Ich streife durch die Straßen einer Stadt, ja gar großen Stadt, einer Stadt die sich Tag um Tag vergrößert, einer Stadt, der sich Tag um Tag mehr Menschen anschließen. Ich mag diese Stadt. Sie gibt mir etwas warmes, etwas Geborgenheit. Ich fühle mich wohl, da wo ich doch gerade durch die Straßen dieser Stadt streife.
Doch liegt ein Duft nun in diesen Straßen, etwas, das mir nur zu dieser Jahreszeit aufzufallen vermag. Ein Duft, der nun noch mehr dieser Wärme, dieser Geborgenheit in mein Atman schickt. Diese Jahreszeit, die ich meine, ist Weihnachten. Ich habe mich nie gefragt, was dieses Wort eigentlich zu bedeuten hat. Doch jetzt, da ich es doch so absichtlich gebrauche, da frage ich mich schon. Wärme und Geborgenheit; jene beiden Empfindung verbinde ich damit, mit Weihnachten. Halt! Was ist das denn überhaupt, diese Wärme, diese Geborgenheit. Es ist sicherlich etwas Gutes, es ist sicherlich gut für mich, für mein Atman. Wärme und Geborgenheit ... Wärme und Geborgenheit. Ich weiß nicht, was es ist - oder ist es überhaupt? Ist Weihnachten überhaupt? Ja, natürlich. Wenn Weihnachten ist, ist auch Wärme, ist auch Geborgenheit. Aber was, wenn nicht ...
Zumindest ist es nun eben so. Ich gehe hier auf dieser Straße, dieser Straße, wie ich sie bereits wenige Worte zuvor zugegebenermaßen etwas verwirrend geschildert habe. Sie ist breit, keine Autos fahren, nur Menschen drücken sich durch sie hindurch. Der eine schiebt hier, der andere drängelt dort. Alle sind sie ganz eifrig damit beschäftigt, ihre Weihnachtseinkäufe zu tätigen, Geschenke für die Familie, für Freunde, vielleicht sogar für den Chef zu kaufen. Sie trinken Glühwein, die Kinder erfreuen sich eines warmen Punsches. Aber eines ist doch beängstigend: Seit rund 2000 Jahren besteht nun schon der Grund für dieses Fest, die meisten von uns kennen ihn auch. Doch feiern wir ihn auch? Nutzen wir ihn nicht nur als Grund, der Familie eine Freude zu machen? Als Grund, den Chef von der eigenen Großzügigkeit zu beeindrucken?
Wir haben mit der Zeit ein eigenes Weihnachten entwickelt, nein, ein neues Fest haben wir geschaffen, das den Namen Weihnachten trägt. Unsere Gesellschaft mutet der Welt etwas zu, über da sie sich selbst beschweren würde, sähe sie in 1000 Jahren, was man mit 'ihrem Weihnachten' angestellt hat. Wir hätten kein Recht dazu, uns zu beschweren. Wir selbst haben es nicht besser gemacht.