Ein junger Mann hatte sich einst auf einer Wanderung an einem großen Steine niedergelassen um sein Mittagsbrot zu essen, und nachdem er sich gesättigt hatte, streckte er seine müden Glieder der Länge nach auf den Rasen aus, das Haupt an den Stein lehnend. Im Schlafe wurde er von närrischen Träumen geweckt, es war, als ob ein leises summendes Stimmchen ihm unaufhörlich in's Ohr sang, aber was noch wunderlicher war, auch beim Erwachen verstummte das Gesumme nicht, sondern dauerte noch fort. Es kam dem Manne vor, als wenn das Stimmchen aus dem Steine oder unter demselben hervordränge. Lauschend legte er das Ohr an den Stein und vernahm deutlich, daß das Gesumme da heraus kam. Als er schärfer hinhorchte, konnte er auch allmählich die Worte verstehen: »Glückskind! befreie mich aus der ewig langen Gefangenschaft! Schon siebenhundert Jahre dulde ich durch Zaubermacht hier schwere Pein, die gleichwohl meinem Leben kein Ende macht. Du bist bei Sonnenaufgang am Himmelfahrtstage zur Welt gekommen und du allein kannst mich aus dem Kerker befreien, wenn du nur den guten Willen hast zu helfen.« Der junge Mann antwortete zweifelnden Sinnes:[S 68] »Wer weiß, ob die Kraft mit dem Willen gleichen Schritt hält! Erzähle mir erst dein Unglück ausführlicher und dann gieb mir an, was ich zu deiner Rettung unternehmen kann?«
Das verborgene Stimmchen sagte: »Schneide da, wo drei Hofgüter zusammenstoßen, einen Ebereschenzweig von Fingersdicke und Spannenlänge, nimm eine Handvoll Bärlapp und Hexenkraut[33], zünde Alles zusammen an und beräuchere damit, indem du neun Mal gegen den Sonnenlauf um den Stein wandelst, den ganzen Stein, so daß auch kein Fleckchen vom Geruche unberührt bleibt: dann werden sich die Pforten meines Kerkers aufthun, so daß ich wieder an's Tageslicht treten und an die Luft kommen kann. Mein Dank für deine Wohlthat soll grenzenlos sein, du sollst durch mich ein großer Herr werden.«
Der Mann stand eine Weile nachdenklich, dann sagte er: »Dem Nächsten in der Noth zu helfen, ist eines jeden Christenmenschen Pflicht, und wenn ich in diesem Augenblicke auch nicht wissen kann, ob du ein guter oder böser Geist bist, so will ich dich dennoch aus deiner Noth befreien. Aber bevor ich das thue, mußt du mir feierlich geloben, daß für keinen Christenmenschen aus deiner Freiwerdung Schaden entstehen wird.« Der im Stein Gefangene gelobte dies eidlich und wiederholte seine Versprechungen in Bezug auf den Rettungslohn. Jetzt ging der Mann in den Wald, um die erforderlichen Hölzer und Kräuter zum Räuchern zu suchen. Zum Glücke wußte er einen Ort, der nicht allzuweit entfernt war und wo die Grenzen von drei Landgütern zusammenstießen. Dennoch dauerte das Aufsuchen der erforderlichen Dinge bis zum Mittag des andern Tages, so daß er erst kurz vor Abend zurück kam.
Bald nach Sonnenuntergang begann er mit der Beräucherung des Steines, ging der Vorschrift gemäß neun Mal gegen Morgen um den Stein herum und trug Sorge, daß auch nicht der kleinste Fleck unberäuchert blieb. Als er eben den neunten Umgang beendigt hatte, erscholl ein plötzlicher Krach, als ob der Erdboden geborsten wäre, in demselben Augenblick hob sich der große Stein und stieg drei Klafter hoch empor. Ein Männlein sprang wie der Wind aus der Grube heraus und lief spornstreichs davon. Er war noch nicht fünf Schritt weit gekommen, so fiel der Stein in seine Vertiefung zurück, den Retter und Geretteten mit Staub und Schutt bedeckend. Dann kam der Gerettete auf seinen Retter zu, umarmte ihn dankend und wollte[S 69] ihm Hände und Füße küssen, was aber der junge Mann nicht zuließ. Beide setzten sich nun am Steine auf den Rasen nieder und das befreite Männlein begann folgendermaßen seine Lebensgeschichte zu erzählen:
»Ich war zu meiner Zeit ein sehr berühmter Zauberer, that den Leuten viel Gutes und erhielt dafür reichliche Bezahlung. Ich heilte Menschen und Thiere, wenn ihnen etwas zustieß; ebenso vereitelte ich die schädlichen Werke böser Hexen. Deßwegen haßten mich diese und fürchteten mich wie das Feuer, weil ich ihnen in allen Stücken überlegen war. Sie pflogen unter einander vielfältig Rath, wie sie mir Fallstricke legen könnten, aber meine Kunst machte alle ihre Anschläge zu Schanden, so daß mir kein Schaden daraus erwuchs. Endlich legten sie eine Menge Geld zusammen, schickten damit einen verschlagenen Boten nach Nordland und ließen von da einen starken Mona-Zauberer[34] zu Hülfe kommen. Dieser Schelm bemächtigte sich meiner mehr durch List als durch Gewalt, stahl mir heimlich meine Zauberwerkzeuge und sperrte mich unter dem Steine da ein, wo ich so lange Zeit Pein leiden sollte, bis ein Glücksfall einen Mann herführen würde, der am Himmelfahrtsmorgen bei Sonnenaufgang geboren worden. Siebenhundert Jahre hatte ich umsonst auf diesen glücklichen Augenblick gewartet, da kamst du her, erhörtest liebreich meine Bitten und wurdest mein Befreier. Dank, unendlichen Dank dir für diese Wohlthat; so lange meine Lebenstage dauern, will ich dir danken. Ich will dir ohne Lohn Tag und Nacht dienen, alle meine Stärke und Klugheit zu deiner Beglückung aufwenden, bis ich dich so hoch erhoben habe, als ein Sterblicher nur steigen kann. Erst wenn ich dir dieses Gelöbniß erfüllt habe, will ich dich mir selbst zu Hülfe rufen, um mit deinem Beistande meinem Feinde seine Bosheit zu vergelten, sollte ein glücklicher Zufall ihn mir vor Augen bringen. Bis zu dem Tage will ich mich vor den Augen der Menschen verborgen halten, damit meine Feinde nichts von meiner Befreiung erfahren. Ich vermag durch Zauberkraft mich in jede beliebige Gestalt zu verwandeln, sie sei groß oder klein. Um dir nun nicht beschwerlich zu fallen, will ich mich in einen Floh verwandeln und in deiner Hosentasche wohnen. Wenn du irgend je meiner Hülfe und meines Rathes bedarfst, so komme ich aus der Tasche hervor und springe dir hinter's Ohr, um dir zu rathen, was du vornehmen sollst. Um meinen Lebensunterhalt darfst du dir keine Sorge machen: ich habe siebenhundert Jahre ohne[S 70] Nahrung unter dem Steine zugebracht, was sollte mir denn in freier Luft und im Sonnenschein fehlen? Jetzt wollen wir uns schlafen legen und morgen früh mit einander aufbrechen, um unser Glück zu versuchen.«
Als der Geist oder Zauberer — oder wer er sonst sein mochte — seine Erzählung beendet hatte, nahm der junge Mann ein wenig Abendbrot zu sich und legte sich zur Ruhe. Als er am andern Morgen erwachte, stand die Sonne schon hoch über dem Horizont, aber der Gefährte von gestern Abend war nirgends zu sehen. Noch im Schlafe befangen, wußte der junge Mann nicht, was er von der Sache halten sollte: ob die gestrigen Ereignisse ihm wirklich begegnet, oder blos ein nächtliches Traumgesicht gewesen seien? Nachdem er gefrühstückt, wollte er sich eben auf den Weg machen, als drei Wandrer desselben Wegs daher kamen. Sie waren gekleidet wie Handwerksburschen und trugen lederne Ranzen an Riemen auf dem Rücken. Plötzlich fühlte unser junger Freund ein Kitzeln hinter dem Ohr und es drang ihm wie ein feines Mückengesumme in's Gehirn: »Berede die Wanderer, sich auszuruhen und erkunde von ihnen, wohin sie wollen.« Jetzt erst fiel es ihm ein, welch' ein Abkommen sein Gefährte mit ihm getroffen durch das Versprechen, sich in der Hosentasche aufzuhalten und sein Rathgeber zu sein. Die gestrigen Ereignisse waren also kein Traum gewesen.
Der Flohträger trat nun grüßend auf die Herankommenden zu, und lud sie freundlich ein, am Steine niederzusitzen, um dann selbviert mit einander weiter zu gehen, falls sie einen und denselben Weg hätten. Die wandernden Handwerksburschen erzählten ihm dann, was für ein großes Unglück in der Königsstadt vor einigen Tagen sich begeben habe, da des Königs einzige Tochter beim Baden im Flusse ertrunken sei, und obwohl das Wasser dort gar keine Tiefe habe, so sei doch unmöglich den Leichnam aufzufinden, so daß es den Anschein habe, als sei die Königstochter im Wasser zerflossen. Der Flohträger fühlte wiederum das bekannte Kitzeln und sein heimlicher Rathgeber summte ihm in's Ohr: »Gehe mit ihnen, du kannst dort dein Glück machen.« Der Hörer that, wie ihm geheißen und gesellte sich ihnen zu.
Als sie schon eine gute Strecke zurückgelegt hatten, führte ihr Weg sie durch einen dichten Kiefernwald, wo ein alter zerfetzter Kober am Rande eines Grabens auf der Landstraße lag. Der Ohrkitzler sagte: »Nimm den alten Kober auf, er wird euch auf der Reise von Nutzen sein!« Wenn gleich der Mann dieser Versicherung kaum[S 71] Glauben schenkte, hob er doch den fast auseinanderfallenden Kober auf, hing ihn um und sagte scherzend: »Der Mensch muß nichts verachten, was er zufällig am Wege findet, wer weiß, was uns der Koberfetzen für Nutzen bringen kann.« Die Gefährten erwiderten lachend: »Unserthalben nimm ihn, wenn du magst, wenigstens wird ein leerer Kober deine Schultern nicht ermüden.« Wohl sollten sie einige Stunden später die geheime Kraft des Kobers kennen lernen und dem Manne danken, der das verachtete Ding aufgehoben hatte.
Die brennende Mittagssonne hatte den Männern zum Dampfen heiß gemacht; sie setzten sich unter einen breiten astreichen Baum um auszuruhen und wollten eben einen Bissen Brot zu sich nehmen, wie ihn jeder in seinem Sacke mit sich führte, als der Ohrkitzler seinem Wirthe zuraunte: »Befiehl dem Kober, euch zu essen zu geben!« — Der Mann dachte: will er mich zum Besten haben, warum soll ich Andere verschonen? ich will ihnen auch einen Possen spielen. Er nahm den Koberfetzen vom Halse, stellte ihn vor sich auf den Rasen hin, klopfte mit seinem Stocke darauf und rief: »Koberchen! Koberchen! schaff uns Speise!« Hat man auf der Welt etwas Wunderbareres gesehen oder gehört, als was jetzt geschah? Aus dem Spaße wurde sofort Ernst. Anstatt des Kobers stand ein kleiner mit weißem Leinen gedeckter Eßtisch da, der war ganz mit vollen Schüsseln besetzt, vier Löffel lagen daneben; und was für Leckerbissen gab es da! Eine Suppe von frischem Fleische, Schweinebraten, Würste, Kuchen von gebeuteltem Mehle, dann zur Löschung des Durstes Flaschen mit Bier, Wein und Meth. Die Männer griffen ungebeten zu, als säßen sie an einer Hochzeitstafel, denn all' ihr Lebtage hatten sie keine besseren Gerichte gekostet. Als sie satt waren und Keines mehr Speise und Trank begehrte, verschwand der Tisch so plötzlich, wie er gekommen war und blieb nichts zurück, als der alte Kober. Hatten die drei anfangs den Koberträger verlacht, so hätte jetzt jeder gern das kostbare Geschenk auf den Rücken genommen, so daß schon ein Zank darüber auszubrechen drohte. Da sagte der Finder: »Ich habe das schlechte Ding aufgehoben, darum bin ich auch berechtigt, mich für den Eigenthümer zu halten.« Die andern wagten nicht, seine Behauptung Lügen zu strafen, sondern mußten den Kober seinem Finder überlassen. Doch sollte der Nahrungsspender nicht mehr so wie früher am Halse getragen werden, sondern einer der Wanderer, ein gelernter Schneider, nahm Nadel und Zwirn aus seinem Ranzen und machte aus einem Brotsacke einen Ueberzug für den Kober, in[S 72] welchen dieser vorsichtig eingehüllt wurde, damit er unterwegs nicht beschädigt würde.
Als die Männer einige Stunden nach der Mittagsmahlzeit geruht hatten, machten sie sich wieder auf den Weg. Ein gesättigter Magen und ein von Hoffnung gehobenes Herz sind die allererheiterndsten Begleiter auf der Wanderung. Das sah man auch an unseren Wanderern, welche singend und scherzend dahin zogen. Am Abend wurde unter einem Gebüsche eine Lagerstelle für die Nacht bereitet, und das Koberchen gab ihnen, wie am Mittage, reichlich Speise und Trank. Beim Schlafengehen machte es den Männern die meiste Sorge, wie sie während der Nacht den Kober hüten sollten, daß keine Diebsfinger daran kämen. Endlich wurde ausgemacht, daß alle vier ihre Köpfe auf den Kober nebeneinander legen sollten, so daß der eine seine Füße nach Süden, der andere nach Norden, der dritte nach Osten und der vierte nach Westen streckte. Der Finder befestigte außerdem noch das eine Ende seines Gurts an den Kober und das andere an seine linke Hand, so daß er augenblicklich fühlen mußte, wenn man etwa den Kober abschneiden wollte. Obgleich nun ihr Nahrungsspender[35] gar nicht besser gehütet sein konnte, so wurden doch die Männer oft durch unruhige Träume aus dem Schlafe geweckt, und da war es immer eines Jeden erste Bewegung, mit der Hand nach dem Kober zu fassen, um zu sehen, ob das kostbare Ding noch da sei.
Als sie am Morgen aufstanden, bereitete ihnen das Koberchen auf ihr Geheiß ihr Frühstück. Und so herrlich ging es Tag für Tag weiter, bis sie nach einer Woche in die Königsstadt kamen. Hier flüsterte der Ohrenbläser seinem Retter in's Ohr, daß ein böser Nix die verschwundene Königstochter in seinen Schlupfwinkel gebracht habe — er wolle ihn aber dahin führen, wo die Jungfrau verborgen gehalten werde.
Zuvor aber hieß er den Mann vor den König treten und diesem melden, er habe sich zu dem Versuche entschlossen, die verschwundene Königstochter aus dem Flusse zu holen. Für den Fall aber, daß ihm dabei ein Unglück zustieße, so daß er nicht mit dem Leben davon käme, solle der König geloben, die Hälfte des Lohnes seinen, des Unglücklichen, Eltern zu schicken und die andere Hälfte unter die Armen der Stadt zu vertheilen. Obwohl nun der König nicht die geringste Hoffnung hatte, nach so langer Zeit noch eine Spur der verstorbenen[S 73] Tochter wiederzufinden, nahm er dennoch des jungen Mannes Anerbieten freundlich an und versprach mit dem Lohne so zu verfahren, wie jener gewünscht. Am folgenden Tage sollte der Versuch unternommen werden. Als unser Freund das Haus des Königs verließ, summte der Ohrenkitzler: »Fange dir heut Abend drei Krebse, die werden dir den Weg zeigen.« Der Mann that, wie geboten.
Am folgenden Tage strömte das Volk in dichten Schaaren[36] an's Ufer, wo der Mann in den Fluß gehen sollte, um die verschwundene Königstochter zu suchen, und auch der König selbst kam in Begleitung vieler Großen, um den Versuch mit anzusehen. Dann wurden die Zofen gerufen um die Stelle zu zeigen, wo des Königs Tochter untergegangen sei, denn die Mädchen hatten an jenem Tage am Ufer gesessen und den unglücklichen Vorfall mit angesehen. Soviel begriff Jedermann augenblicklich, daß man an der bezeichneten Stelle nicht ertrinken konnte; die Tiefe betrug nicht ganz drei Fuß, der Grund war fest und die Strömung schwach. Wenn man etwa dreihundert Schritt weiter hinab ging, so stieß man allerdings auf eine Tiefe, aber wie konnte die Königstochter so weit abwärts gekommen sein? Mit natürlichen Dingen konnte es hier nicht zugegangen sein. Der Rathgeber summte dem Manne in's Ohr: »Laß heimlich einen Krebs frei und gieb Acht, wohin er geht.« Der Mann befolgte das Gebot ungesäumt, that als wollte er mit der Hand die Wassertiefe messen und ließ, ohne daß die Leute es merkten, einen Krebs in's Wasser. Der Krebs schwamm zwanzig Schritt flußabwärts, wandte sich dann plötzlich links und verschwand in der Uferwand. Ganz denselben Weg nahmen der zweite und dritte Krebs. Jetzt summte der Rathgeber dem Manne in's Ohr: »den Weg wissen wir nun, dahin müssen wir. Schlage dreimal mit der linken Ferse auf's Ufer und dann spring kopfüber in's Wasser, so werden wir wohl an's Ziel kommen.« Der Mann that, wie ihm geboten war, stampfte dreimal das Ufer und sprang dann kopfüber in den Fluß, so daß über ihm der Schaum zusammenschlug. Das Volk harrte schweigend der Dinge, die nun kommen würden.
In der Uferwand fand der Mann die Mündung eines Schlupfwinkels, in die ein menschlicher Körper leicht hineinkriechen konnte. »Krieche in die Höhle!« rief der Rathgeber. Als der Mann ein Weilchen mühsam vorwärts gekrochen war, wurde der dunkle Gang auf einmal weit genug, daß er aufrecht gehen konnte. Der Rath[S 74]geber trieb ihn an, dreist vorzuschreiten, da Unheil nicht zu befürchten sei. Eine Strecke weiterhin dämmerte ein schwacher Schimmer auf, bis sich endlich der Mann wieder in voller Helligkeit befand. Da stand auf weitem grünen Plane vor ihm, noch über eine halbe Werst weit, ein großes, aus blauem Steine aufgeführtes Wohnhaus. »Merke auf das, was ich dir jetzt sagen will — sprach der Rathgeber — und führe Alles pünktlich aus, sonst kannst du die Königstochter nicht aus ihrem Kerker befreien. Sie lebt dort in dem blauen Hause des Nixen. Zwei Bären halten Tag und Nacht Wache vor der Pforte, so daß kein lebendes Wesen heraus noch hinein kann. Diese Wächter müssen wir kirre machen. Nimm also, wenn wir hinkommen, dein Koberchen und gebiete ihm, sich in einen Bienenstock zu verwandeln. Diesen wirf den Bären vor und dann schlüpfe hinter ihrem Rücken in's Haus. Dort werde ich dir weitere Anleitung geben.« Als der Mann an die Pforte kam, hörte er das Brummen der Bären und da wurde ihm schon bange, als er aber die häßlichen Thiere durch die Spalte erblickt hatte, sank ihm das Herz vollends in die Hosen. Doch nahm er das Koberchen von der Schulter und gebot ihm, zum Bienenstocke zu werden. Augenblicklich stand ein großer Bienenstock vor ihm, so schwer, das der Mann ihn nicht heben konnte. Die Bären aber hatten den Geruch des Honigs gewittert, stießen die Pforte selber auf und stürmten auf den Bienenstock los, so daß sie gar nicht Zeit hatten, den Mann zu bemerken. Dieser eilte hinter ihrem Rücken in den Hof und von da flugs in die Hausthür, die glücklicherweise nicht verschlossen war. Dann sagte der Rathgeber: »Vor der Kammer rechts steckt ein goldener Schlüssel, drehe denselben im Schlosse um und stecke ihn in die Tasche, so kann der alte Nix nicht heraus. In der Kammer links, vor welcher ein silberner Schlüssel steckt, sitzt die Königstochter gefangen, die du befreien mußt.«
Als der Mann den goldenen Schlüssel umgedreht hatte, hörte er in der Kammer ein so gräßliches Gebrülle, daß die Wände erbebten! Er aber steckte den Schüssel in die Tasche und eilte an die Thür, in welcher der silberne Schlüssel stak. Als er die Thür geöffnet hatte, erblickte er die Königstochter, die traurig, in halb sitzender Stellung, auf einem Bette ruhte. Beim Anblick des fremden Mannes erschrak sie, als er aber erklärt hatte, er sei gekommen, sie aus ihrem Gefängniß zu befreien, sprang sie freudig vom Bette auf. Der Jüngling sagte: »Wir dürfen hier nicht länger weilen, sondern müssen uns sofort auf den Weg machen, ehe die Bären mit ihrem Bienenstocke fertig werden.« Dann nahm er die Königstochter bei der Hand und[S 75] führte sie vor die Thür. Die mit dem Bienenstock beschäftigten Bären achteten der Kommenden nicht. Auf den Zehen leise tretend, kamen sie hinter den Bären zur Pforte hinaus. Der Mann verschloß die Pforte von außen, damit die Bären nicht heraus könnten und machte sich dann eilends davon. Der Rathgeber summte ihm in's Ohr: »Rufe das Koberchen zurück!« Da rief der Mann: »Koberchen, Koberchen! komm heim!« Flugs hing das Koberchen an seinem Halse. Als sie an den Höhleneingang kamen, sagte der Jüngling zur Königstochter: »Fürchtet weder das Dunkel, noch weiterhin die Enge des Weges, wir gelangen nach kurzer Zeit wieder an's Tageslicht. Wenn wir in's Wasser kommen, so machet die Augen fest zu, bis ich euch an's Ufer getragen habe.« Als er vorwärts schritt, fand er den Hohlweg nach dem Flusse zu viel breiter als vorhin, so daß beide bequem durch konnten. Im Flusse umfaßte er die Königstochter mit beiden Armen und trug sie an den trockenen Strand.
Die meisten Zuschauer waren schon nach Hause gegangen, weil sie die Hoffnung auf die Rückkehr des Suchenden aufgegeben hatten. Der König und die ihm näher stehenden Großen waren aber noch am Ufer geblieben und besprachen das unglückliche Ereigniß, als plötzlich zwei Köpfe auf der Oberfläche des Wassers sichtbar wurden. Wer vermöchte die Freude des Königs und der Leute zu beschreiben, als statt des erwarteten todten Körpers die Jungfrau frisch und gesund an's Ufer kam. Der König fiel bald seiner Tochter, bald ihrem Retter um den Hals, und vergoß Freudenthränen und mit ihm weinte der umstehende Haufe. Als aber die Freudenbotschaft mit der Schnelligkeit des Windes sich in der Stadt verbreitet hatte, strömten die Menschen zu Tausenden herbei, um das Wunder zu sehen. Auf des Königs Geheiß mußte der Retter seiner Tochter im königlichen Schlosse Wohnung nehmen, wo ihm ein königlicher Lohn ausgezahlt wurde; dreimal so viel als bedungen war.
Als sich der junge Mann am Abend in seinem Prachtbett schlafen legen wollte, summte der Ohrenkitzler: »Du darfst hier nur ein Paar Tage bleiben, dann müssen wir wieder weiter ziehen, denn du bist nun mit einem Male zum reichen Manne geworden. Ich glaube, daß dich der König mit der Zeit zum Schwiegersohne nehmen würde, was ich dir aber nicht empfehlen darf. Du bist noch jung und unreif und würdest für eine solche Ehre nicht taugen. Wollen wir lieber noch in der Welt umherstreifen, bis du älter und klüger wirst.« Wiewohl dieser Rath dem jungen Manne nicht sehr mundete, bedachte er doch noch zu seinem Glücke, daß ihm bisher alle Vor[S 76]schriften des kleinen Klugmanns in seiner Tasche Nutzen gebracht hatten; darum wollte er auch jetzt dem Wunsche seines Rathgebers nachkommen.
Der König und seine Tochter baten nun allerdings den Befreier, er möge auf längere Zeit bei ihnen als Gast bleiben, aber der Jüngling wollte sich ihren Bitten nicht fügen, weil ihm der Ohrenkitzler anders gerathen hatte. Als reicher Mann brauchte er nun nicht mehr zu Fuße zu gehen, sondern konnte, wenn er wollte, in einer prächtigen Kutsche fahren. Da er jedoch keine Eile hatte und das Koberchen alle Tage die nöthige Nahrung bot, so schweifte er meist in gewohnter Weise, mehr auf eigenen als auf Rosses Beinen umher. Eines Tages ruhte er gerade von einem Marsche aus, da kitzelte es ihn wieder hinter dem Ohre und das Stimmchen summte: »Man verfolgt dich und möchte dir das Koberchen mit Gewalt entreißen, denn deine früheren Gefährten haben den Leuten in der Stadt von dem wunderbaren Kostgeber erzählt und alle Welt möchte ihn besitzen. Brich dir von einem Eichbaum einen tüchtigen Knüttel, so lang, daß er bequem im Kober Platz hat, höhle dann das eine Ende aus und gieße geschmolzenes Blei hinein, so wirst du einen wackeren Bundesgenossen gegen deine Feinde haben.« Der Mann kam diesem Geheiß nach, machte sich den Knüttel zurecht und steckte ihn in den Kober. Am Mittmorgen des folgenden Tages, als unser Freund gerade durch einen dichten Wald ging, sprangen zehn Männer hinter Bäumen hervor und wollten ihn berauben. Der Ohrenkitzler summte ihm in's Ohr: »Rufe den Knüttel aus dem Kober!« Der Mann that es und siehe, welch' ein Wunder da geschah! Der Knüttel wurde stracks lebendig, sprang aus dem Kober und begann die Feinde durchzubläuen, bis sie nach kurzer Zeit mit blutigem Rücken davon liefen und dann viele Tage an ihren Wunden zu bähen hatten, bis sie heilten.
An einem schönen Sommerabende kam unser Wanderer in ein großer Dorf, wo das junge Volk sich gerade auf dem Anger erlustigte. Da schaukelten sich junge Frauen und Mädchen unter Gesang auf der Dorfschaukel, während Andere nach der Sackpfeife sich auf dem glatten Rasen im Tanze drehten. Plötzlich fühlte unser Freund, der dem Treiben zusah, das Kitzeln hinter dem Ohre und das Stimmchen summte: »Zur glücklichen Stunde sind wir hierher gekommen, weil nämlich mein Feind an der Lustbarkeit Theil nimmt. Wenn der Plan, den ich mir ausgesonnen, gelingt und du deinen Pact dabei geschickt auszuführen weißt, so werden wir heute seiner habhaft und ich kann ihm den verdienten Lohn mit Zinsen heimzahlen. Betrachte[S 77] dir genau die Schaar der Mädchen, du findest darunter eine, die statt der Perlen ein hübsches buntes fingerdickes Band um den Hals geschlungen hat. Dieses Mädchen mußt du zum Tanze auffordern, im schnellsten Drehen ihr buntes Band packen und es augenblicklich entzwei reißen, ohne dich darum zu kümmern, ob du das Mädchen dabei erwürgen könntest! Ihr Leben ist zäher als das einer Katze und wird von deinem Zerren nicht erlöschen.«
Der Mann gesellte sich sogleich zu den tanzenden Mädchen, aber es dauerte eine Weile, ehe er die Bandträgerin herausgefunden hatte; es war eine lange, kraushaarige Dirne, welcher die Bursche nicht viel Zeit zum Ausruhen gönnten. Als der Gebieter des in seiner Tasche steckenden Zauberers einen Augenblick erspäht hatte, wo das Mädchen aus dem Arme eines Tänzers frei geworden war, forderte er es zum Tanze auf. Mitten im raschesten Tanz ergriff er mit der rechten Hand das bunte Halsband und riß es entzwei, so daß die Stücke weit auseinander flogen. Ein gräuliches Wehgeheul — und das Mädchen war verschwunden. Die Leute erschraken über das häßliche Geschrei und sahen dann, wie ein grauer Mann mit einem Ziegenbart in großer Eile in den Wald hinein lief, ein anderer etwas längerer Mann aber dem Flüchtigen hart auf den Fersen war, so daß jener schwerlich hoffen konnte, zu entkommen. Die Entfernung und die Abenddämmerung entzogen Beide den Augen der Anwesenden, weßhalb nach einer Weile die jungen Leute die Lustbarkeit fortsetzten, als ob keine Unterbrechung eingetreten wäre.
Unser Freund sah dem Treiben des jungen Volkes noch eine Weile zu und ging dann fürbaß, um ein ruhiges Nachtlager aufzusuchen. Nicht gar weit vom Dorfe hörte er Jemanden mit raschen Schritten hinter sich herkommen. Als er sich umsah, erblickte er einen ihm unbekannten fremden Mann. »Warte Brüderchen!« rief der fremde Mann. »Ich gehe mit dir. Kennst du mich nicht mehr?« — Eine kurze Frist hat hingereicht, mich zum starken Manne zu zeitigen, der dir fremd geworden ist, und doch bin ich noch dein Schuldner dafür, daß du mich aus dem siebenhundertjährigen Kerker befreit und heute meinen schlimmsten Feind in meine Gewalt gebracht hast, so daß ich nicht mehr in deiner Hosentasche mich zu verstecken brauche.« Darauf erzählte er seinem Retter, wie er seinen Feind im Walde in Fesseln gelegt habe, welche ihm das Entrinnen unmöglich machten, weil mit dem zerrissenen Zauberbande, das eine lebendige Schlange gewesen, all' seine Wunderkraft auf einmal ein Ende genommen. Er wollte jetzt den Feind noch manchen Tag durchwalken[S 78] lassen, bis er den Ort angeben werde, wo er vor siebenhundert Jahren drei Königstöchter und einen unermeßlichen Schatz verborgen habe. »Wenn wir die Jungfrauen auffinden und es dir gelingt, sie aus ihrem Zauberschlafe zu erwecken, so wirst du ein überaus reicher und glücklicher Mann werden.« Als er damit seine umständliche Erzählung geschlossen hatte, speisten sie mit einander aus dem Kober und legten sich dann zur Ruhe.
Am andern Morgen gingen sie in den Wald, um nach dem gefangenen Zauberer zu sehen. Da stand das unglückliche Männlein, Hände und Füße mit starken Stricken zusammengebunden und einen starken Klotz zwischen den Knien, so daß er sich wie ein Igel krümmte und sich nicht von der Stelle rühren konnte. Der siegreiche Zauberer rief gebieterisch: »Knüttel aus dem Kober!« Alsbald sprang der Knüttel dem gebundenen Manne auf den Rücken und begann ihn durchzudreschen, als wollte er alle Glieder zu Brei stampfen. Der Hexenmeister bat um Gnade und versprach zu bekennen. Als er nun aber nach den Königstöchtern und dem Schatze befragt wurde, sagte er, er habe den Ort schon lange vergessen. Da wurde denn der Knüttel abermals beordert, an die Arbeit zu gehen! Da der Hexenvater nun alle Hoffnung auf Entrinnen fahren lassen mußte, nannte er endlich den Ort, wo die Königstöchter und der Schatz verborgen seien. Der Zauberer sagte: »Bis wir sie aufgefunden haben, mußt du mein Gefangener bleiben, doch darf ich dich nicht hier lassen, wo dich zufällig der Eine oder der Andere finden und aus Barmherzigkeit deine Bande lösen könnte.« Mit diesen Worten nahm er das Männlein wie eine Hedekunkel auf den Rücken und trug es an die Mündung einer Schlucht, in welche er es hinunter schleuderte, daß die Knochen krachten. »Da warte unsere Rückkehr ab,« spottete der Zauberer. Seinem Gefährten eröffnete er dann, daß sie, da der genannte Ort zu weit entfernt sei, nur durch Zauberkraft dahin gelangen könnten und sich des Kobers als Fuhrwerks bedienen müßten. Auf seinen Befehl verwandelte sich der Kober in ein kleines Boot, auf dessen Boden gerade zwei Männer Platz genug hatten, zu sitzen oder ausgestreckt zu schlafen. Das Boot hatte auf beiden Seiten Flügel von zwei Klafter Länge. Als die Männer sich eingesetzt hatten, erhob sich das Boot mit ihnen bis zu der Höhe der untersten Wolkenschicht und nahm seinen Flug gen Süden. Speise und Trank gab ihnen das fliegende Boot täglich auf des Zauberers Befehl nicht minder als das frühere Koberchen: sie litten also an nichts Mangel, noch weniger wurden sie müde in ihrem fliegenden Schiffchen, das Tag und Nacht unaufhaltsam weiter eilte.[S 79]
Die Luftfahrer waren auf diese Weise schon über eine Woche südwärts gezogen, als der Zauberer dem Boote befahl, sich niederzulassen. Dies geschah auf einer weiten, brennenden Sandwüste, wo nichts weiter zu sehen war, als einige Steinhaufen von einer alten Ofenstelle. Der Zauberer verwandelte jetzt das Boot wieder in den Kober und hing diesen seinem Gefährten mit den Worten um: »Du hast noch einige Tagereisen vor dir, ich darf dich aber nicht begleiten.« Darauf entfernte er den am Fuße eines Mauerstücks liegenden Sand und nach einem Weilchen kam eine Fallthür zum Vorschein. Als er diese aufhob, wurde eine Treppe sichtbar. Jetzt fing der Zauberer eine große Schmeißfliege, und that sie in ein Schächtelchen, das der Mann in seinen Busen stecken mußte. Dazu gab ihm der Zauberer die Belehrung: »Wenn du gefragt wirst, wer die eine oder die andere Königstochter sei, dann entlaß die Schmeißfliege aus dem Schächtelchen und gieb Acht, zu welcher sie hinfliegt. Die dadurch von ihr angezeigte Jungfrau kannst du dreist für diejenige ausgeben, nach welcher man dich gefragt hat.« Darauf hin machte der Mann sich auf den Weg, mochte es nun wohl oder übel ablaufen.
Er war nach seiner Rechnung schon mehrere Stunden[37] auf der finsteren Treppe hinuntergestiegen, als er Ermüdung und Hunger verspürte. Er setzte sich auf eine Stufe, stärkte sich mit Speise und Trank, ruhte einige Stunden und ging wieder weiter. Nach kurzer Zeit traf ein Lichtschimmer sein Auge und nach einer halben Stunde befand er sich auf einem ihm fremden Platze, wo ein stattliches Königshaus sich zeigte. Der Mann schritt darauf zu. Vor dem Eingange kam ein kleiner Alter mit grauem Haupt und Bart ihm entgegen und sagte: »Komm nur, Brüderchen, und versuche dein Heil! Wenn du mir richtig angeben kannst, welche des Königs jüngste Tochter ist, so fasse sie nur bei der Hand und die Schlafenden werden sofort erwachen. Wenn du dich aber irrst, so fällst du in denselben Schlaf, wie sie.« Als der Mann nun eintrat, nahm er das Schächtelchen aus dem Busen und folgte dem Alten, bis sie zur dritten Kammer kamen. Da schliefen auf prächtigem Seidenbette drei herrliche Jungfrauen, die, man mochte sie noch so genau betrachten, einander so ähnlich sahen, daß nicht das geringste Merkmal verrieth,[S 80] welche von ihnen die jüngste und welche die älteste sei. Als der Mann die Schläferinnen eine Weile aufmerksam betrachtet hatte, ohne dadurch Gewißheit zu erlangen, ließ er die Schmeißfliege aus dem Schächtelchen heraus. Die Fliege flog einige Male im Zimmer umher und ließ sich dann auf die Stirn der in der Mitte liegenden Jungfrau nieder. Nun trat der Mann näher, faßte die Jungfrau bei der Hand und sagte: »Das ist die jüngste Schwester.« Augenblicklich erwachten die Königstöchter und erhoben sich und die jüngste fiel ihrem Retter um den Hals mit den Worten: »Liebster Bräutigam, sei willkommen, der du uns aus dem langen Zauberschlafe erweckt hast! Aber jetzt müssen wir nach Hause eilen.«
Auf dem Rückwege fand unser Freund die frühere Treppe nicht mehr, sondern nachdem sie eine Weile tastend in der finstern Höhle ihren Weg gesucht hatten, drang helles Tageslicht herein. Anstatt der vorigen Sandwüste lagen schöne mit Gras und Blumen bedeckte Wiesen da und statt des alten Gemäuers ein stattliches Königsschloß mit einer großen Stadt. Der Zauberer trat ihnen entgegen, nahm seinen Befreier bei der Hand und führte ihn etwas abseits an eine Stelle, wo ein kleiner klarer Teich im Schatten eines Gebüsches lag. »Blicke in's Wasser,« gebot der Zauberer. Als der Jüngling es that, besorgte er, daß seine eigenen Augen ihm ein Blendwerk vorspiegelten. Sein Antlitz war wohl noch das frühere, aber der prächtige königliche Anzug von Seide, Sammet und Gold war ein ganz anderer. »Wer hat mir das auf meinen Leib geschafft?« fragte der Jüngling. Der Zauberer erwiderte: »Das war des Koberchens letzte Arbeit für dich. Fortan wirst du weder seiner noch meiner Hülfe mehr bedürfen, weil du binnen einigen Tagen zum Schwiegersohne des Königs und später, wenn der Alte seine müden Augen geschlossen hat, statt seiner zum Könige erhoben wirst. Damit hoffe ich dir meine Schuld abgetragen zu haben.« — »Mehr als tausendfach!« rief der Mann freudig aus, worauf sie Abschied nahmen und sich trennten.