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一千零一夜:阿里巴巴和四十大盗-4

时间:2022-02-07来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 一千零一夜 阿里巴巴和四十大盗

Mit klopfendem Herzen trat er vor den Felsen und sagte: „Sesam öffne dich.“ Der Felsen schwebte an die Seite und Ali Baba sah zu seinem Entsetzen den enthaupteten Leichnam Kasims direkt vor sich liegen. Es grauste Ali Baba, doch obwohl sein Herz voller Angst und Erschrecken war, breitete er ein Tuch aus, legte den toten Bruder dort hinein und lud ihn auf den Esel. Dann legte er Holz und Reisig über ihn, damit ihn niemand erkennen konnte.

 

Tief traurig ging er mit seinem Esel durch den Wald zu Kasims Frau. Sie kam ihm schon an der Tür entgegen, blass vor Angst. Als sie sah, was ihr Ali Baba brachte, brach sie weinend zusammen. Eine Sklavin aber, die Mardschana hieß, bettete Kasims Überreste auf ein Lager und stimmte mit Ali Baba gemeinsam ein Totengebet an.

 

„Beeile dich, Mardschana, bereite eine Beerdingung vor“, rief Kasims Frau weinend. Mardschana war Ali Baba schon früher aufgefallen, denn sie war nicht nur besonders schön, sie zeigte sich auch in vielen Situationen von großer Klugheit.

 

„Es ist nicht klug, eine Beerdigung durchzuführen, bei der der Leichnam ausgestellt wird, wie es bei uns Sitte ist“, sagte sie. „Viele werden nach dem Grund fragen, warum die Leiche so hingerichtet ist. Und dann wird man entweder Kasim für einen Räuber halten, der beim Einbruch in einer Höhle umkam, oder man wird vermuten, dass er einem Verbrechen zum Opfer fiel und nach dem Mörder suche. Dann aber können wir uns der Rache der Räuberbande gewiss sein.“

 

„Woher weißt du von der Höhle und der Räuberbande“, fragte Ali Baba beunruhigt. „Man weiß vieles, wenn man als Sklavin im Hause lebt“, erklärte Mardschana. „Aber seid unbesorgt, ich habe es niemandem weiter erzählt.“

 

„Recht hast du mit deiner Überlegung“, gab Ali Baba zu. „Wir können Kasim wirklich nicht beerdigen, wie es bei uns Sitte ist. Doch können wir ihn auch nicht einfach im Wald verscharren. Er ist mein Bruder und das ist seiner nicht würdig.“

 

Da hatte Mardschana eine Idee, die sie Ali Baba erzählte. Er war von dieser Idee ganz angetan. „Genau so machen wir es“, sagte er. Und dann ging er zu seiner Frau, die schon ängstlich auf ihn wartete, und erzählte ihr alles, und gemeinsam beweinten sie den Toten.

 

Mardschana aber lief in eine Apotheke und kaufte Hima-Saft, ein Heilgift. Der Apotheker schüttelte verwundert den Kopf. „Ist jemand so krank bei euch, dass er dieses Mittel braucht“, erkundigte er sich. Mardschana nickte. „Kasim, mein Herr ist schon lange schwer krank, und wir befürchten das Allerschlimmste.“

 

Da reichte ihr der Apotheker noch einen anderen Saft. „Gebt ihm auch noch diesen Saft“, riet er. „Auf mich wirkte Kasim immer ein wenig gallenkrank, und so kann er durch diese Entzündung auch einer Gallenkrankheit entgegen wirken.“

 

Mardschana nickte und lief davon. Hin und wieder kam sie danach bei der Apotheke vorbei und erzählte, dass es ihrem Herrn und Gebieter immer noch nicht besser ginge, und der Apotheker, der ein geschwätziger Mann war, erzählte es allen weiter. Und den Menschen, denen er es weiter erzählte, erzählten es abermals weiter, und bald rechnete jeder in der Stadt mit seinem Tode.

 

Am selben Abend noch ging Mardschana in das Haus des Schneiders Baba Mustafa. Er war ein alter und etwas sonderlicher Mann, aber ein Meister seines Faches. Über ihn wurde erzählt, dass er sehr geldgierig war und für Geld jede auch noch so absonderliche Tätigkeit annähme. Zudem war er aber trotzdem ein frommer Mann.

 

Zu ihm ging Mardschana und bat ihn, gegen gutes Geld ein gutes Werk zu tun. „Aber gerne, verschleierte Unbekannte“, erwiderte Baba Mustafa. „Ich tue zu gerne gute Werke, besonders dann, wenn sie gut bezahlt sind.“ „Das sind sie ganz gewiss“, entgegnete Mardschana. „Doch lass uns den Spaß, dir die Augen zu verbinden.“

 

Der Alte kicherte. „Was für ein Späßchen hast du denn mit einem alten Mann vor“, wunderte er sich. „Keine Spielchen“, erwiderte Mardschane. „Es ist Ernst. Hier, nimm zehn Goldstücke und betrachte sie als Anzahlung. „Zehn Goldstücke? Das ist doch nicht zu fassen!“, rief der Alte aus. „Da sehe ich schon, dir ist es wirklich Ernst damit. Nun gut, ich bin dabei. Besonders dann, wenn es um ein gutes Werk geht.“

 

So verband Mardschana ihm die Augen und führte ihn auf Umwegen zu Kasims Haus. In Kasims Haus nahm sie ihm die Binde von den Augen und zeigte auf Kasims Kopf, der abgetrennt neben dem Rumpf lag.

 

„Deine Aufgabe soll es sein, diesen Kopf wieder an den Körper zu nähen“, sagte sie. Der Schneider trat misstrauisch zurück. „Wer ist das und wie ist das passiert?“, fragte er. „Frage nicht“, entgegnete Mardschana.

 

„Ist ein Verbrechen geschehen?“, wollte der Schneider wissen. „Nein, nein“, entgegnete Mardschana. „Nun denn, will ich mich ans Werk machen“, sagte der Schneider. „Zwar bin ich ein Tuchschneider und kein Menschenschneider, doch auch das wird mir wohl gelingen.“

 

Lange wählte der Schneider Zwirn und Nadel, dann machte er sich ans Werk. Als er fertig war, zahlte Mardschana ihm eine weitere Summe Geld aus und begleitetet ihn dann mit verbundenen Augen einen langen Umweg zurück. „Wenn du noch einmal einen solchen Auftrag hast, ein Beinchen oder ein Öhrchen anzunähen, denk an mich“, sagte der Schneider, als er zu Hause war.

 

Als Mardschana nach Hause zurückkam, kleidete sie Kasim in ein Totenkleid und band ihm ein Tuch um den Hals, so dass die Naht nicht zu sehen war. Nun konnte die Beerdigung stattfinden. Man stimmte in Totengesänge ein, erzählte von der schweren Krankheit und dann setzte sich der Trauerzug in Bewegung. Die Witwe Kasims, Ali Baba und seine Frau sowie Nachbarn und Freunde folgten dem Zug zum Friedhof.

 

Dann saßen sie noch lange im Trauerhaus zusammen und trösteten die arme Witwe. Sie konnte sich von diesem Schlag nicht erholen, wurde schließlich auch krank und starb ebenfalls. 
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