Dies ist die Geschichte der kleinen Laus namens Niko. Er ist ein Jugendlicher im besten Alter und entdeckt gerade die Liebe für sich. Er ist verliebt in die kleine Julia Lausens von nebenan. Er hat es ihr bis jetzt aber nicht sagen können, er ist viel zu schüchtern, und lebt eigentlich nur noch zurückgezogen in seinem kleinen Blatthäuschen. Vor einigen Jahren waren seine Eltern ums Leben gekommen, sie wurden von einer Luftverschmutzung erwischt, die die riesigen Menschen damals verursacht hatten. Sie hatten mit einem riesigen Behälter einen Sturm aus Chemikalien ausgelöst. Niko konnte sich damals gerade noch unter einem Haufen Dreck verstecken, seinen Eltern aber nicht mehr helfen. Sie waren verschwunden. Seit dem sitzt er fast täglich da und denkt einfach über sein Dasein nach. Er ist traurig, hat keine richtige Freude mehr an irgendwelchen Dingen. Jedes Jahr, kurz vor Weihnachten geht es ihm immer sehr schlecht, nicht nur dass er seine Familie vermisst, nein, er wird auch noch jährlich mit einem riesigen Berg von Briefen überschüttet. Ein Berg von Post, der eigentlich für den Weihnachtsmann gedacht ist. Das Problem ist nur, dass Niko sein Namensvetter ist und dadurch die wohl nicht sehr fähige Vogelpost die Briefe immer an Niko liefert. Er hat sich schon oft beschwert, sogar selbst Briefe an den Nikolaus geschrieben, aber bisher hatte der nie geantwortet oder etwas geändert. Jedes Jahr waren die Briefe wieder da.
Eines Morgens, er hatte schon Hoffnung, dass dieses Jahr die Post ausblieb, wachte er auf. Die Sonne schien ihm ins Gesicht. Nichts ahnend ging er sich waschen. Als er sich dann Richtung Haustür wandte, fiel ihm auf, dass durch die Vorderfenster kein einziger Strahl Sonnenlicht fiel. Auch das Fenster der Haustür blieb dunkel. Langsam und vorsichtig bewegte er sich Richtung Tür. Er wollte sie langsam öffnen, doch als er gerade den Knauf gedrückt hatte, fiel sie schon mit voller Wucht auf, und Niko wurde von einem riesigen Berg Post überrollt. Er flippte völlig aus, schmiss die Briefe um sich. Draußen sah er wieder die süße Julia vorbeihüpfen, sie lächelte ihm zu. Er konnte nur zurück lächeln, bekam aber keinen Ton heraus. Wütend und enttäuscht über seine Unfähigkeit, fasst er den Entschluss, sich persönlich auf den Weg zum Nikolaus zu machen um sich zu beschweren.
Er winkt seiner Nachbarin noch schüchtern zu und macht sich dann auf den Weg, auf die Suche nach dem Weihnachtsmann. Er wandert und Wandert. Auf seinem Weg muss er jede Menge Abenteuer bestehen, sich mit Feinden auseinandersetzen. Auf halbem Weg bemerkt er, dass seine Nachbarin ihn verfolgt. Er muss sie retten, als sie von einem großen Insekt angegriffen wird. Sie schließen sich in die Arme und machen sich dann gemeinsam auf die Suche. Dabei gibt es einiges zu lachen, aber auch viel Action.
Nach tagelanger, vergeblicher Suche treffen sie auf ein Rentier, treffen wortwörtlich, sie bespringen den armen Rudi einfach. Nach erfolglosen Versuchen die kleinen Quälgeister abzuwerfen, sprechen sie dann miteinander.
Rudolf erzählt den beiden seine traurige Geschichte, dass ihn niemand mag wegen seiner komischen, roten Nase, und dass er deswegen immer so allein sei. Die drei freunden sich an und ziehen los.
Eines Nachts, sie haben ein Lager eingerichtet und schlafen, hört Niko Geräusche. Es klingt fast wie Glocken die läuten, und es kommt immer näher. Er weckt die anderen, und sie verstecken sich hinter den Büschen. Aus der näheren Umgebung verstummt plötzlich das Läuten. Ein großer dunkler Schatten nähert sich dem Busch. Rudi stellt sich in Position, und als der Schatten direkt vor ihnen ist tritt er mit den Hinterhufen zu. Der große Schatten fliegt mit voller Wucht zu Boden und gibt dabei einen heulenden Laut von sich. Neugierig spähen sie aus dem Busch um zu sehen was oder wer das war. Voller Überraschung müssen sie feststellen, dass es sich um einen Mann handelt, der auch noch einen dicken, roten Mantel trägt. Sie hatten gerade den Nikolaus, den Weihnachtsmann umgehauen. Schnell gingen sie auf ihn zu und Rudi entschuldigte sich hastig. Auch Niko und Julia entschuldigten sich, sie sprangen immer wieder in die Höhe und entschuldigten sich. Das kitzelte wiederum Rudi ganz heftig und er musste sich schütteln, so dass er den Nikolaus wieder umwarf. Rudi wollte gerade anfangen zu weinen, doch der Nikolaus stand wieder auf und tröstete den armen. Er sagte dass er schon auf der Suche nach Rudi war, weil der so einsam sei. Er wolle ihm einen Job anbieten, als Fahrer seiner Kutsche. Rudi war außer sich vor Freude. Niko konnte Rudis Freude nicht sofort teilen, er war beleidigt und enttäuscht, weil der Nikolaus sich um Ihn keine Gedanken gemacht hatte. Er schimpfte und schimpfte, bis Julia ihn endlich beruhigte. Der Nikolaus entschuldigte sich. Er habe aber bisher keine Post von ihm bekommen, es sei bestimmt die Schuld der Vogelpost, die hätten in letzter Zeit viel verbockt. Er machte den dreien das Angebot ihm zu helfen die Geschenke zu verteilen. Sie machen sich alle miteinander auf den Weg um die Menschen, Tiere und Insekten glücklich zu machen. Auf ihrer Reise erleben sie viele glückliche Kinder und Familien. Und zu aller Überraschung beschenken sie eines Tages zwei Läuse, die Niko sehr bekannt vorkommen. Es sind tatsächlich seine Eltern. Sie waren damals verschleppt worden, und hatten den Weg zurück nicht mehr gefunden, hatten auch keinen Kontakt mehr aufnehmen können. Jetzt waren sie wieder zusammen, das war das größte Weihnachtsgeschenk für Niko. Seine Eltern kamen also mit auf die Kutsche, sie beendeten ihre Geschenketour dann bei Niko zuhause. Als die Nachbarn, die Eltern von Julia, sie mit dem Nikolaus kommen sahen, und auch die Verschollenen entdeckten, waren sie ebenfalls voller Freude. Der Nikolaus bedankte sich noch für die Hilfe und versprach noch, sich besser um die Post zu kümmern. Sie verabschiedeten sich, und die Läusefamilien feierten gemeinsam ein großes Fest. Niko und Julia waren die Helden. Und ihre Eltern hatten auch nichts mehr gegen Niko. So saßen sie dann abends, eng umschlungen in den Blättern, sahen sich den Sonnenuntergang an und küssten sich.
Und heute leben Julia und Niko zusammen und haben selbst zwei kleine Kinder.
Es ist wieder Weihnachten, Niko hat vorsichtshalber die Fenster und Türen verbarrikadiert. Und als die Post kommt, hören sie jedoch nur wie ein kleiner Gegenstand von außen vor die Tür fliegt. Vorsichtig öffnet Niko die Tür. Draußen liegt nur ein einziger Brief. Er kommt vom Nikolaus persönlich, darin sagt er dass er das mit der Post geregelt hat und dass er ihre Wunschzettel auch bekommen hat.
Der Nikolaus ist schon voll im Vorbereitungsstress, als auch bei ihm die Post klingelt. Ohne sich Gedanken zu machen öffnet er die Tür. Und nun wird Er von einem riesigen Briefberg überschüttet.