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Die Weihnachtsgeschichte aus einer anderen Perspektive

时间:2011-08-12来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: er und die sich nicht war zu

"GABRIEL!" Die Stimme war überall zu hören. Man konnte sie gar nicht überhören.

Gabriel wusste das. Er wusste auch, dass es keinen Sinn hatte, nicht auf diesen Befehl zu reagieren oder vorzugeben, ihn nicht gehört zu haben (vor allem, da der Befehl nun schon zum dritten Mal erklang!). Missmutig stand Gabriel auf und ging in die Richtung, aus der die Stimme gekommen war.

Aber er ließ sich Zeit. Er konnte sich denken, was ER von ihm wollte. Einen dieser lästigen Botengänge übernehmen zum Beispiel. Oder etwas noch viel Schlimmeres. Wie erniedrigend! Schließlich war er nicht irgendwer! Aber dennoch musste er SEINEN Befehlen gehorchen.

Dabei hätte es ein so schöner Tag werden können! Gabriel seufzte und betrat den Raum in dem auf ihn gewartet wurde.

"Ja, HERR? IHR habt nach mir gerufen?"

"DREIMAL!", donnerte die Stimme.

"Entschuldigung, aber ich ..."

"DU BRAUCHST DICH NICHT ZU ENTSCHULDIGEN! JEDENFALLS NICHT JETZT, ABER WENN DAS NOCH EINMAL VORKOMMT, WERDE ICH WIRKLICH BÖSE!"

Das war nur eine leere Drohung, dass wusste Gabriel, schließlich hatte er sie oft genug zu hören bekommen, mittlerweile war sie sogar so etwas wie ein Ritual.

"Was soll ich für EUCH tun?", fragte er resigniert.

"DU WIRST EINE BOTSCHAFT ÜBERBRINGEN. EIGENTLICH SIND ES DREI BOTSCHAFTEN, ABER SIE HABEN ALLE MITEINANDER ZU TUN UND DIENEN DEMSELBEN ZWECK. UND SIE SIND WICHTIG! ALS ERSTES SUCHST DU EINEN MANN AUF, ER WIRD DIR NICHT GLAUBEN UND DESHALB DARFST DU IHN EIN BISSCHEN BESTRAFEN. DANACH GEHST DU ZU EINER FRAU UND ALS DRITTES ..."

Als ER mit sprechen fertig war, riss Gabriel ungläubig die Augen auf. Er glaubte, seinen Ohren nicht zu trauen.

"Das ... das ist doch nicht EUER Ernst!? Das ist ... ich meine ... also ..."

"DU BRAUCHST ES NICHT ZU VERSTEHEN, DU SOLLST NUR TUN, WAS ICH DIR SAGE!"

"Nun ja, gern, aber ... ehrlich gesagt halte ich das ... mhh... für keine gute Idee."

"DAS MACHT NICHTS. GEH UND TU, WAS ICH DIR SAGE!"

Er hielt das für überhaupt keine gute Idee und er überlegte sich, warum gerade er diesen Botengang übernehmen musste. Ob nicht vielleicht ...?

"Kann das nicht jemand anderes machen. Ich meine, ich habe hier auch Pflichten. Und außerdem bin ich schließlich ..."

"... EIN ERZENGEL. ICH WEISS. UND DESHALB WIRD KEIN GERINGERER ALS DU DIESE BOTSCHAFT ÜBERBRINGEN!"

Er sah ein, dass er keine andere Wahl hatte.

"Ja, HERR."

Vor sich hinmurmelnd verließ Gabriel den Raum. "Wieso ausgerechnet ich? Diese Menschen sind ohnehin nicht mehr zu retten. Und dann denkt ER sich so was aus ..." Seufzend schüttelte er seine Flügel aus und machte sich auf den Weg zur Erde.

Dabei dachte er noch einmal über SEINEN Plan nach, und er fand immer noch, dass es kein guter Plan war. Die Menschen sind doch selbst schuld, wenn sie sich Sünden aufhalsen, warum muss sie einer davon erlösen? Aber er konnte nichts gegen diesen Plan tun, der seiner Meinung nach völlig ... nun ja, nicht gut durchdacht war.

Er hatte sich eigentlich ein paar freie Tage gönnen wollen. Jetzt war es ohnehin zu spät. Vielleicht wird es wenigstens ein bisschen interessant, dachte er.

Als er endlich auf der Erde war, suchte er zuerst den Mann namens Zacharias auf, um ihm zu verkünden, dass seine Frau Elisabeth einen Sohn empfangen werde, der von Gott gesegnet sein wird.

Zacharias glaubte ihm nicht, aber darauf war er vorbereitet. Menschen hatten ohnehin die Angewohnheit, einem anderen nicht zu glauben. Vielleicht lag es daran, dass sie selbst so viel logen, und dass sie dadurch jedes Vertrauen in andere Personen verloren.

Ein bisschen bestrafen? Nun gut, wenn der Mann nicht mehr sprechen konnte, dann würde er auch nicht lügen, obwohl er nicht mit Sicherheit wusste, ob dieser eine Mensch nicht vielleicht doch ein ehrlicher war. Er erklärte ihm, dass er erst wieder sprechen könne, wenn sich seine Ankündigung bewahrheitet habe.

Dann hatte er ein bisschen Zeit. Was sollte er sechs Monate tun, bis er seinen nächsten Auftrag erfüllen sollte? Er beschloss, dass er sich das Land ansehen sollte, um einen besseren Überblick zu bekommen.

Als die Frist verstrichen war, suchte er die junge Frau auf, die Maria hieß.

Er trat durch die niedrige Tür in ihrem Haus und brauchte dann eine Weile, um sich an das Halbdunkel im Raum zu gewöhnen. Die Fensterläden waren noch geschlossen. Als er halbwegs etwas sehen konnte, machte er einen Schritt weiter in den Raum hinein und stieß sich den Kopf an einem Deckenbalken. Er vergaß immer wieder, wie klein die Menschen waren.

Mit großer Mühe unterdrückte er einen Fluch und sah die junge Frau an, die erschrocken vor ihm stand und zu ihm aufsah. Sie war nicht sehr groß. Aber hübsch.

"Sei gegrüßt, Begnadete, der HERR ist mit dir."

Sie erschrak noch mehr, das konnte er an ihren Augen sehen, die weit aufgerissen waren. Obwohl er sich gar nicht vorstellen konnte, was sie so erschreckte. Es war schließlich ein Privileg, mit dem Besuch eines Engels geehrt zu werden!

"Hab keine Angst!", versuchte er sie zu beruhigen. "Ich tue dir nichts. Ich bin vom HERRN gesandt. Du hast bei IHM Gnade gefunden und du wirst ein Kind empfangen, genauer gesagt: einen Sohn. Du sollst ihn Jesus nennen. Er wird groß werden und die Menschen retten, der Rest ist eine Überraschung. Und er wird in Ewigkeit herrschen."

Sie runzelte die Stirn und fragte: "Wie soll das gehen? Ich bin nicht verheiratet, sondern erst verlobt."

Gabriel verdrehte innerlich die Augen. Wieso konnten die Menschen nicht einfach glauben, was man ihnen sagte?

Ein Seufzen unterdrückend antwortete er: " Der Heilige Geist wird über dich kommen. Dein Kind wird heilig sein und Gottes Sohn genannt werden. Sieh auch mal nach deiner Cousine Elisabeth, du wirst sehen, für Gott ist nichts unmöglich."

Damit verließ er sie. Wenigstens ist sie hübsch und bescheiden, dachte er.

Aber es ärgerte ihn, dass die Menschen immer wieder erschraken, wenn sie einen Engel sahen. Und dass die Menschen alles in Frage stellten und nicht einfach an SEINE Güte und Weisheit glauben konnten. Das war einfach unglaublich! Und außerdem ... Gabriel zuckte schuldbewusst zusammen, weil er sich an seine Reaktion auf den Plan erinnerte.

Nun ja, vielleicht bin ich den Menschen doch gar nicht so unähnlich, dachte er.

Seine dritte Aufgabe war die einfachste. Er wartete, bis der Mann mit Namen Josef schlief und schlich sich dann in seine Träume.

Als er sicher war, dass Josef ihn hören konnte und sich auch an den Traum erinnern würde sprach er: "Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria als deine Frau zu dir zu nehmen, denn das Kind, das sie trägt ist vom Heiligen Geist. Sie wird einen Sohn gebären. Du sollst ihn Jesus nennen. Er wird sein Volk von seinen Sünden erlösen."

Josef, der darüber nachgedacht hatte, sich von Maria zu trennen, nahm sie zu sich und freute sich mit ihr auf das Kind. Gabriel machte sich zufrieden auf den Rückweg.

Kaum war er wieder zu Hause, wurde er wieder zum HERRN gerufen.

"HAST DU ALLE AUFGABE ERFÜLLT?"

Gabriel wusste genau, dass ER die Antwort auf seine Frage sehr wohl kannte, denn ER weiß alles, aber er wusste auch, dass es sinnlos war IHN darauf hinzuweisen. (Schließlich wusste ER es ja!)

"Ja, HERR." Gabriel wollte gehen als er noch einmal zurückgerufen wurde.

"ICH HABE NOCH EINE AUFGABE FÜR DICH ..."

Gabriel unterdrückte ein Seufzen und fragt resigniert: "Was für eine Aufgabe?"

"WENN MARIA UND JOSEF IN BETHLEHEM SEIN WERDEN UND DAS KIND GEBOREN WIRD ..."

"Ja, HERR." Gabriel hatte bis dahin noch ein bisschen Zeit und deshalb beschloss er, sich einmal so richtig auszuruhen.

Als die Zeit gekommen war, vergewisserte er sich, dass das Kind auch dort war, wo es sein sollte und machte sich auf die Suche nach den Hirten. Und wieder fragte er sich, ob der Plan wirklich so gut war. Dann sagte er sich, dass er kein Recht hatte, darüber zu urteilen.

Als die Hirten ihn sahen, sprangen sie auf und wollten weglaufen, aber er sagte schnell: "Habt keine Angst, euch wird kein Leid geschehen. Ich soll euch eine große Freude verkünden. Heute ist in der Stadt Davids der Messias geboren, der Herr. Ihr werdet ein Kind in einem Stall finden, es liegt in Windeln gewickelt in einer Krippe."

Plötzlich tauchten noch mehr Engel auf, die den Hirten Mut machten. Da machten sich die Hirten auf den Weg zur Krippe.

Gabriel war über das Auftreten der anderen Engel etwas verwirrt und fragte, als sie zurück waren: "Wieso hat mir keiner was davon gesagt?"

Michael lächelte und antwortete: "Du musst doch nicht alles wissen!"

Als Gabriel noch etwas sagen wollte, hob Michael die Hand. "Ich wusste auch nichts davon. Es war sozusagen Planänderung in letzter Sekunde. Und wenn es dir nicht passt, dann beschwer dich bei IHM!", fügte er nach einer kurzen Pause spöttisch hinzu.

Gabriel wandte sich ab und suchte sich ein ruhiges Plätzchen, wo er seine Ruhe hatte und noch einmal über den Plan nachdenken konnte. Vielleicht ist er doch nicht so schlecht. Die Menschen können gerettet werden, wenn sie wollen.

Aber der Junge wird es nicht leicht haben. Seufzend schüttelte er den Kopf. ER musste wissen, was ER tat.

"DU WIRST SEHEN, ER WIRD SEINE AUFGABE AUF ERDEN ERFÜLLEN UND DIE MENSCHEN RETTEN." Unbemerkt war er hinter ER hinter Gabriel aufgetaucht.

"Wenn es so sein soll ..."

"JA."

"Also schön. Soll ich noch eine Aufgabe den Jungen betreffend übernehmen?"

"NEIN. DIE LETZTE AUFGABE WIRD VON EINEM ANDEREN ENGEL ÜBERNOMMEN WERDEN UND SIE HAT AUCH NOCH EINIGE JAHRE ZEIT."

"Ja, HERR. Aber ... ich habe noch eine Frage ..."

"WELCHE?"

"Sind die Menschen es überhaupt wert, gerettet zu werden?"

"SIND DIE ENGEL ES WERT?"

"Wir sind Engel! Wir glauben bedingungslos an EURE Weisheit und Güte!"

"SO?"

Plötzlich rot geworden, senkte Gabriel schuldbewusst den Kopf. "Nun ja, es war nur anfängliche Skepsis."

"DIE MENSCHEN SIND GAR NICHT SO ANDERS ALS IHR ENGEL, SIE BRAUCHEN NUR ETWAS LÄNGER UM ALLES ZU VERSTEHEN, DESHALB HABE ICH DEN JUNGEN GESCHICKT. BEANTWORTE DEINE FRAGE SELBST: SIND DIE MENSCHEN ES WERT?"

Gabriel lächelte. "Ja", antwortete er mit Überzeugung aus tiefsten Herzen. "Jeder ist es wert, gerettet zu werden!"

 

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