Ein Mensch, welcher von der Begierde, reich, angesehen und gewaltig zu werden, sehr geplagt wurde, hatte keinen größeren Wunsch, als ein Zauberbüchlein zu bekommen, woraus er nach seinem Willen Regen und Sonnenschein machen, das Vieh behexen, sich unsichtbar machen und Goldschätze in der Erde finden könne. Da er aber ein solches Buch nirgends finden konnte, beschloß er endlich, den Rübezahl darum zu bitten; der, hoffte er, werde es ihm schon geben.
Er ging also fleißig in der Gegend umher, wo das Gebiet des Berggeistes lag, bis er nach langer Zeit einmal den Herrn des Gebirges fand. Der saß als ein eisgraues Männlein vor einer schauerlichen Höhle und gab ihm ein Büchlein, wie er es erbeten hatte.
Voller Freude eilte er heim damit, um es sogleich zu probieren; da er es aber aufschlug und lesen wollte, waren es lauter Baumblätter mit Linien und Fasern, aber mit keinen Buchstaben.