Da baten sie sie höflich, in einiger Zeit wiederzukommen; dann wollten sie ihr Bestes tun, um ihr Erde zu verschaffen, in der sie wachsen könne.
„Gut!“ sagte die Kokosnuß. „Dann treibe ich mich noch ein bißchen im Meere herum. In einem Jahr ist meine Schale so dick, daß ich alles vertragen kann.“
Mit diesen Worten schwamm sie weiter.
Sooft nun etwas Tang oder tote Fische oder Seesterne im Wasser waren, baten die Korallen die Wellen, es doch auf die Insel zu werfen. Die Wellen taten das auch, und es lag dann da oben, verfaulte und wurde zu Erde. Die Seevögel kamen und sorgten für die Düngung; in dem Dünger war ein Kirschstein,[S. 253] der schlug Wurzel und wuchs zu einem hübschen Bäumchen heran.
Eines Tages kam ein großer, hohler Baumstamm angetrieben. Als er auf der Insel lag und verfaulte, fielen eine Anzahl Grassamen heraus; und nach einiger Zeit war die Insel ganz grün. In dem Baumstamm waren auch zwei Eidechsen gewesen; die bekamen Kinder und fanden die Insel sehr gemütlich und geeignet zum Wohnen.
Und dann kam die Kokosnuß wieder.
„Hebt mich hinauf!“ sagte sie zu den Wellen.
Und sie keimte und wurde ein prächtiger Baum. Ihre Nüsse fielen rings nieder, und bald stand ein ganzer Hain von Kokospalmen auf der Insel. Die Vögel bauten ihr Nest in den Bäumen; und Blumen, Bienen und Schmetterlinge fanden sich ein.
Schließlich kam auch einmal ein Mann in einem Boote gesegelt.
Sein Schiff war untergegangen, und er war viele Tage lang auf dem Meere umhergetrieben worden. Er war sehr hungrig und durstig; und als er die Insel erblickte, geriet er ganz außer sich vor Freude, ging ans Land, aß Kokosnüsse und Austern und baute sich ein Haus, in dem er wohnen konnte, bis ein Schiff käme, das ihn in sein Vaterland brächte.
Unten im Wasser aber bauten die Korallen beständig weiter, denn sie konnten die Insel nicht groß genug bekommen.