caesar ist nur gefährlich, wenn ich es will. Sonst sind meine Freunde, auch seine. Doch treten sie ein.- Ein grosser Ventilator an der Decke der grossen Vorhalle spendete Kühle.
Abstrakte Bilder an den Wänden, sollten die Verbundenheit zur Moderne suggerieren. Wollschläger öffnete die Türe zu seinem Arbeitszimmer.
-Kommen Sie. Hier ist meine kleine Schaltzentrale.- Er lachte abgehackt und unangenehm. Dicke, mit Ringen geschmückte Finger, zeigten auf einen riesigen Schreibtisch.
-Setzen Sie sich. Darf ich Ihnen etwas zum trinken anbieten? Einen Whisky, oder Cognak?- Rufus Lebemann lächelte scheu.
-Vielen Dank. Doch lieber nicht. Sie wissen, Alkohol am Steuer. Und meine Zeit ist bemessen.- Wollschläger lachte wieder.
-Ja, ja, die Zeit. Ich kenne das. Wer hat sie schon? Immer am Ball
bleiben.-
Auch er setzte sich.
-Na, dann zeigen Sie mal Ihre Angebote.- Rufus Lebemann blickte kurz auf den Hund, der neben Wollschläger sass und öffnete seinen kleinen Koffer. In der Hand hielt er den Revolver, auf dessen Lauf schon der Schalldämpfer gesteckt war. Das Gesicht seines Gegenübers ging von erstem Erschrecken zur Ungläubigkeit über.
Dann begann er zu lachen.
-Soll das ein Witz sein? -
Er wollte sich schon erheben. Doch der Revolver, der sich jetzt gefährlich in der Höhe seines Kopfes befand, liess ihn wieder zurücksinken.
Rufus Lebemann blickte ihn ernst an.
-Ich würde Sie bitten, nichts unüberlegtes zu tun. Und bitten Sie auch Ihren Caesar, sich ruhig zu verhalten.- Im Gesicht Wollschlägers machten sich die ersten Anzeichen von Angst bemerkbar.
-Was wollen Sie? Und wer sind Sie?-
Rufus Lebemann lächelte leicht.
-Wer ich bin, tut nichts zur Sache. Und was ich will; Ihr Leben.- Er machte eine kleine Pause.
-Eigentlich nicht ich. Sondern jemand, in dessen Auftrage ich gekommen bin.
Und machen Sie keine Dummheiten. Ich habe auch Caesar im Auge. Seien Sie ein vernünftiger Mensch.- Man sah Wollschläger an, wie sein Gehirn arbeitete.
-Hören Sie-, sagte er dann mit einer Stimme, aus der alle Forschheit und Überheblichkeit verschwunden war.
-Wir könnten ins Geschäft kommen. Was hat Ihnen der Auftraggeber geboten, mich zu töten? Ich könnte...- Rufus Lehmann machte wieder ein ernstes Gesicht.
-Ich möchte hier nicht über Geld sprechen. Was ich überhaupt ungern tue.- Wollschläger Atmen war zu einem Keuchen geworden.
-Ich meine; ich könnte Ihnen mehr bieten, wenn sie mich am Leben lassen und den Auftraggeber erschiessen. Das ist doch ein Angebot. Dann hätten Sie womöglich das Doppelte verdient und ich hätte einen Konkurrenten weniger.
Geschäft ist Geschäft. Dort im Safe sind rund siebzigtausend Euro. Es gehört Ihnen. Und ich kann mir auch schon denken, wer mich aus dem Weg haben will.
Jakob Mayer. Ich bin sicher. Was sagen Sie zu meinem Vorschlag.- Rufus Lehmann nickte.
-Ein Zubrot ist nicht zu verachten.-
Wollschläger stand auf und ging zum Safe.
-Sie brauchen keine Angst haben. Ich werde nichts unüberlegtes tun.- Und mit einer eher kläglichen Stimme.
-Caesar, bleib sitzen.-
Er öffnete den Safe, nahm das Geld heraus und kam zum Schreibtisch zurück.
-Hier, Sie können es nachzählen.-
Rufus Lebemann schüttelte leicht den Kopf.
-Nein, nein, ich glaube Ihnen. In solchen Situationen lügt man nicht. Und bitte, setzen Sie sich wieder.- Wollschlägers Gesicht war mit Schweiss bedeckt. Rufus Lebemann lächelte wieder, doch seine Augen blickten traurig. So war nun mal sein Beruf. Er hob wieder seinen Revolver.
Sein Gegenüber schien nicht zu begreifen.
-Wir hatten doch...-
Rufus Lebemann schüttelte wieder seinen Kopf.
-Nicht wir hatten; Sie hatten. Und wenn ich Sie nun am leben liesse, wie könnten Sie Vertrauen in mich haben, dass ich Ihren Auftrag ausführe. Es war übrigens Jakob Mayer. Keine Angst; Sie haben nicht umsonst bezahlt.- Wollschläger wollte hochspringen, doch mit einem Loch in der Stirne hauchte er sein Leben aus. Caesar erhob sich und blickte von einem zum anderen.

Rufus Lebemann steckte das Geld in seinen Koffer und verliess ruhigen Schrittes das Haus. Die frische Luft tat ihm gut. 

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