„Hier drin …“, unterbreche ich Bob eilig, „… dürfte sich die gesamte Beute befinden.“
Bob beobachtet mit offenem Mund, wie ich die anderen drei Matratzen aufschneide.
Sie alle sind prall gefüllt mit Münzen und Geldbündeln.
„Natürlich! Das erklärt auch, wie die Ausbrecher die Zelle verlassen konnten", sagt Sherlock lächelnd.
„Äh … Wie denn?", fragt Bob verständnislos.
Ich wende mich an den Gefängnisdirektor: „Was tun Ihre Beamten, wenn sie eine leere Zelle vorfinden, in der sich eigentlich Häftlinge befinden müssten?"
„Sie betreten die Zelle und durchsuchen sie", antwortet Brady.
„Und wenn sie nichts finden? So, wie in diesem Fall?", fragt Sherlock.
„Dann lösen sie im Büro umgehend Alarm aus", sagt Brady.
„Das heißt, die Wärter rennen aus der Zelle. Und wahrscheinlich schließen sie die Tür der leeren Zelle nicht wieder ab“, vermute ich.
„Natürlich nicht“, antwortet der Direktor.
„Wenn niemand in der Zelle ist, brauchen sie ja nicht wieder abzuschlie… Oh, verdammt!"
Brady bemerkt, wie ich auf eine der Matratzen klopfe.
Bob versteht es offensichtlich immer noch nicht.
„Die Matratzen waren ein doppeltes Versteck", erklärt ihm Sherlock.
„Zuerst hat Moriarty ein Feuer gelegt, um seine speziell ausgewählte sechsköpfige Verbrechertruppe in dieser Zelle unterbringen zu können. Dann haben sie sich in den Matratzen versteckt und gewartet, bis ihre vermeintliche Flucht bemerkt wurde."
Ich setze die Erklärung fort: „Moriarty hat die sechs mit der falschen Polizeikutsche in aller Ruhe aus dem Gefängnis fahren lassen. Zuerst ins Hotel …"
„… und dann zur Bank", begreift Bob.
„Wahrscheinlich haben die Männer bei ihrer Flucht sogar Uniformen getragen", vermutet Bob.
„Als Polizisten sind sie in dem Durcheinander nicht aufgefallen."
Sherlock nimmt eine der Münzen aus der Matratze und fragt mich: „Kopf oder Zahl, Watson?"
„Worum soll diese Wette denn gehen?", will Bob wissen.
„Nun, der Verlierer muss Inspektor Lestrade den ganzen komplizierten Fall erklären", antwortet Sherlock und lächelt.
„Der Gewinner lädt dich und deine Mutter zu einem großen Frühstück im Hotel Cosmopolitan ein – bevor du als Hotelpage dort wieder arbeitest, Bob.“