德语文摘（旅游度假）：Logbuch zweier genialer Chaos-Frauen

Tage 00: 

Vorbereitungen: 

o Diverse planlose, hoffnungsschwangere (lieber Gott, lass nichts dazwischen kommen!!), kein, Beate hinausschaltendes Sex-Abenteuer Vorfreude-erfüllte, dann langsam gezielter werdende Gespräche; zu Hause, im Freibad, in Kneipen und Cafes…"Lara, cool bleiben! Okay, wenn´s dich beruhigt, planen wir. " Im Letzteren hätte Lara fast alles versaut, Ha, ha, das war geplant! da sie, von der Toilette kommend, nichts Böses ahnend, wegen eines GRASHÜPFERS (!!!) einen stuntverdächtigen Rückwärtssalto die Cafe-Stufen runter hinlegte und dabei drei Stühle und einen Tisch mit sich riss. Wer ihr Temperament kennt, wird sich darüber nicht wundern. Beate lügt! Sie hatte eine Tarantel in der Hand! HEXE! Schlussendlich war alles perfekt geplant und durchdacht. Von Lara, Lara, Lara! Guido packte uns das Auto (nachdem er es von diversen sich im Innenraum befindenden Krümelschichten &lebenden, sich schon bewegenden Apfelspalten befreit hatte). 

o Abschiedstee- und viele Küsse später geht es los. Beate knutschte Guido! MEIN GUIDO! 

Tag 0: 

o Ca. 20. 30 Uhr; zwei süße Mädels auf dem Weg in die große weite Welt … Ja! Eine hochkonzentrierte Lara und eine Möchtegern-Kartenleserin (Beate) 

o Irgendwo in Austria auf der Autobahn: Lara sieht einen zwei Meter messenden Spiegel und verspürt instinktiv das der Frau ureigenste Bedürfnis, sich den Lippenstift nachzuziehen. Herrlich, wenn man sich die blöd klotzenden Vorbeikommer vorstellt! 

o Wir schaffen es tatsächlich *nur* halbstündlich Pinkel- und Raucherpausen einzulegen. Ich sach ja, ich bin absolut stresstauglich!! 

o Gegen Mitternacht macht sich Müdigkeit breit … Na Gott sei Dank kenne ich die Strecke blind! 

Tag 1: 

o 1. 30 Uhr Belizona Nord: habe schon leichten Schlafvorsprung, aber auch Lara kann nicht mehr…nicht mehr fahren, pinkeln immer! werden also 2 Stunden schlafen…. (weitsichtiger Guido hat uns Schlafplatz gelassen) 

o 6 STUNDEN SPÄTER !!!??? by, by Puppengesicht- wir sehen aus wie 105, sind aber ausgeruht- SCHEIßE!WIE!KONNTEN!WIR!NUR!???Shit! Musste morgens um acht mit Sonnenbrille zum Klo! 

o Lara eröffnet mir, dass sie nicht mit mir im Zelt schlafen will!! Sie behauptet, ich schnarche!!?? SIE LÜGT!!!! Wir arbeiten daran, dass Beate ihre Unzulänglichkeiten zugeben und verarbeiten kann. . 

o 3. Alt-Stazione: Wir sind zu blond, papperlapapp, du bist ja gefärbt! ein Stück Papier aus einem Automaten zu ziehen. Zwei laut hupende und wild gestikulierende LKW- Fahrer später hat Lara es geschnallt und - Oh Wunder - die Schranke öffnet sich 

o Wir streifen Milano. Gott sei gepriesen, nicht die Leitplanke!! 

o In der Nähe von Alessandria: Mc Donald; das Klo ist unser!!! philosophisch angehauchte Ausschweifungen über die Schönheit der Italiener; Ich habe Gänsehaut vom Scheitel bis zur Sohle. (scheiß Hormone!!!) 

o Die ligurische Küste: WOW, WOW, WOW. . Guido hatte recht, der Weg ist das Ziel! Möge diese, UNSERE Woche nur aus Weg bestehen!!! Ich fahre nicht!! 

o Wegbegleitend zeigt Lara eine gewisse Neigung zur Aggressivität anderen Autofahrern gegenüber. NEIN, das ist meine Lebensphisophie. (Scheißwort!) Ey, lauter Idioten auf der Straße!! Sie hat also doch recht, nichts mit süß! Sie ist gefährlich! Endlich gecheckt! Geht doch! 

o Genua: Lara bittet um Aufnahme ein paar positiver Punkte… hm, ich brauche einen Moment Bedenkzeit… BLÖDE KUH!!! , was mir böse Blicke beschert. Hab einen!! Sie beweist Reaktionsvermögen und Coolness, indem sie ein paar Verkehrsregeln missachtet. was malen die Schnarchnasen auch so viele Querstriche auf die Straße!? 

o …Tunnel jagt Tunnel…Sonnenbrille auf, Sonnenbrille ab. . Gut, dass ne Handy-Tastatur beleuchtet ist. Gell Beate!? 

o Lara erwähnt, dass sie, na was schon? -pinkeln muss. Was soll´s, ist ja erst ne Stunde her… 

o Die ersten "oh"s und "ah"s - wir sehen erstmals das ligurische Meer 

o 30° Ich freu mich auf das Gefühl des Salzes auf meiner Haut. . Jetzt weiß ich, wie sich ne Spaghetti im Wasser fühlt. Momentan sind es noch Rückstände von Schweiß, Oh, bin ich vielleicht doch zu schnell gefahren? aber bald!!! 

o Der Hafen von Genua liegt vor uns und wir verfallen in rudimentäre Lautäußerungen. . Boahhh, uuhh, wooooo 

o Die ligurische Küste- nicht enden wollende Schönheit… 

o Namen wie Lieder begleiten uns: Portofino, Chiavari, La Spezia, Pietrasanta…Shaggy, Kuschelrock 

o 12. 24 Uhr DIE TOSCANA, yeah!!!!! 

o Carrara: 31°, Sonne und Shaggy; "this hope that keeps me holding on…" 

o Die Frau, die mit mir fährt (sie will nicht ständig namentlich aufgeführt werden) Jaa! Immer bin ich der Arsch!! kippt eine halbvolle Tasse Wasser aus dem 120 km/h fahrenden Auto!!! Ich denke, die Glücksgefühle haben ihr das Gehirn ausgeknipst. war dann so nass, ließ das Gehirn wieder anspringen 

o La Conztanza- Pinkelpause, was sonst- Denkste! Scheiß- Parkplatz, hätte beinahe (absichtlich) Spanner überfahren 

o La- Torre- Pisa 12. 44 Uhr, Der schiefe Turm ändert nichts am anhaltenden Harndrang. könnte gut auf Blase verzichten, nicht aber auf Lippenstift!! 

o Wir stellen fest, die Italiener haben freundlich aussehende Leichenwagenfahrer…Boo ey, von so nem Typen würde ich mich auch kutschieren lassen!! 

o 13. 44 Uhr Wir sind am Ziel: MARINA DI CASTAGNETO DONORATICO 

o L. beweist das Tier in ihr, als ein aufgeblasener, snobistischer Italiener uns unseren auserkorenen Platz streitig macht. Mit ihren bemerkenswerten verbalen Attacken kommt sie hier allerdings nicht weit. Wir ziehen mit Wut im Bauch ab und finden, immer noch schimpfend über soviel Impertinenz ein idyllisches Plätzchen zwischen den hier zahlreich gewachsenen Pinien. 

o Unser Zeltaufbau gelingt perfekt!!! Lara spielt Chef(wieder mal) und Navigator, gibt kurze, prägnante Anweisungen und in Null Komma Nix steht alles so wie es soll. AUßER, dass der Unterboden verkehrt herum liegt und uns so der Möglichkeit beraubt, uns darauf nieder zu lassen. Aber solche Kleinigkeiten beeindrucken uns überhaupt nicht!! 

o L. zeigt Ansätze von Schamhaftigkeit, als sie sich von Unterhosenschönheit in Badeanzugheroine verwandelt und schickt mich aus dem Zelt!!??? Später gesteht sie mir, dass ich die erste Frau bin, die ihr was bedeutet UND sie nackt gesehen hat, bisher nur diverse Krankenschwestern. . was mich fast auf die Knie sinken lässt vor Dankbarkeit ob eines solchen Kompliments. 

o L. überwindet ihre panische Angst vor dem Meer und wir lassen uns treiben, geben vor lauter genießen nur noch animalische Grunzgeräusche von uns. Nicht unerwähnt sollte hier bleiben, dass meine liebe Freundin RETTUNGSSCHWIMMERIN ist!! habe Beate noch nicht erzählt, dass es hier extra-gefräßige Haie gibt 

o Am Abend stopfen wir uns voll mit Pizza und Melone. Das Leben ist schön!!!!& FETT!!!! 

o Wir machen es uns gemütlich auf zwei Klappstühlen von der Größe eines Kinderpopos und genießen den milden Abend. Ein aufdringlich -besorgter Nachbar, Marke Oberlehrer, kommt und bittet -seine Damen-(was bildet der sich ein?)eine von uns provisorisch aufgestellte Kerze zu löschen. Perplex über soviel Voyeurismus schmieden wir später Pläne, wie wir diesen aufgepumpten Arsch platt machen, falls er uns noch mal belästigt. Obwohl mein Psychologenhirn ja vermutet, dass er sich durch die eindeutig-zweideutige Form der Kerze in seiner- garantiert verschrumpelten- Männlichkeit getroffen fühlte. 

Tag2: 

o Beim Panini- und Käsekauf tappen wir in ein paar kleine, nicht erwähnenswerte Fettnäpfe warum hinten anstellen, wenn´s vorne auch geht!!?? und nehmen unser erstes italienisches Frühstück in Schlafrobe zu uns. ICH habe es genossen! Lässt mich so heroisch wirken! tiefschürfende Gespräche über meinen(!?) mangelhaften Erziehungsstil; geben uns dann dem Gefühl hin, frei zu sein und Zeit zu haben. 

o Am Strand- Steine sammeln, baden und sonnen mit kindlicher Begeisterung, Ganz in der Nähe beobachten wir einen Mann, der seine Frau erotisch anmutender, krankengymnastischer Behandlungen unterzieht. Sind wir nicht alle ein bisschen Spanner?? 

o Kampfmaschine Lara (in roter Unterhose scharfer, sexiest String!!! und Snoopie-T-Schirt) macht sich auf, um unsere Ruhe zur Not mit ihren Krallen zu verteidigen, bewaffnet mit ´nem Zelthering als Oberbayern Ich HASSE OBERBAYERN!! drohen in unsere Intimität einzufallen. Ein paar Minuten später stellt sich raus, dass sie ihr Zelt in gebührendem Abstand zu unserem aufbauen. Ihr Glück!! My HOME is my castle!!! 

o Um hier gewohnte Reinlichkeitsrituale abzuhalten, muss man hardcore sein! Da wir bekennende Warmduscher sind, wird das Kaltduschen hier zur Folter. hat zur Folge: dauerhaft eine Körbchengröße kleiner!!! Das Wasser ist schweinekackekalt!!! Nach diesem Martyrium ist *schönmachen* angesagt und wir stürzen uns ins nightlife. MARKET!! Yeah!!! Der uns Frauen angeborene, genetisch verankerte Hang, aus Shopping -Kult zu machen, kann hier vollstens befriedigt werden. By by money… Nur soviel noch zum Kaufrausch: Wir kaufen viele schöne Dinge und nach jedem erstandenen Schmuckstück wähnten wir uns der irrigen Annahme, DAS sei das letzte… 

o Wir und viele mit uns erlebten ein Wunder. Es regnet und über uns ist strahlend blauer Himmel, weit und breit keine Wolken. 

Tag 3: 

o Nach frühzeitigem Aufstehen, da Blasenhochstand beider Parteien, Käsepanini-Frühstück 

o Der Himmel hängt voller Wolken und wir beschließen, nach Volterra zu fahren 

o Tankstop -Lara bedroht den Tankwart mit einer Wasserpistole. Leider kann der nur lachen und bezahlen müssen wir trotzdem. 

o Volterra ist ein Traum, eine uralte Stadt, die sich zärtlich an einen Berg zu schmiegen scheint… 

o Eine von vielen Erkenntnissen des Tages: In Italien outen sich zwei Frauen, die sich zu einem Mann an den Tisch setzen als absolut *bereit*. Aber wir meisterten auch diese schwierige Situation grandios und entkamen schadlos. B. ist ausgiebig auf dem Klo verschwunden und ich hatte die Arschkarte! Diese habe ich aber durch diverse Schock-Geschichten an den Typen weiter gegeben. 

o Wir finden eine kleine Galerie mit Bildern, deren Farbe noch nicht getrocknet ist und einem Maler, so alt wie Methusalem mit viel italienischem Charme, der sich mächtig über unseren Besuch freut. entdecken einen Haufen gemalter Akte hinter toskanischen Landschaften versteckt! Heiße Socke!! 

o Erwähnenswert wäre noch, dass wir glauben, wir werden für ein Lesbenpäärchen gehalten. Warum bloß?? Dürfen zwei Frauen, die sich PLATONISCH lieben, sich nicht mal anturnen, ohne, dass sie wirklich Sex wollen??? Wir leben im Zeitalter der Emanzipation!!! Jeder Mann, der halbwegs ehrlich ist, müsste zugeben, dass ihn die Vorstellung von zwei Frauen beim Liebesspiel absolut anmacht. Ja, ja, so´n flotter Dreier hat was!! Und wir werden hier mit Blicken getötet, besonders von Oberlehrer samt Gattin bloß weil wir uns den Rücken eincremen (und ein bisschen dabei stöhnen). Okay, Lara (!!!)hat schon eindeutig Körpersprache betrieben, Bück dir du Luder!!" aber das ist doch alles nur Spiel! Konnte ich wissen, dass die Schatulle nebenan so geiernd glotzt?? Erkennt das niemand außer uns?? Spießer!! Doppelmoralistische Arschlöcher!! Worüber definieren sich solche Menschen? Über ihre zur Schau gestellte Moral, die sie im nächsten Moment hintergehen…Was nicht ist, kann ja noch werden. Die Hoffnung stirbt zuletzt!! 

Tag 4: 

o Auf eine stürmische Nacht, wobei sich das *stürmisch* auf die Naturgewalten bezieht, folgt ein stürmischer Tag. L. erzählt was von "bin am Verhungern!" und isst dann ein halbes Panini, und das nicht mal auf! Da fällt mir ein, Lara isst NIE auf und trinkt NIE aus. liegt in der Regel am Ungeziefer in der Tasse Den Grund verschweigt sie eisern und ich fungiere wieder mal als Müllschlucker…bzw. als Ungeziefer- Container 

o Dann geht`s eingemummelt (zumindest die obere Körperhälfte) zum Strand. Das Meer macht einen ohrenbetäubenden Lärm. Irre Wellen, die L. bald aussehen lassen, als hätte sie eingepinkelt, was ihr größte Sorgen bereitet. Ha-ha, keinem ist aufgefallen, dass ich wirklich eingepinkelt habe! Apropos- Ich bin meiner Freundin äußerst dankbar, dass sie mich zu jeder Tages- und Nachtzeit solidarisch zur Pipi- Box eskortiert!!!!! 

o Später am Tag beschließen wir trotz Wind und turmhohen Wellen(ist nur ein BISSCHEN übertrieben)baden zu gehen. Am Strand wartet ein Lifeguard, der aussieht wie ne Bulldogge und uns nicht aus den Augen lässt. Die Kraft der Wellen lässt mir den Bikini um die Ohren fliegen. und die arme Lara beinahe absaufen!! Die Bulldogge schlendert muskelstrotzend auf uns zu und erklärt uns ganz wichtig mit lüsternem Blick auf italienisch mit ein paar eingestreuten englischen Brocken, dass wir nicht tiefer ins Wasser dürfen. Blödmann!! Spielverderber!! Wir lassen uns nicht wirklich beeindrucken. und rutschen auf´m Popo Stück für Stück weiter rein, was der Wachhund gar nicht merkt!! 

o Am Abend wollen wir Lasagne essen, aus der dann Cannelloni werden. Später stellt sich das Ganze als Fehler heraus. Scheiße!!! Wir beschließen, uns nicht zu ärgern. und später vielleicht kotzen zu gehen. . Blöde Sprachbarriere!! Spätestens hier fasse ich den Entschluss wenigstens die Grundkenntnisse der italienischen Sprache zu erwerben. Die Bulldogge vom Strand grinst uns unverschämt an und tut, als würden wir uns näher kennen. Wir würdigen ihn (fast) keines Blickes. 

o Später beleidigt Lara noch ein paar Deutsche, die eindeutig den Abend mit uns verbringen wollen. Ich hasse Oberbayern, sagte ich ja bereits. Jetzt auch Niederbayern!!!! Wie sie das immer macht, ist irre! Sie schleudert den Leuten charmant lachend Beleidigungen an den Kopf, welche die meisten zu beschränkt sind zu verstehen. 

o Wollen uns eigentlich besaufen(mit warmem Asti)aber irgendwie klappt heute gar nichts. 

Tag 5: 

o Am Morgen beobachten wir einen Mann, der sich rasiert, was an sich ein sehr erotisches Schauspiel ist, aber eben nur, wenn es der Richtige tut… Lara sieht übrigens aus, als hätte sie in einer Steckdose übernachtet, was sie vehement bestreitet. Aber sie muss der Tatsache ins Auge sehen, Spiegel lügen nicht! Und gute Freunde ebenso wenig!! Sach ich doch, Weiber können gehässig sein!! 

o Den Nachmittag verbringen wir noch mal am Strand und in den unglaublichen Wellen. Die so brandgefährlich, weil haus-hoch, so dass ich Beate des Öfteren retten musste. Gerade rechtzeitig, bevor Bulldogge sie hätte beatmen müssen. KNIE NIEDER!!! Wir haben das Wahnsinns-Glück, *Strandschreier* direkt vor unserer Nase zu haben. (Die Bulldogge will sie für uns vertreiben. Ja spinnt der jetzt völlig???)Wir erstehen ein paar Schnäppchen und dann "Ciao Meer" 

o Wir nehmen ein karges Mahl (Tee und Pfirsiche) zu uns (Lara in gynäkologischer Sitzhaltung) und lassen dann von Scheißoberbayern ein Foto von uns und unserem Chaos machen. "I kimm glai…" 

o Am Abend fahren wir nach Castagneto Carducci. Ein weiteres unglaublich schönes italienisches Örtchen mit unzähligen Cafe`s und Galerien. Wenn bloß die vielen Touri´s nicht wären!! Wir lauschen einer Harfenspielerin, brauchen ca. 5-mal eine Toilette, sehen eine kleine private Bauchtanzvorführung und freuen uns über das Temperament eines alten Italieners, der ungeniert zu *fuck it* und allen folgenden Liedern tanzt. Er verteilt Küsschen auf unseren Wangen als wir gehen und scheint ein glücklicher Mann zu sein, als wir erwidern. 

o In unserer letzten Nacht sind ein paar Dinge (angeblich) passiert, über die ich mich hier ausschweige, da sie eh gelogen sind!! Oder maximal Lara´s schlüpfriger Phantasie entsprungen. *Wunschdenken* nennt das der Psychologe… 

Tag unserer Abreise 

o Frühstück, Zeltabbau (perfecto!!) und los geht´s kurz nach zehn Uhr. 

o Stop and Go bis Rosignano(30 km in 2, 5 Stunden), erste Zigaretten- und Urinierpause(Lara kommt das Wort *pinkeln* zu oft vor) hinter 1. Alt- Stazione. . . 30°! 

o L. lässt sich fast überfahren und ich sorge mich, ob ich nicht Schwierigkeiten mit dem Zoll bekomme, wenn ich 4 Schachteln Zigaretten UND eine Leiche mit mir führe??!! 

o Ich stelle mich bereitwillig als Telefon-Botschafter zwischen Lara und Guido zur Verfügung. (Da wusste ich noch nicht, was für Ausmaße das Ganze annimmt. ) 

Lara: "Sag ihm *Ich liebe dich!*" 

Ich: "Guido, sie sagt *Ich liebe dich!* 

Guido: "Okay, du musst jetzt sagen *Ich freu mich auf dich!*" 

Ich: "Lara, Guido sagt *Ich freu mich auf dich*" JA, WO SIND WIR DENN HIER???? 

Den Rest der fragwürdigen Dreierkorrespondenz kann ich hier definitiv NICHT zu Papier bringen, ohne rot zu werden. Nur soviel: Es zeugt von Potential zu mehr!! 

Na ja, ehrlich gesagt, wir sind leicht auf Entzug und ich werde grün vor Neid ob solcher verbalen Andeutungen. Es ist ja nun wirklich nicht so, dass man nicht mal ne Woche ohne Mann auskommt, aber gewisse, naturgetreu nachgestylte *Mannes*teile sind manchmal von Vorteil. Und wir hatten unsere zu Hause gelassen wegen Angst vor Versandung… 

o Ich prügele mit Logbuch auf Lara ein, die von aufsässiger Fliege belästigt wird, welche sich als blinder Passagier an Bord geschlichen hat… Lara beschwert sich wegen der groben Behandlung. -Blöde Kuh, wollte dir doch was Gutes tun!!! 

o Wieder mal Stau… Lara amputiert sich fast die Hand bei dem Versuch, für mich eine Oleanderblüte zu pflücken, die sie gleich drauf wieder aus dem Fenster befördert, weil sie nicht stubenrein ist. Ich fordere Ersatz und das Spiel beginnt von neuem. 

o Kleinere Klopperei bei 80 km/h, da ich Auszüge aus unserem Logbuch vorlese und Lara sich immer wie der Arsch fühlt. Warum, bleibt mir ein Rätsel. Es sind alles liebevolle Wahrheiten( L. meint -Halbwahrheiten-) mit latentem Hang zur Komik. 

o Ich ärgere mich, dass ich im Krankenhaus kein Valium geklaut habe. L. wird langsam, aber sicher von italienischen Autofahrern in den Wahnsinn getrieben. Sie benutzt übelste Schimpfworte- Tendenz steigend… 

o Kuschelige 30° Außentemperatur und L. zaubert frostige -10° im Auto. Blöde Kuh!! Mummele ich mich eben in meinen Pullover, den ich schon vorsorglich handy habe. Wir haben am Anfang unserer Reise festgelegt, wer fährt, ist Chef, was diese Dinge betrifft. 

o 13. 30 Fahrerwechsel an ner Tanke bei Genua, was soviel bedeutet, Beate versucht zu fahren und jetzt meckere ICH!! B. staunt über die Dimensionen des Autos und anstatt das Radio betätigt sie den Scheibenwischer! Ach ja, habe ich schon erwähnt, dass B. ziemlich angestrengt aussieht?! Muss leider eine literarische Pause einlegen, da B. ´s Fahrstil bestenfalls Gekrakel zulässt. 

14. 54 Uhr und etwa 40 km bis Milano: B. fährt und fühlt sich bereits als Königin der Straße! Ausgesprochen bedenklich finde ich ihren Geschwindigkeitsrausch, diverse "Bleib bloß Drüben!". Beachtenswert sind auch gehäufte *Böse-Fingerzeige* 

Ja, die Konzentration holt das Letzte aus ihr raus! 

o Grrr…15. 20 Uhr: Sind eben an der Ausfahrt*Como-Varese* vorbei geschlittert. B. -O-Ton:" Ein Schnitzer gehört zu jeder Fahrt dazu!"Shit, dieser Schnitzer hat auch noch Kohle gekostet, weil wir verfahrenerweise zwischen 2 Alt-Stazioni getingelt sind. Solche Abenteuer heben kurzfristig den Adrenalinspiegel in einen gefährlich roten Bereich. Aber wir haben Begabung und Übung, uns Mut in schier ausweglosen Situationen zu zusprechen. 

o Bekanntlich hat eine Geschichte, von mehr als einer Person erlebt, auch mehrere Gesichter!! Habe äußerlich absolut cool das Schlachtschiff übernommen und BIN nach wenigen Kilometern die Königin der Straße!!! ICH JETZT CHEF!! 

1. Klimaanlage aus! der Winter holt uns früh genug ein. Ich will noch einmal dieses Jahr schwitzen!! 

2. *Shaggy*rein und gaaaanz laut!!!! 

3. Kaffee und Zigaretten griffbereit!! 

4. Zurücklehnen und Klappe halten!!! 

o Naaa Guut !!Ich weiß, ich neige dazu, das Innehaben einer solchen Machtposition auszunutzen. 

o Fahre italienisch, will heißen, setze selten Blinker, fahre meist linke Spur und überhole rechts. DAS aber nur, wenn die Schnarchnasen vor mir ihre Autos im Schritttempo hinter sich herziehen und das auf der Überholspur! Wobei, der südländische Fahrstil kommt meinem, zugegebenermaßen eher unkonventionellen sehr entgegen. 

CIAO BELLA ITALIA!!!! 

o Schmuggeln italienisch sprechende Fliege durch den Zoll, aber niemand merkt was. Die arme Fliege wird sich bei uns den A…abfrieren. 

o L. spielt sich auf als Despot mit Hinweisen im Zweiminutentakt… Mir fällt ein, wir haben nie darüber gesprochen, dass für mich Verkehrsregeln bestenfalls etwaige Anhaltspunkte sind. 

o Die Schweiz ist atemberaubend schön! Innerhalb weniger Kilometer schockt uns ein Teperaturgefälle von 10° 

o Versuche noch mal kurzfristig, das Steuer zu übernehmen. Bin aber latent nachtblind, deshalb machen wir das nach wenigen Kilometern wieder rückgängig. 

o Kurz nach 22. 00 erreichen wir Schwabmünchen. Geliebtes Schwabenland, du hast uns wieder!! 

Noch ein kurzer Querverweis: Weder Personen, noch Handlungen sind frei erfunden!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!