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德语圣诞故事:Unverhoffte Weihnacht

时间:2011-11-10来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: 德语圣诞故事

 Niemand wusste, wie lange der alte Mann schon in dem baufälligen, verrotteten Haus am Waldrand lebte. Selbst die Ältesten im Dorf konnten nur sagen, dass er dort schon sehr lange wohnte, ganz allein. Niemand wusste, wie er hieß und ob er eine Familie hatte. Er bekam nie Besuch und er verließ sein Haus und den dazugehörigen verwilderten Garten auch nur sehr selten. Die Leute fragten sich manchmal, was er denn den ganzen Tag lang machte, aber sie dachten nicht viel über ihn nach. Er war einfach da, und das war alles. 

 
Tatsächlich verbrachte er seine Zeit bloß damit, in seiner kleinen, kalten Küche zu sitzen, aus dem Fenster zu sehen und zu träumen. Und so hatte er jeden einzelnen Tag der letzten dreißig Jahre verbracht. Er träumte von alten und von neuen Zeiten, wobei die neuen aber - da war er sich sicher - immer Träume bleiben würden. 
 
Alle Tage waren gleich und grau und kalt. Er hatte aufgehört, darüber nachzudenken, ob Montag oder Dienstag war, es spielte ja doch keine Rolle. Er wusste nie das Datum und nur selten den Monat und es kam oft vor, dass die Jahreszeiten an ihm vorbeistrichen, ohne auch nur eine Spur von Erinnerung zu hinterlassen. 
 
Absolut jeder Tag begann gleich, und er endete gleich. Und alles dazwischen war auch vollkommen gleich. Morgens stand er auf, kochte sich Kaffee, setzte sich ans Fenster und begann zu träumen. Eigentlich lebte er nicht mehr. Denn war so etwas überhaupt ein Leben? 
 
Aber an einem Morgen war alles anders. Als er aufstand, fror er nicht wie sonst und er bemerkte, dass im Kachelofen ein Feuer loderte! Verwirrt fragte er sich, wer das Feuer nur entfacht haben könnte. Schließlich gab er sich mit der Antwort zufrieden, er sei schlafgewandelt. Irgendwie gefiel ihm dieser Gedanke. Hätte er das Lächeln in den letzten Jahren nicht verlernt, hätte er an diesem Morgen womöglich ein wenig gelächelt, nur ein bisschen. 
 
Er zog sich an und freute sich über die Wärme, die der Kachelofen ausstrahlte. Er ging in die ebenfalls warme Küche, kochte sich Kaffee, kuschelte sich in seine Lieblingsecke und ab da verlief sein Tag wie gewöhnlich. Aber als er abends ins Bett ging, spürte er ein winziges bisschen Wärme, das nicht von dem Kachelofen kam, sondern von ihm selber. Und auch als das Feuer längst erloschen war und nur noch die Asche ein wenig glühte, fror er nicht und schlief so gut wie schon seit Jahren nicht mehr. 
 
Der nächste Morgen war noch überraschender. Als er aufwachte, brannte wieder ein Feuer im Ofen. Er freute sich, zog sich an und ging in die Küche. Aber - was war das? Auf dem kleinen Tisch war ein komplettes Frühstück vorbereitet, mit warmen Brötchen, Wurst, Käse, Butter, Marmelade, Eiern, Schinken, Orangensaft, heißem Kaffee und der Tageszeitung. 
 
Er war verblüfft. Er fragte sich, ob er schlafwandelnd einkaufen gegangen war - mitten in der Nacht - und das Frühstück vorbereitet hatte. Es war die einzige Lösung zu diesem Rätsel, die ihm einfiel. So musste es einfach sein. 
 
Glücklich setzte er sich, strich Marmelade auf ein Brötchen und begann zu frühstücken. Besonders freute er sich über die Tageszeitung. Während er sie las, begannen draußen vor seinem Fenster Schneeflocken zu tanzen. Tränen traten ihm in die Augen, als er ganz oben auf der Seite das Datum las - es war der 24. Dezember. 
 
"Heiligabend", sagte er leise, und es war das erste Wort, das er seit Jahren sprach. 
 
Bis es draußen dunkelte, saß er in seiner Küche, frühstückte und las jeden einzelnen Artikel in der Zeitung. Er bemerkte, wie sehr die Welt sich verändert hatte und er wurde neugierig. Er beschloss, nachts die Christmette zu besuchen. 
 
Aufgeregt suchte er seinen Festtagsanzug aus dem Schrank heraus, bügelte ihn sorgfältig, zog ihn an und kämmte sich die spärlichen Haare. 
 
"Heiligabend", sagte er noch einmal und seine Augen leuchteten wie vor Jahren, als er noch ein kleiner Junge und gefangen vom Weihnachtszauber war, so wie jetzt auch. Er wartete in der Küche, bis die Kirchenglocken zu läuten begannen, dann zog er seinen dicken Wintermantel, Mütze, Schal und Handschuhe an und stapfte durch den tiefen Schnee zur Kirche. 
 
Verblüfft starrten die Leute ihn an, aber das kümmerte ihn nicht. Er stapfte unbeirrt weiter und suchte sich in der Kirche einen Platz in den hintersten Reihen. Er saß ganz still und genoss es, die Stimmen der Menschen und die feierliche Musik zu hören. Er war so glücklich, wie schon lange nicht mehr. 
 
Voller Wärme und Freude spazierte er nach der Christmette unter dem klaren Sternenhimmel in wirbelnden Schneeflocken nach Hause. Tief atmete er die kühle, nach Schnee duftende Luft ein. Die Leute wünschten ihm "Frohe Weihnachten", er lächelte und erwiderte den Wunsch. 
 
Er war so sehr in Gedanken, so gefangen von diesem märchenhaften Augenblick, dass er erst, als er schon fast zu Hause war, bemerkte, dass sein kleines Haus aus allen Fenstern leuchtete, als würde es lächeln. 
 
Aufgeregt lief er hinein - und blieb vor Verwunderung wie angewurzelt stehen. Im Wohnzimmer stand ein riesiger, stattlicher Weihnachtsbaum, der mit unzähligen Kerzen, Christbaumkugeln und Watteengeln geschmückt war. Auf der Spitze des Baumes prangte ein strahlender, goldgelber Stern. 
 
Er war sprachlos. Mit Tränen in den Augen streichelte er die Nadeln des Baumes. Da bemerkte er einen kleinen roten Briefumschlag, der unter dem Baum lag. Mit zitternden Fingern öffnete er ihn. Zum Vorschein kam eine Karte, auf der in sehr altertümlicher Schrift stand "Alles was du träumst, kann Wirklichkeit werden, wenn du es nur willst. Wie sonst erklärst du dir, dass es Weihnachtswichtel gibt?". Und als er aufsah, erblickte er eine kleine Gestalt, die draußen auf dem Fensterbrett stand. Sie winkte ihm zu - und war plötzlich verschwunden. 
 
Und er strahlte vor Glück. 
 
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