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德语圣诞故事:Im Weihnachtsland

时间:2011-12-16来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 德语圣诞故事
Es war wie in jedem Jahr. Der Nachmittag verging quälend langsam und Dini und Sammy langweilten sich. Eben erst hatten sie zu Mittag gegessen, Mama spülte das Geschirr und Papa wuselte mit wichtigem Gesicht hin und her. Gerade eben sprang er wieder die Treppe hinab, um einen Moment später mit einer Säge und einem Beil wieder in die Wohnung zu stürmen. 
 
"Wollen wir wetten?", fragte Nadine ihre jüngere Schwester Samantha. "Der Weihnachtsbaum passt mal wieder nicht in den Ständer! Und jetzt macht er sich daran, Mama den neuen Teppich zu versauen!" 
 
"Sie wird begeistert sein, und nachher kriegen wir wieder die Schuld!", stimmte Sammy ihrer Schwester zu. Ganz offensichtlich hatte sie keine Lust, diese Wette anzunehmen. 
 
"Oh, schau mal! Es schneit!" 
 
"Und so doll! Draußen ist ja schon alles weiß!" 
 
Die Begeisterung der beiden kannte keine Grenzen, als sie das dichte Flockengestöber vor dem Fenster sahen. Ausnahmsweise waren sich die zwei Mädchen einmal einig, griffen zu ihren Jacken, schlüpften in ihre Stiefel und nach einem kurzen "Wir sind draußen!" knallte die Wohnungstür hinter ihnen ins Schloss. 
 
Es war herrlich! Ganz große Flocken wirbelten heran und die Schwestern versuchten, sie mit weit aufgerissenen Mündern aufzufangen. "Für eine Schneeballschlacht reicht es noch nicht!", stellte Nadine mit einem bedauernden Blick auf Sammy fest. "Aber warte! Morgen bist du dran!" 
 
"Kannst du eigentlich schon ein Gedicht? Oder sagst du wieder das vom letzten Jahr?", fragte die kleinere Schwester. 
 
"Wozu ein Gedicht? Für den alten, verkleideten Mann, der nachher kommt? Ich sage dir, der kann die ganzen Verse nicht mehr hören!" 
 
"Dini!", sagte Samantha erschrocken. "Das ist kein verkleideter Mann, das ist doch der Weihnachtsmann! Wenn du kein Gedicht sagst, bekommst du keine Geschenke! Und ich dann vielleicht auch nicht, weil du so frech bist!" Sie verzog das Gesicht. "Ich will aber Geschenke!", heulte sie los und Dini klopfte ihr auf die Schulter. 
 
"Du bekommst ja auch welche. Und ich auch. Ich habe sie in Mamas Kleiderschrank gesehen. Also, keine Panik! Aber nur dass du es weißt: einen Weihnachtsmann gibt es nicht. Das ist nur eine Erfindung der Erwachsenen, um uns Kindern Angst zu machen!" 
 
Sammy hörte vor Schreck auf zu heulen. "Das ist nicht wahr!", sagte sie leise. "Es gibt den Weihnachtsmann, du wirst schon sehen. Gut, er kann nicht überall sein, darum schickt er manchmal seine Gehilfen, die sich so anziehen wie er. Aber man weiß nie, ob es einer seiner Gesellen ist, oder er selber vor dir sitzt! Pass nur auf!" 
 
Die beiden waren um das Haus herumgegangen und standen nun auf der Straße. Auf dem Bürgersteig keuchte ein alter Mann heran, der schwer an einem prall gefüllten Sack schleppte. Kurz vor den beiden sausten ihm auf dem schneeglatten Belag des Bürgersteiges die Beine unter dem Hintern weg und mit einem lauten "Sapperlot!" plumpste er auf den Rücken. 
 
"Uih! Der Weihnachtsmann!", flüsterte Sammy und erhielt dafür einen Klaps von ihrer Schwester. 
 
"Nie und nimmer! Das ist der alte Penner, der drüben im Wohnblock haust!", behauptete die, aber Sammy stapfte schon zu dem Alten hinüber. 
 
"Können wir ihnen helfen?", fragte das Mädchen und streckte seine Arme aus um dem bärtigen Mann in dem alten, verschmutzten Mantel auf die Beine zu helfen. 
 
"Oh! Hihi! Das ist aber nett!", freute der sich und krabbelte erst auf alle Viere, um sich dann an Sammy und Nadine, die inzwischen dazugekommen war, ganz aufzurichten. 
 
"Zwei so nette kleine Krabben wollen mir tatsächlich helfen, meinen schweren Sack bis nach Hause zu tragen?! Ganz reizend. Vielen Dank, meine Damen! Hihi!", kicherte der eigenartige Geselle wieder und deutete auf den großen, prall gefüllten Jutesack. 
 
"Was ist da drin?", wollte Sammy wissen und wieder lachte der Mann. 
 
"Kohle! Was denn sonst?", fragte er und stürzte damit Samantha in die völlige Verwirrung. War das wirklich der Weihnachtsmann? Diese hohe Stimme, und er war so schmutzig und roch auch nicht gut. Der verfilzte Bart und überhaupt ...! Aber Kohle bekamen doch immer die bösen Kinder, jene, die nur unartig gewesen waren. Also, war das nun der Weihnachtsmann oder nicht? 
 
Nadine hatte einen Schlitten geholt, und zusammen luden sie das Gepäckstück auf und zogen es hinter sich her bis zur Haustür des Wohnblocks, in dem der Alte wohnte. Der nahm den Sack vom Schlitten, griff in seine Manteltasche und zog etwas hervor. Er bedankte sich kichernd und drückte Nadine ein kugelförmiges Ding in die Hand, wünschte ein Frohes Weihnachtsfest und verschwand im Haus. 
 
Die beiden Mädchen schauten sich verwirrt an und blickten auf das Geschenk des alten Mannes. Es war eine Schneekugel, und wenn man hineinschaute sah man eine Winterlandschaft über die ein von Rentieren gezogener Schlitten fuhr. Doch der Schlitten war leer, niemand saß in ihm. Als die beiden Mädchen das sahen, fühlten sie sich auf einmal sehr eigenartig. Richtig schwindelig wurde ihnen, alles um sie herum fing an, sich zu drehen, und dann ging alles ganz schnell. Sie merkten, wie sie immer kleiner wurden, so als schrumpften sie in sich zusammen. Als sie ganz klein waren, zog eine unwiderstehliche Kraft sie in die Schneekugel hinein. Sie purzelten in den leeren Schlitten, der sich plötzlich in Bewegung setzte. Die Rentiere fingen an zu laufen, dann hob der Schlitten ab wie ein Flugzeug und brauste mit den beiden Mädchen davon. Unter sich die weiße, winterliche Erde, über sich ein sternenklarer Himmel, blieb den beiden Mädchen nichts anderes übrig, als sich still zu verhalten und abzuwarten. 
 
Ängstlich klammerten sie sich aneinander fest, bis sich in der Dunkelheit vor ihnen ein helles Licht zeigte, auf das die Rentiere zielsicher zusteuerten. Die beiden Mädchen waren erleichtert, als der Schlitten auf einem freien Platz inmitten eines winterlichen Dorfs landete. Neugierig schauten sie sich um und stellten fest, dass hier alles kunterbunt war und es sehr hektisch zuging. Aus hell erleuchteten Türen wurden Unmengen von Paketen und Päckchen getragen und in Schlitten verladen, die vor den Häusern warteten. Eine Unzahl von Weihnachtsmännern stand bereit, und in jeden beladenen Schlitten stieg einer von ihnen ein und machte sich auf den Weg. Nur vor einem der Häuser stand ein sehr großer Mann mit weißem Bart und rotem Mantel. 
 
"Schneller, meine treuen Helfer! Schneller!", rief er mit dröhnender Bassstimme. "Die Nacht ist kurz und die Welt sehr groß! Die Kinder warten auf euch!" 
 
Sammy und Nadine klammerten sich erneut aneinander, als sie unvermittelt wieder dieses Schwindelgefühl bekamen. Plötzlich standen sie in einer Fabrik, in der auf einem Laufband viele Kuchen und Plätzchen an ihnen vorüber zogen. Leckere Baumkringel aus Schokolade, Marzipan und kleine Schokoladenweihnachtsmänner purzelten zusammen mit den Kuchen in Säcke, die sofort von bunt gekleideten Wichtelmännern zusammengeschnürt und ebenfalls auf Rentierschlitten verladen wurden. In einer Ecke war es ganz dunkel, und schwarze Staubwölkchen schwebten durch die Luft. Doch auch da wurde etwas in Säcke verladen, und es polterte laut, wenn es in sie hineinfiel. 
 
"Kohle!", schoss es Nadine durch den Kopf. "Dort wird Kohle in die Säcke gefüllt!" 
 
Ein paar Wichtel liefen umher und schleppten große Reisigbündel davon. Das mussten die Ruten sein, also war hier die Abteilung für die bösen Kinder. 
 
Wieder fing alles an, sich vor den Augen der Mädchen rasend schnell zu drehen. Als sie wieder alles klar sehen konnten, fanden sie sich in ihrem Rentierschlitten wieder und wie auf Kommando liefen die Tiere los, immer schneller wurden sie, bis sie sich in die Luft schwangen und am Himmel davonbrausten. Es wurde noch dunkler und ein Wind kam auf, der die beiden Mädchen aus dem Schlitten hob und zur Erde hinab schweben ließ. 
 
Es wurde plötzlich wieder hell und Nadine und Sammy schauten sich erstaunt um. Die beiden Mädchen saßen wie vorher auf ihrem kleinen Schlitten vor dem Haus des alten Mannes. Sie schauten sich an und starrten dann verwirrt auf die Schneekugel, die Nadine noch kurz zuvor in den Händen gehalten hatte. Sie war fort. Dafür lag jetzt ein großer Apfel mit leuchtend roten Apfelbäckchen in Dinis Hand. 
 
"Uih!", staunte Sammy und Nadine steckte den Apfel in ihre Manteltasche. 
 
Schweigend nahmen sie sich an den Händen und trabten zurück nach Hause. 
 
Schweigend trugen sie den Schlitten in die Garage und gingen hinauf in die Wohnung. Irgendwie war beiden nicht nach Reden zumute. 
 
"Spielen wir noch was?", fragte Sammy, aber Nadine schüttelte energisch den Kopf. 
 
"Auf keinen Fall!", meinte sie. "Ich glaube, ich muss wohl doch noch ein Weihnachtsgedicht lernen! Natürlich nur so, für alle Fälle!" 
 
Und Sammy nickte. "Besser ist das!", murmelte sie. 
 

 

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