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德语文摘(犯罪,惊悚,悬疑,动作):Pharaos Wächter

时间:2012-03-12来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Wächter
Die untergehende Sonne ließ den breiten Strom in allen Regenbogenfarben schimmern, während die Wellen silberne Bänder darüber fließen ließen. Die fruchtbare Grünfläche entlang des Wassers schimmerte wie ein Smaragd in der goldenen Fassung der sie umgebenden Wüste. Die Abenddämmerung, welche die Konturen durch ihr sanftes Licht verschwimmen ließ, schien das Land am grünen Fluss in ein irisierendes Paradies zu verwandeln. Ein Ibis landete flügelschlagend im raschelnden sattgrünen Papyrusschilf und stakste auf langen Beinen durchs flache Uferwasser, seinen spitzen Schnabel auf der Suche nach Fröschen und Libellen durch den nassen Schlamm ziehend. Das Farbenspektrum am Himmel und auf den Wellen spiegelte sich auf dem hellen Gefieder des großen Vogels und ließ es golden aufleuchten. 
 
 
Sunu saß auf einem rötlich-gelben Felsbrocken, der in den schnellfließenden Fluss ragte und kaute nachdenklich auf einem Grashalm herum. Wer den hochgewachsenen Leutnant der Medjay kannte, hätte sich über den verlorenen Ausdruck in seinen schwarz glänzenden auf den Fluss gehefteten Augen gewundert. Gefühle verstand er normalerweise meisterhaft zu verbergen und die Vergangenheit, die seine momentane Traurigkeit verursachte, blieb meistens unter einem Haufen Pflichten und seiner meisterhaften Selbstbeherrschung verborgen. Hätte ihm jemand erzählt, dass in nächster Zukunft eben diese Selbstdisziplin einer harten Zerreißprobe ausgesetzt sein und einige Sprünge bekommen würde, dass die Zukunft ihn schlimmer erwischen könnte als das bereits Erlebte, er hätte denjenigen sicherlich ausgelacht. Der kampferprobte Krieger konnte sich nichts vorstellen, was ihn übermäßig aus der Ruhe bringen würde. Sunu war als äußerst hart, streng aber auch als sehr gerecht bei seiner Truppe bekannt. Er wurde deshalb von seinen Leuten zwar gefürchtet, aber auch bewundert und respektiert. Er war, wie alle Mitglieder der Medjay-Polizei, dunkelhäutig. Die kupferbraune Haut verriet die Mutter, eine Nubierin. Von ihr hatte er auch die sehr dunklen leicht schrägstehenden Augen und die hohen Wangenknochen. Vom ägyptischen Vater hatte er die hochgewachsene, drahtige Statur und den vollen, jedoch immer etwas zynisch wirkenden Mund. Auch die kantige Kinnpartie und die welligen schwarzen Haare kamen eindeutig von seinem äußerst gestrengen Vater. Dieser hatte, wie er heute, als hochrangiger Soldat in der Armee des Seth gedient. Dem Knaben Sunu war es immer erschienen, als ob der unnahbare Vater seinen Rang auch zuhause nicht abzulegen vermochte. Wärme oder Zuneigung hatte er von ihm selten erfahren, eher Stolz für erbrachte Leistungen. Ganz anders war Sunus schöne sanfte Mutter gewesen. Sie hatte ihren Sohn geliebt und, wenn der strenge Vater nicht hinsah, ihn auch einmal verwöhnt. Als Sunus Mutter dann vor Jahren von einer Seuche dahingerafft worden war, hatte es seinen Vater nicht mehr zuhause gehalten. Er hatte sich zu einer Schutztruppe versetzen lassen, die für das sichere Geleit der Schiffe zuständig war, welche dem Im- und Export dienten. Sunu, damals noch fast ein Kind, hatte er zur Ausbildung zu den Truppen geschickt und keinen Gedanken mehr an ihn verschwendet. Seitdem sah Sunu ihn nur sehr selten, was ihn aber nicht weiter störte, da er zu seinem Vater schließlich nie ein engeres Verhältnis gehabt hatte. Vielleicht war zum Teil aus diesem unterkühlten Verhältnis von Vater und Sohn Sunus zurückhaltender Charakter entstanden. Allerdings konnte sich Sunu erinnern, dass er als junger Soldat in der Armee des Seth, wenn auch nicht so unbeschwert wie die anderen, so doch zugänglicher und aufgeschlossener gewesen war als heute. Er dachte darüber nach und gestand sich ein, dass zu einem gewissen Teil seine Vorsicht und sein Misstrauen auch von einem Schicksalsschlag in jüngerer Vergangenheit herrührte. Soweit er sich erinnern konnte, war auch sein Vater erst richtig still und kalt geworden, als die Seuche ihm die geliebte Frau genommen hatte. Da schien sein Herz zu Stein geworden zu sein. Sunu blickte zum Himmel empor, der inzwischen in dunklem Violett erstrahlte. War es ihm selbst nicht ähnlich ergangen? War sein Leben nicht so ziemlich in Ordnung gewesen, bis ihm die Geliebte genommen worden war? Der breite Strom hatte sich zu tiefem Purpur verfärbt, das dunkle Firmament war durchsetzt mit leuchtenden blutroten Streifen. Die Sonne war jetzt fast hinter dem Horizont versunken und der einsame Mann saß immer noch auf dem Felsen, die Schönheit seiner Umgebung nicht bemerkend und seine Gedanken hinter einer hohen glatten Stirn verborgen. 
 
 
Im hellen Licht der Morgensonne, die alles mit einem goldenen Schmelz zu überziehen schien, zog der riesige Tross von Schiffen Nil aufwärts, der Insel Elephantine entgegen. Allen voran glitt der fast völlig mit Gold überzogene Prunksegler des Pharao über den Fluss. Fellachen mit ihren Frauen und Kindern hatten sich am Ufer versammelt, um das einmalige Spektakel zu beobachten und winkten begeistert den Schiffen ihres Herrschers zu. Die Wellen ließen das sich spiegelnde Sonnenlicht in tausend kleine Scherben zerspringen, so dass die Menschen die Augen zusammenkneifen mussten, um an Bord der Schiffe etwas erkennen zu können. Das Wasser war hier schon bemerkenswert ungebärdig, da der erste Katarakt nicht mehr weit entfernt war und kleinere Stromschnellen diesen ankündigten. Der auf beiden Seiten mit riesigen leuchtend bunten Horusaugen bemalte Bug des schwimmenden Palastes durchschnitt die tieferen Fluten in der Mitte des Stroms, der wie geschmolzenes Elektrum zwischen den grünen Ufern glänzte. Aus dem mächtigen Leib des Schiffes hoben und senkten sich unermüdlich die Ruder, da der schwache Wind allein nicht genügte, um das schwere Fahrzeug über die Segel in Fahrt zu halten. Unter den, vor der auch morgens schon starken Sonne schützenden, buntbemalten aufwändigen Aufbauten erhob sich schon seit geraumer Zeit eine hektische Betriebsamkeit. Durchscheinende Vorhänge wehten in der sanften Brise, während die Dienerschaft hindurchschlüpfte. Man bereitete sich auf den Landgang der Königin vor. Dienerinnen und Sklaven huschten hin und her in dem Bestreben, alles zur Zufriedenheit ihrer Herrscherin herzurichten. Hatschepsut hatte bereits auf dem breiten goldenen und reichlich mit Edelsteinen verzierten Thronsessel Platz genommen. Er ruhte auf einem großen gestuften, mit Elfenbeineinlagen in Form von Götterfiguren und Hieroglyphen versehenen Ebenholz-Podest mit Tragestangen, welches von 20 reich geschmückten Sklaven getragen werden würde. Hatschepsut trug die hohe blaue Doppelkrone von Ober- und Unterägypten. An deren Vorderseite erhob sich gebieterisch die Uräusschlange aus Gold mit Augen aus leuchtendroten Rubinen. Zu beiden Seiten des aparten Gesichtes senkten sich die silbernen Flügel der Geiergöttin Nechbet, besetzt mit bunten Perlen, und schienen es einzurahmen. In den schmalgliedrigen Händen hielt die Königin die beiden Insignien der Macht - Krummstab und Geißel. Mit keiner Miene verriet das perfekt geschminkte Gesicht der Königin ihre innere Unruhe. Die mandelförmigen hellbraunen Augen waren mit Kohle schwarz umrandet und bis zu den schmalen Augenbrauen mit Goldpuder bestäubt. Ruhig blickten sie auf die Anlegestelle des Grenzpostens Jebu, dem ihr Besuch galt und dem die Menschen am Ufer zustrebten. Sie hatte Bericht erhalten, dass es in den Wüstengebieten um die Stadt Unruhen gegeben hatte und dass mehrere Karawanen mit Gold und anderen wertvollen Gütern überfallen worden waren. Ihre vollen roten Lippen verzogen sich für einen Sekundenbruchteil unwillig und verrieten ihre Verärgerung. Die gestohlenen edlen Metalle und Steine waren zur Verschönerung von Thebens Tempeln und Palästen gedacht gewesen und Hatschepsut konnte äußerst ungehalten werden, wenn sich jemand an den Schätzen des Pharao vergriff. Schnell wurde ihre Miene wieder undurchdringlich und sie wandte hoheitsvoll den Kopf um zu sehen, ob die anderen Schiffe mit dem ihrem Hofstaat angehörenden ägyptischen Hochadel und die kleineren Boote mit Bediensteten, Sklaven und allen möglichen Gerätschaften und Utensilien bereits zum Prunkschiff aufgeschlossen hatten. Zufrieden richtete sie den Blick wieder nach vorne; alles schien in Ordnung zu sein. Interessiert betrachtete sie nun die hohen weißen Mauern, die den Grenzposten umgaben. In regelmäßigen Abständen wurden sie von Wachtürmen unterbrochen, was auf die verteidigende Zwecke dieses Ortes hinwies. Sie ließ ihre Augen nachdenklich über die Umgebung des Postens wandern. Von wenig fruchtbarem Grün umgeben wurde der Ort an den hinteren Grenzen schon von der heißen Wüste bedrängt. Es gab an den Katarakten mehrere dieser befestigten wehrhaften Städte, die für die Ein- und Ausfuhrzölle zuständig waren, welche Karawanen zu Land, oder Kapitäne für ihre Schiffsladungen zu Wasser zu entrichten hatten. Jebu allerdings war die größte ihrer Art. Für die Ordnung innerhalb der Stadt waren Medjay-Polizisten zuständig und sie hatten bald alle Hände voll zu tun. Hatte der Grenzposten anfangs hauptsächlich aus Militär bestanden, so hatten sich, wie überall wo der Handel blühte, ziemlich schnell Arbeiter, Händler, Handwerker und Tagelöhner angesiedelt und es herrschte eine bunte Vielfalt an Gesellschaftsschichten und Rassen in Jebu. Inzwischen hatte sich die Bevölkerungszahl verdoppelt und verdreifacht und auch die Verbrechensrate war dementsprechend angestiegen - sehr zum Unwillen der Medjay. Überdies hatte sich die Siedlung auch vor die Tore der Feste ausgedehnt und es hatte eine zusätzliche niederere Mauer um die äußersten Auswüchse der Stadt gebaut werden müssen, um wenigstens einen gewissen Schutz für die Außenbereiche zu bieten. Zu allem Überfluss schwankte die Bevölkerungszahl ständig, da unzählige Reisende, Händler und auch Diebe die Stadt als Aufenthaltsort wählten. Dies bedeutete anstrengendste Arbeit für Polizei und Militär. Nebenbei versuchte jeder windige Händler die Zollzahlungen zu umgehen und es fielen auch immer wieder Nomaden oder Räuber von jenseits der Grenzen Kemets ein, um zu plündern und sich an des Pharaos Gütern zu vergreifen. Hatschepsuts Augen kehrten zur Anlegestelle zurück und sie sah die bereits wohlgeordnete Reihe der Medjay auf den steinernen Stufen des Kais stehen, um ihr die Ehre zu erweisen und ihr Schutz zu gewähren. 
 
 
Mit einer Unruhe, die sich nur in seinem Blick zeigte, beobachtete Leutnant Sunu die Ankunft der Königin. Natürlich hatte er über den beabsichtigten Besuch der Herrscherin beider Länder Bescheid gewusst, aber mit soviel Pomp, Prunk und solchen Menschenmassen hatte er nicht gerechnet. Trotzdem - als vorsichtiger Mann hatte er lieber zu viele als zu wenig Medjay und Soldaten für diesen Tag eingeteilt, so dass eigentlich nichts schief gehen konnte. Der Leutnant versuchte über die glänzenden Wellen des Flusses hinweg einen Blick auf den Thron an Bord des prachtvollen Schiffes zu erhaschen, aber es herrschte zuviel Kommen und Gehen an Bord. Sein Rang gestattete es ihm einen Platz direkt am Pier einzunehmen, da er für den Großteil der Organisation des Schutzes für Pharao und Gefolge an diesem Tag zuständig war. Sunu bezähmte seine Neugierde auf die "Thronräuberin"; er würde die Herrin beider Länder sicher noch früh genug zu Gesicht bekommen. Seit Hatschepsut die Macht an sich gebracht hatte, war das Volk geteilter Meinung über die Führung des Landes. Einige meinten, man hätte vorzeitig den noch sehr jungen Halbbruder Hatschepsuts "Thutmosis II" auf den Thron setzten sollen; andere waren gegen den jungen Mann, da er von einer nichtköniglichen Nebenfrau des Thutmosis I, des Vaters der Königin, geboren worden und somit nur zur Hälfte göttlicher Abstammung war. Dieser Teil der Bevölkerung war es zufrieden, dass Hatschepsut herrschte. Schließlich hatte ihr Vater sie noch vor seinem Tod zur göttlichen Gemahlin erhoben, wohlwissend mit welchen Schwierigkeiten seine geliebte Tochter zu kämpfen haben würde, sobald er seine Reise mit der Sonnenbarke über den Horizont antreten würde. Die Priesterschaft strebte eher eine Heirat zwischen den Halbgeschwistern an, welche Thutmosis II legitimieren und Hatschepsut nur eine gewisse Mitbestimmung in der Politik erlauben würde. Die Hohepriester, welche nur 3 mal jährlich ihren Tempeldienst ableisteten und hauptberuflich oft hohe Ämter bekleideten, hatten bald erkannt, dass man auf den jungen Thutmosis leichter EinFluss nehmen konnte als auf seine energische kämpferische Schwester. Solange Hatschepsut jedoch unter hohen Politikern, erfahrenen Kriegern und unzähligen anderen Personen eine treue und begeisterte Anhängerschaft besaß, saß sie sicher im Sattel der Macht. Viele Mitglieder des niederen Volkes waren sich nicht einmal sicher, ob sie von einer Königin oder einem König beherrscht wurden, da Hatschepsut sämtliche Insignien der Macht, so auch den künstlichen Pharaonenbart trug. Auch sah man sie mit Gespann und Kriegswagen die Truppen anführen, wenn es darum ging die Grenzen Kemets zu schützen, was ihr die Hochachtung der Armee sicherte. Sunu stand in strammer Haltung vor seiner Truppe und überlegte, ob er diese ehrgeizige Königin bewundern oder belächeln sollte. Er war kein Frauenverächter, wirklich nicht, aber eine Frau auf einem Kriegswagen konnte er sich fürwahr nicht vorstellen. Er war als Wagenlenker und Bogenschütze ausgebildet und schon für einen Mann war es manchmal schwierig, ein feuriges Gespann zu lenken oder einen starken Bogen zu spannen. Ein Grinsen unterdrückend stellte er sich vor, dass Wagen und Bogen von Soldaten bedient werden würden und die Königin als hübscher Zierrat im Hintergrund stand. Solche Gedanken durfte er natürlich niemals laut aussprechen oder auch nur andeuten. Die Herrscherin beider Länder verstand, wenn es um ihre Stellung ging, keinerlei Spaß und es könnte Sunu sehr schnell den Kopf kosten, wenn er diesbezüglich auch nur von anderen zitiert werden würde. Langsam und majestätisch glitt nun das riesige Palastschiff an den Kai heran. An Bord und auf den Stufen der Anlegestelle drängten sich Matrosen und Angestellte des Hafens, um es so nahe wie möglich ans Land zu bringen. Die verbleibenden kleinen Abstände wurden mit zahllosen vergoldeten Rampen überbrückt, damit die Königin und der Hofstaat angemessen an Land gebracht werden konnten. Kaum hatte der Fuß des ersten Trägersklaven des königlichen Thronsessels festes Land berührt, klatschte Sunu in die Hände und das riesige, doppelflüglige Tor zur Stadt wurde für den Tross geöffnet. Der Wust an Menschen ordnete sich unter der Anleitung des edel gekleideten Zeremonienmeisters. Ein prächtiger Anblick bot sich den Bewohnern von Jebu, als die riesigen Torflügel aufschwangen und sich der prunkvolle Zug in Bewegung setzte. Erst jetzt konnte auch Sunu seine Neugierde befriedigen. Angeführt wurde der Tross von etwa 50 Tänzerinnen verschiedener Hautfarben, welche nur mit Schmuck und Lendengürteln bekleidet sich in akrobatischen Kunststücken wanden. Danach folgten die Musiker, die mit Tamburinen, Lauten und Rasseln die Bewegungen der Mädchen untermalten. Die ernst blickenden, kahlköpfigen, weißgekleideten Priester umringten den Thron der Königin. 
 
Immer in nächster Nähe der Herrin beider Länder hielten sich zwei riesige Schwarze auf, ihre Leibwächter. Die Oberpriester, in teure Raubtierfelle gekleidet, schickten aus bronzenen Gefäßen Wolken edelsten Weihrauchs gen Himmel. Hinter dem Thron schlossen sich die komfortablen Sänften der unzähligen Angehörigen des Hofstaates an und denen wiederum folgte die Dienerschaft und die Sklaven mit Eselswagen voller Gebrauchsgegenstände ohne die Damen oder Herren von Stand nicht auf Reisen gingen. Sunu hatte links und rechts entlang der Straße Soldaten postiert, die bei solch spektakulären Anlässen auch unter seinem Befehl standen und zwischen ihnen immer wieder einen seiner Medjay stationiert. Wie eine wogende Mauer aus Leibern stand hinter den die Speere kreuzenden Soldaten die Bevölkerung der Stadt, die trotz aller Unkenrufe, ihrer Königin unter Verbeugungen laut zujubelte. Kinder mit Blumenkörben saßen auf allen Mauern und die Dächer der Häuser brachen fast unter der Last der Schaulustigen. Die ein und zweistöckigen einfacheren Gebäude, die gleich hinter der Hafeneinfahrt das Arbeitervolk beherbergten zeigten sich in frischem Weiß. Die ganze Stadt schien auf Hochglanz poliert zu sein, um das Staatsoberhaupt zu ehren. Girlanden mit bunten Wimpeln waren von Haus zu Haus gespannt und die Menschen hatten ihre Festtagsgewänder und den besten Schmuck angelegt. Der königliche Zug bewegte sich, eingerahmt von Sunus Männern, in Richtung des Tempelbezirks der Stadt. 
 
 
Hatschepsut erfreute sich an der Begeisterung ihrer Untertanen und an den bunten Blumen, die wie ein duftender Teppich ihren Weg bedeckten. Bewiesen die blumenwerfenden Kinder und der Jubel der Menschen ihr doch, dass das Volk sie verehrte und die Ränke gegen sie vorwiegend von einigen höhergestellten Beamten und Priestern geschmiedet wurde. Ihr fiel auf, dass es zu keinerlei Verzögerungen und Staus gekommen war; dass die Prozession in ruhigem aber stetem Tempo vorankam. Das Volk hielt sich hinter den Soldaten und alles lief reibungslos. Der Königin fiel ein hochgewachsener Krieger auf, der immer und überall aufzutauchen schien, ein strenges Auge auf alles und jeden werfend. Verstohlen ließ sie einen durchdringenden Blick auf ihm verweilen, ehe sich die Maske der Gleichgültigkeit wieder über ihre Züge legte. Die Priester verlangsamten ihre Schritte und trennten sich vom restlichen Zug um die Tempel aufzusuchen. Auch die Träger mit dem Thron und die beiden Leibwächter schlossen sich ihnen an. Hatschepsut blickte auf die blumengeschmückten Pylonen, den Eingang zum heiligen Bezirk. 

 

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