Wie gesagt, so getan.
Sie suchte sich in dem Tannenwalde eine Stelle aus, die ihr gefiel, ließ sich auf der Erde nieder und begann, mit Füßen und Kiefern im Boden zu graben.
„Die dummen Flügel sind mir lästig,“ sagte sie. „Ich weiß eigentlich auch nicht, was für einen Zweck[S. 235] sie jetzt noch haben. Mir ist zumut, als wäre ich jetzt alt und vernünftig und frei von allen Grillen. Ich glaube, ich reiße sie aus.“
Sie legte sich platt auf den Bauch, breitete die Flügel aus, setzte ihre Beine darauf und richtete sich mit einem Ruck empor.
Ratsch... da lagen die Flügel.
Dann grub sie weiter. Am Abend hatte sie ein niedliches kleines Loch zustande gebracht, ungefähr so groß wie eine Walnuß.
„Nun ruhen wir uns von dem Stück Arbeit aus, und morgen legen wir Eier,“ sagte sie.
Und am nächsten Morgen legte sie fünfzig nette Eierchen.
„Hm,“ meinte sie. „Es wäre ganz hübsch, wenn ich das alte Frauenzimmer daheim und ein paar von ihresgleichen hier hätte; die könnten dann auf die Eier achtgeben. Aber nun hilft es nichts, ich muß selber Hand anlegen.“
Und sie griff gehörig zu, als ob sie ein einfacher Arbeiter wäre und nicht eine stolze Königin.
Sie drehte die Eier um, deckte sie zu, wenn es regnete, und trug sie in die Sonne. Als die Larven ausschlüpften, lief sie hin und holte Futter.
„Es reicht nicht,“ meinte sie mißmutig. „Ich kann sie nicht sattbekommen.“
Einen Augenblick dachte sie darüber nach, was sie tun solle. Dann biß sie entschlossen der einen Hälfte der Larven den Kopf ab und warf sie den anderen fünfundzwanzig vor.