英语英语 日语日语 韩语韩语 法语法语 西班牙语西班牙语 意大利语意大利语 阿拉伯语阿拉伯语 葡萄牙语葡萄牙语 越南语越南语 俄语俄语 芬兰语芬兰语 泰语泰语 丹麦语 丹麦语 对外汉语 对外汉语
返回首页
当前位置:首页 »德语阅读 » 德语故事 » 德语童话故事 » 正文

Schlupps der Handwerksbursch:Kaufmann Goldreich

时间:2023-07-28来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Schlupps der Handwerksbursch
Jetzt ging es Schlupps gar gut. Er hatte einen Sack voll Geld und eine Truhe voll Leinen, beschloß aber diesmal [37]Haus zu halten und nicht mehr alles zu vertun. Als er in das nächste Städtchen kam, war gerade dort Markt und von weit her kamen Leute, um einzukaufen. Sie feilschten an den Buden um Ketten und Ringe und bunte Tücher, und besonders das Weibervolk konnte sich nicht genug tun am Schauen und Handeln. Wollten alles haben und war ihnen doch alles zu teuer, sahen begehrlich auf die Ware und warfen sie hin, als wäre es Feuer, an dem sie sich die Finger verbrannten, wenn sie den Preis hörten. »Halt,« dachte Schlupps, »hier blüht mein Weizen,« fuhr in ein Wirtshaus, stellte dort ein und sagte zum Wirt: »Könnt Ihr mir einen Jungen besorgen, der flink und anstellig ist, so schickt ihn her.« »Das will ich meinen,« gab der Wirt zur Antwort. »Nehmt meinen. Einen Pfiffigeren findet Ihr nicht. Hat schon manchem Kaufmann geholfen, die Schäflein scheeren.« »So schickt ihn herauf.« Der Junge kam und Schlupps unterwies ihn, was er zu sagen habe. Der Bub war gar schlau und zu Schelmenstreichen aufgelegt. Er ließ sich von seinem neuen Herrn das Gesicht schwärzen, daß er aussah wie einer aus dem Mohrenlande; dann machten sie aus rotem Stoff einen Turban, wie ihn die Türken tragen; Schlupps hing dem Burschen allerlei bunte Stoffe um, und so aufgeputzt setzte er ihn auf ein Pferd, hieß ihn auf dem Markt herumreiten und zu rufen: »Mein Herr, der Kaufmann Goldreich, ist weit aus der Türkei hergekommen. Er will gradwegs nach Spanien zu seines Kaisers Majestät und ihm seine Waren bringen. Dieweil er aber hier rastet, hat er sich entschlossen, ein klein Teil seiner [38]Wunderdinge heut zu verkaufen; aber nur ein klein Teil, weil er weiter muß und nicht lange bleiben kann. Wer etwas von fremdländischen Waren versteht und anderes sucht als grobes Leinen und derbe Stoffe, der komme her und kaufe. Wer aber nichts davon versteht, der bleibe fort und schone seinen Beutel; denn für solche hat mein edler Herr nicht die weite Fahrt aus der Türkei unternommen und ist aus des Sultans Schloß mit Lebensgefahr entronnen. Durfte doch nie ein Christ das Land der Heiden betreten, und nur mit vieler Mühe ist es dem Herrn gelungen, sich Zutritt zu den Ungläubigen zu verschaffen. Gebt Platz!«
 
Dann stieß er in sein Horn und ritt weiter durch den ganzen Ort, hielt an allen Ecken, und die Kinder liefen hinter ihm drein; auch manch gesetzter Bürger horchte auf seine Rede und beschloß, des Fremden Sachen anzusehen. Die Frauen aber rotteten sich zusammen und kamen scharenweise vor das Gasthaus, wo der Fremde wohnte und wohin der Mohrenknabe jetzt zurückritt, vom Pferde stieg und demütig seinen Herrn begrüßte, der vor der Tür einen Tisch aufgestellt hatte.
 
Während der Junge die Stadt durchzog, hatte Schlupps die Zeit benutzt, um seinen Stoffen mit Hülfe von Pinsel und Farbe ein gar buntes Aussehen zu geben, und die Laken und Decken, die Hemden und Jacken erglänzten in allen Farben. Hier saß ein roter und blauer Fleck, dort ein gelber und grüner, und mit der Schere schnitt er absonderliche Muster in den Stoffen aus, daß Sonne und Mond [39]hindurchsahen. Er selbst heftete auf sein Gewand allerlei Flickwerk, hing die Messingkette, die er der Grit im Schlafe abgenommen hatte, um, und den Gürtel, den er auch von ihr hatte mitgehen heißen, schlang er über die Schulter. Jetzt stand er neben dem Tisch und sah die Menge, die ihn neugierig musterte, ernst an, und Jeder, den sein Blick traf, meinte immer, dies Gesicht schon einmal gesehen zu haben, wußte aber nicht, wo.
 
Als der erste Käufer auf ihn zutrat, verneigte sich der fremde Krämer gar tief, kreuzte die Arme auf der Brust und murmelte etwas, was keiner verstand. »Das ist Türkisch,« sagte der Mohrenknabe. »Herr, redet deutsch,« wandte er sich dann an Schlupps, »dieweil Euch sonst keiner hier versteht, und sagt, was Ihr für Eure Ware verlangt.« Und der falsche Krämer hub an, seine Waren zu preisen und zu erzählen, wie des Sultans Frauen die kostbaren Gewänder getragen, wie er sie mit vieler Mühe ihnen heimlich abgekauft habe, und wie die tausend Gemahlinnen des türkischen Kaisers schön seien, eine schöner wie die andere. Aber nur, wenn sie diese Gewänder und Stoffe an sich hätten, die der Zauberer »Emalker«[1] angefertigt habe. Sie hatten erst die Schätze nicht hergeben wollen und taten es nur, als er ihnen versprach, ihnen von einem anderen Hexenmeister schönere weben zu lassen. Da ließen sie sich erbitten.
 
[1]Auch rückwärts zu lesen.
 
Die Leute guckten staunend auf den Erzähler. Ein fürwitziger Bursche aber rief: »Ei, Herr Krämer, warum habt Ihr dann Eure Sachen nicht gleich von dem besseren Zauberer machen lassen?« Er suchte nach seiner kecken Rede zu [40]entschlüpfen, weil die Umstehenden ihn gar nicht liebreich stießen und pufften. Sie fürchteten, der fremde Krämer möchte erzürnt sein und seine Ware einpacken.
 
»Recht habt Ihr, junger Bursche,« sagte der Kaufmann Goldreich. »Das hätte ich können, wenn der böse Zauberer nicht sich geweigert hätte, für Christenfrauen zu arbeiten. Dann wartete auch mein Schiff im Hafen, das des Kaisers Majestät für mich gesandt hatte. Und jetzt sagt an, liebe Bürger und edle Frauen, ob Ihr kaufen wollt, oder ob ich meine Gewänder wieder in die Truhen packen soll.« Dabei hielt er die Stoffe hoch, daß die Sonne darauf fiel und die Farben gleißten und glänzten, und alle drängten sich herzu und wollten von den seltenen Tüchern kaufen. »Denn,« sagten sie, »was so weit her ist, muß etwas Besonderes sein,« und »Selbstgewebtes haben wir in den Truhen genug.« Schließlich kam der gestrenge Herr Bürgermeister an und wollte die goldene Kette kaufen und den Gürtel, den der Krämer auf der Schulter trug. Aber da jammerte Schlupps gar kläglich, daß ihm der Kaiser von Spanien arg zürnen werde, wenn er den Schatz, der für seine hohe Gemahlin bestimmt sei, verkaufe, und konnte sich erst auf vieles Bitten und Drängen dazu verstehen, den Schmuck für hundert Taler herzugeben.
 
»Es ist zu billig. Es ist zu billig!« beteuerte er immer wieder. »Wenn Ihr’s nicht wäret, hochedler Herr, wahrhaftig! Nichts in der Welt hätte mich verführen können. Aber so geht’s, wenn man mit vornehmen Herren Handel treibt.«
 
[41]Und der Bürgermeister zog mit seinen Ketten stolz ab; seine Frau aber sah um sich, als wäre sie die Kaiserin von Spanien.
 
Ehe Schlupps sich’s versah, waren seine Waren ausverkauft und seine Truhe leer; seine Beutel aber konnten kaum das viele Geld fassen. »Morgen gibt es mehr, Ihr Leute,« rief er, als immer neue Käufer andrängten. »Habt Geduld. Ja, alle Tage kommt nicht einer aus der Türkei, gradenwegs aus des Sultans Schloß,« und er kreuzte wieder die Arme über der Brust, verneigte sich tief und schritt, von dem Mohrenknaben gefolgt, langsam und nachdenklich in das Wirtshaus.
 
Die andern Kaufleute wußten nicht, wie ihnen geschah. Die Waren, die man ihnen wies, waren gewöhnliches Bauernleinen, bunt bemalt und grob genäht, und wenn sie auch zehnmal beteuerten, daß ihr Leinen feiner, ihr Tuch weicher sei, so glaubte es keiner; denn niemand wollte dafür gelten, daß er das, was aus fremden Landen stamme, nicht verstehe. »Das ist nur Neid von den Krämern, weil sie keine ausländischen Waren haben,« schrieen die Käufer. Die Krämer gaben Antwort, und bald hallte der Markt von Lärm und Geschrei. Man prügelte aufeinander los, man zerrte und riß sich, und manchen Händler ereilte jetzt die Strafe für falsches Gewicht und ungerechtes Maß, und noch tönte von den Gassen das Zetern, als Schlupps durch eine Hinterpforte das Gasthaus verließ. Dem Wirt und seinem Jungen hatte er ein Teil von seinem Gewinn geschenkt, so daß sie zufrieden waren und reinen Mund zu [42]halten versprachen. Als am andern Morgen die Leute herbeiströmten und auf den Krämer warteten, trat der Wirt händeringend aus dem Haus und rief: »Wo ist der Galgenstrick! Wo ist der Zauberer, der mit der Zeche verschwunden ist. Wo seine Rößlein im Stall gestanden haben, liegen ausgeglühte Kohlen, in seinem Bett fand ich einen Besen. Keiner sah ihn gehen, noch hörte man den Wagen rollen. Weh mir armen, geschlagenen Mann! Alles war eitel Trug und Blendwerk, und Wagen und Pferde sind nimmer richtig gewesen!«
 
Da liefen die Leute entsetzt nach Haus, sahen die Einkäufe an und erkannten mit Schrecken, daß alles, was in der Sonne geglänzt und gegleißt hatte, nichts nutz war und nicht einmal so gut, wie das selbstgewebte Bauerntuch, das sie auf dem Markt sonst kauften. Der Bürgermeister lief voll Angst zu einem Goldschmied und ließ seine Kette prüfen. Der erklärte sie für eitel Messing und die Steine für Glas, grad gut genug für Mummerei und Fastenscherz. Jetzt schämten sich alle, die erst das große Wort geführt hatten und mancher, der einem Krämer mit böser Rede und hartem Schlag weh getan hatte, ging hin, entschuldigte sich und bat, wieder »gut Freund« zu sein. Auf die fremdländischen Händler aber war man lange Zeit nicht gut zu sprechen und wies jeden, der kam, des Ortes hinaus. 
顶一下
顶一下
(0)
0%
踩一下
(0)
0%
[查看全部]  相关评论
关键词标签
热门搜索
论坛新贴