Der König, der den wunden Fleck berührt fühlte, rief sogleich dem Miuccio und sagte zu ihm: "Ich bin sehr erstaunt, dass du, da ich dich so innig liebe, die Macht gehabt hast, mir zu dem Sitze, von dem ich gestürzt bin, wieder zu verhelfen, und dennoch so sorglos und untätig bist, dich nicht bemühst, mich aus dem Elende, in dem ich jetzt bin, zu erretten, da du mich doch von einer Stadt auf ein armseliges Schloss und von der Herrschaft über so viele Leute darauf beschränkt siehst, von vier Brot- und Suppenträgern bedient zu werden; wenn du nun nicht mein Unglück willst, so eile gleich fort und blende die Augen der Fee, die mein Eigentum inne hat; denn indem du ihre Läden schließest, öffnest du das Warenlager meiner Größe - indem du ihre Laternen auslöschest, zündest du die Lampen meiner Ehre an, die jetzt trüb und finster sind.
Als Miuccio diesen Vorschlag hörte, wollte er dem König antworten, er sei schlecht unterrichtet und irre sich; denn er sei kein Rabe, der Augen aushacken oder ein Bohrer, der Löcher bohren könne.
Aber der König erwiderte: "Kein Wort mehr, ich will es haben, und es muss geschehen. Mache deine Rechnung, damit ich in der Münze meines Gehirns die Bilanz fertig habe, in der einen Schale die Belohnung, wenn du tust , was ich dir sage; in der andern die Strafe, wenn du unterlässt, was ich dir befehle."
Miuccio, der nicht gegen einen Felsen mit dem Kopfe laufen konnte, und mit einem Manne zu tun hatte, der unglücklicher Weise unter der Herrschaft der Königin stand, ging auf eine Brücke, sich zu beklagen; da kam der Vogel und sagte zu ihm: "Ist es möglich, Miuccio, dass du dich immer ins Wasser stürzen willst, um eines Glases Wasser wegen? Wenn ich tot wäre, ja dann könntest du die Torheit begehen. Weißt du nicht, dass ich dein Leben höher achte, als das meinige? Darum fasse Mut, komm mit mir und du sollst sehen, was ein Vogel tun kann." Darauf flog er fort und ließ sich in einem Walde nieder, wo er zu singen begann; da kam ein ganzer Haufen Vögel um ihn herum, die er fragte, und ihnen versicherte, dass derjenige, der die Hexe ihres Gesichtes beraube, eine Sauvegarde gegen Habichte und Geyer, und eine Sicherheitskarte gegen Schießgewehre, Armbrüste, Bögen und Leimruten der Vogelsteller haben solle.
Unter ihnen war eine Schwalbe, die ihr Nest an einem Balken des Palastes gebaut hatte und die Hexe hasste, weil sie jedes Mal, wenn sie ihre verwünschten Beschwörungen angefangen, sie mit den Räucherungen fortgetrieben hatte; daher, teils aus Rache, teils um die Belohnung zu erhalten, bot sich dieselbe an, den Auftrag auszuführen. Wie der Blitz so schnell, flog sie in die Stadt, und in den Palast kommend, fand sie die Fee auf einem Lager ausgestreckt, bei ihr zwei Jungfrauen, die ihr mit den Fächern Luft zu wehten. die Schwalbe setzte sich gerade über die Augen der Fee hin, ließ ihren Kot hinein fallen und beraubte jene auf dieser Weise des Gesichts. Als nun die Fee Nacht am Mittag sah, so wusste sie, dass durch diese Schließung des Zollhauses die Waren des Königs verloren gingen, stieß das Geschrei einer verdammten Seele aus, ließ das Zepter fahren und eilte, sich in gewissen Höhlen zu verstecken, wo sie, mit dem Kopfe gegen die Wand laufend, ihre Tage endete.
Als die Hexe fort war, sandten die Minister eine Ambassade an den König, ihn zu bitten, wieder zu kommen und sich des Hauses zu erfreuen, da die Blindheit der Hexe diesen glücklichen Tag herbeigeführt habe. Zugleich mit dieser Ambassade kam Miuccio an, der, auf des Vogels Anweisung, zu dem König sagte. "Ich habe euch ehrlich gedient. Die Hexe ist geblendet, das Königreich euer; verdiene ich daher Belohnung, so verlange ich nichts weiter, als dass ich meinem eignen Schicksale überlassen werde, ohne wieder solchen Gefahren ausgesetzt zu sein."