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Schlupps der Handwerksbursch:Der Weinpanscher

时间:2023-07-28来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Schlupps der Handwerksbursch
Den Burschen duldete es nicht mehr am Orte; denn wenn er den Zaubersegen in jedem Haus vor der vollen Schüssel hätte aussprechen sollen, so wäre es um seinen Magen schlecht bestellt gewesen. Darum machte er, daß er fortkam und wanderte über einen hohen Berg, bis er talwärts ein einsames Wirtshaus fand. Der Wirt stand in der Türe und [12]spähte nach allen Seiten, ob kein Wanderer des Weges kommen wollte; denn es war schon hoch im Jahre, und selten verirrte sich einer in die verlassene Gegend. Er sah Schlupps mißtrauisch an und gab ihm zu verstehen, daß sein Haus auf Gäste, die schlecht zahlten, nicht eingerichtet sei; fragte, wie lange der Gast zu bleiben gedenke und wohin und woher. »Grad aus dem Fegfeuer,« seufzte der Bursche, machte ein gottsjämmerliches Gesicht, saß nieder, stützte das Haupt in die Hände und seufzte laut auf.
 
Dem Wirte wurde bang. Wenn das nur nicht der Gottseibeiuns selber war, der ihn versuchen wollte. Der nahm so viele Gestalten an, warum sollte er nicht auch als Handwerksbursche kommen?
 
»Erzählt mir, was Euch herführt?« bat er den Gast. Dabei trug er eine Schüssel nach der andern auf und nötigte den Fremden zum Essen, und der, nicht faul, hieb auf die Gerichte ein, daß es eine Lust war. Das beruhigte den Wirt einigermaßen, daß der Böse so menschlich aß und trank. Dann gab der Bursche auf die Fragen Bescheid und erzählte von den armen Seelen im Fegfeuer. »Warum habt Ihr müssen darinnen sitzen und warum irrt Ihr jetzt auf der Erde herum?« fragte der Hausherr.
 
»Das ist eine traurige Sache,« seufzte Schlupps und zündete ein Pfeifchen an. »Ich war ein Gastwirt, wie Ihr. Mein Haus stand in einem schönen Tal, wo Wein in Fülle wuchs. Da ich aber unersättlich war und nicht schnell genug reich werden konnte, tat ich Wasser in den Wein und wußte doch, daß ich meine Seele damit dem Bösen verschrieb. [15]Jahrelang hielt ich es so. Eines Tages klopfte ein Handwerksbursche an meine Tür und bat um ein Nachtlager. Weil ich dem Gast ansah, daß seine Zeche nicht sehr hoch sein werde, nahm ich ihn unwillig auf, setzte ihm Reste von saurem Wein vor, der vom Faß niedergetropft war und in einem Bottich gärte und wies ihn fort, als er Nachtherberge verlangte. Dann ging ich in den Keller, meinen Wein mit Zucker und Wasser zu mischen, wie ich es gewohnt war.
 Als ich mich umwende, wer steht hinter mir? – – – Der Handwerksbursche! Er packte mich und schrie: »Hab ich dich bei deinem schändlichen Treiben erwischt? Jetzt bist du mir verfallen.« Er wuchs und wuchs, bis er an die Decke des Kellers stieß, seine Augen glühten und sprühten Flammen. Dann stampfte er mit dem Fuße auf die Erde und wir sanken tausend Klafter tief, grad in die Hölle. Da war große Freude, als ich ankam; denn die Weinpanscher sind dort besonders gut angeschrieben, und des Teufels Großmutter nahm mich gleich bei der Hand und führte mich an eine glühend heiße Stelle. Jetzt mußte ich im Fegfeuer sitzen und sah über mir Wein keltern, den besten Roten und Weißen. Der Duft zog mir in die Nase, und ich bekam keinen Tropfen zu kosten. Alle hundert Jahre darf ich auf die Erde gehen, in Gestalt eines Handwerksburschen. Finde ich einen Wirt, der die armen Wandrer von der Schwelle jagt oder ihnen ein bös Gesicht und sauren Wein vorsetzt und die lieben Gottesgaben mit Wasser mischt, dann bin ich frei und darf ihn statt meiner in die Hölle führen. Lasse ich mich aber durch Bitten erweichen und gebe den Wirt frei, dann muß [16]er mich ein Jahr gut verpflegen, und ich muß an seiner Stelle hundert Jahre mehr im Fegfeuer sitzen.«
 
Der Wirt erschrak und dachte an den Brunnen, den er im Keller gegraben hatte, weil er das Wasser dann bequemer in die Fässer schütten konnte. Er wies dem unheimlichen Gast sein bestes Zimmer an, wartete, bis er schlief, stieg dann in den Keller hinab und leerte vorerst zwei von den großen Fässern, in denen gewässerter Wein war, in den Brunnen aus. Über den deckte er ein großes Brett, damit keiner sähe, was darinnen war.
 
Am andern Morgen bat der Bursche: »Zeigt mir doch Euren Weinkeller.« Der Wirt traute sich nicht zu widersprechen, führte den Handwerksburschen hinab und ließ ihn von jedem Fasse kosten. Aber nur von den guten, in denen reiner Wein war. Schlupps aber entdeckte hinten in der Ecke zwei Fässer, die ihm verdächtig vorkamen, ging hin und wollte sie anzapfen.
 
»Kommt herauf und eßt erst was,« bat der Wirt, »mit leerem Magen trinkt sich’s schlecht. Hab Euch ein Hühnchen gebraten und einen fetten Schinken aus der Räucherkammer geholt.« Das ließ sich der Gast nicht zweimal sagen, ging hinauf, aß und hieb mit solcher Macht in den Schinken ein, daß sein Messer Funken sprühte und der Wirt meinte, das höllische Feuer leuchten zu sehen.
 
Als die Mahlzeit fertig war, sagte Schlupps: »Meister, so leid es mir tut, die Kellerprobe ist noch nicht fertig. Doch braucht Ihr Euch nicht in den Keller zu bemühen. Des Teufels Großmutter hat mich ein Sprüchlein gelehrt, wenn ich [17]das sage, dann kommen die Fässer, in denen gepanschter Wein ist, gradwegs die Kellertreppe hinauf in die Wirtsstube. Ich brauche bloß meinen Becher hoch zu heben und zu sprechen:« – – – »Haltet ein! Haltet ein!« schrie der Wirt und riß den Becher aus der Hand des Handwerksburschen. »Laßt im Keller, was drinnen ist. Ich will Euch ein Jahr verpflegen und Ihr sollt es gut haben. Was kann Euch an hundert Jahren mehr im Fegfeuer liegen?«
 
»Wirt, Ihr sprecht, wie Ihr es versteht. Wüßtet Ihr, welche Pein ich dort erduldet! Ihr holtet selber die Fässer herauf, um mich zu erlösen. Schrecklich ist es dort unten und –« »Hört auf, hört auf!« rief der Wirt wieder. »Laßt Euch erweichen. Bleibt bei mir. Ihr sollt es nicht bereuen, und ich will auch für Eure arme Seele beten.« Der Bursche sann nach. »Ihr tut mir leid,« sagte er endlich. »Euch zu lieb will ich es auf mich nehmen. Aber,« setzte er drohend hinzu, »hütet Euch, den Pakt zu brechen; denn dann seid Ihr mir unrettbar verfallen und müßt in die Hölle.«
 
Der Wirt versprach, was der Bursche wollte, stieg in den Keller hinab, holte ein Maß vom Besten, und bei Rotem wurde der Pakt besiegelt. Dann ging der Hausherr wieder hinunter und strich zärtlich über die beiden Fässer, die er noch zurückbehalten hatte. Den Wein wollte er den Fuhrleuten vorsetzen, die im Sommer kamen und Ausspann bei ihm hielten.
 
Den Winter hindurch saß Schlupps in der Wirtsstube, erzählte Schnurren, schmauchte sein Pfeifchen und aß und trank. Wie es aber Frühling wurde, sehnte er sich hinaus [18]und sagte zu seinem Wirte: »Seid bedankt für die Pflege, die Ihr mir habt angedeihen lassen. Ich will es Euch eingedenk sein und die hundert Jahre Fegfeuer gern für Euch ertragen. Mein Jahr ist noch nicht um; aber ich muß weiter ziehen. Doch zuvor gebt mir die zwei Fässer, die in der Ecke im Keller liegen, sonst hilft dort unten mein Bitten nichts. Ich will sie Euch abnehmen. Gebt mir Wagen und Pferde, so lade ich sie auf, und Ihr seid sie los.«
 
Der Wirt war froh, den höllischen Gast auf gute Art aus dem Hause zu bekommen, gab ihm das Verlangte, tat noch ein Fäßchen schweren Roten dazu, steckte dem Burschen ein Beutelchen mit Geld bei und bat ihn um Gotteswillen, bei des Teufels Großmutter ein gut Wort einzulegen.
 
Der Bursche versprach es und sagte zum Abschied: »Wenn Euch einer fragt, wer Euch gelehrt hat, mit Wein und Gästen gut umzugehen, sagt immer ›Schlupps.‹« Damit zog er ab, und dem Wirt fiel ein Stein vom Herzen.
 
*
 
Nicht lange darauf hörte man eines Tages Hörner blasen, und als der Wirt in die Haustüre trat, kam eine Reiterschar dahergesprengt, und der Vornehmste von ihnen war der König. Die Ritter saßen ab und traten in die Gaststube. »Holt Essen herbei,« befahl der König, »wir sind müde und hungrig von der Jagd.« Da liefen der Wirt und sein Gesinde und brachten heran, was Gutes in Kammer und Küche war. »Habt Ihr Wein?« fragte der Kämmerer, [19]der immer an des Königs Seite saß. »Ei freilich,« rief der Wirt und wollte schnell hinabspringen und zapfen; aber der König sah ihn scharf an und sprach: »Weißt du, daß ich ein Gebot erlassen habe: man solle jeden, der Wein fälscht, zum Galgen führen? Wehe, wenn ich dich auf böser Tat ertappe!« Der Wirt beteuerte, daß sein Wein echt und rein sei. Da stieg der König selbst mit in den Keller, um den Wein zu prüfen, und aus jedem Faß, das er versuchte, kam die liebe Gottesgabe rein und unverfälscht heraus und sein Gesicht strahlte immer mehr vor Freude, als er von Faß zu Faß ging. »Wer hat dich gelehrt, den Wein so gut zu behandeln?« »Schlupps,« antwortete der Wirt.
 
Da sahen sich die Diener des Königs erstaunt an, solch ein Wort hatten sie noch nie vernommen. Der Kämmerer aber legte den Finger an die Nase, dachte eine Weile nach und meinte dann bedeutungsvoll: »Das ist eine Sprache, die ich nicht kenne. Wer weiß, was der Wirt für ein gelehrter Mann ist.« – Dann flüsterte er lange heimlich mit dem König. Der nickte mit dem Kopfe und sagte zu dem Wirt, der abseits stand und nicht wußte, was das alles zu bedeuten habe: »Wisset, mein Kellermeister ist gestorben. Im ganzen Lande suchen wir einen neuen; aber es muß ein Mann sein, der nie Wein gefälscht, noch gewässerten Wein verkauft hat. Du scheinst mir der Rechte. Sage mir, wer hat dich in der Kunst unterwiesen?«
 
»Schlupps,« sagte der Wirt wieder. Der König legte seine Stirn in tiefe Falten und sah sich ernst im Kreise um. Denn weil ein König gescheidter sein muß, wie alle Leute und [20]alles besser wissen soll, wollte er nicht merken lassen, daß er das Wort nicht kenne und so sagte er: »Das dachte ich mir gleich. Willst du mein Kellermeister sein, so sollst du in meinem Schlosse wohnen, in einer goldenen Kutsche fahren und so viel Geld haben, als du immer willst; dafür darf kein anderer als du meinen Wein besorgen.«
 
Des war der Wirt froh. Entließ sein Gesind, schloß sein Haus zu, bestieg ein Pferd und zog mit dem König fort.
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