德语侦探故事Sherlock Holmes, Der unsichtbare siebte Mann-10

Fette Beute

 

Bevor wir zu dritt in die Baker Street fahren, will Sherlock natürlich noch die Fingerabdrücke in der Bank von England sichern.

 

Für einen Vergleich unter dem Mikroskop.

 

Inspektor Lestrade begrüßt uns im Tresorraum.

 

Es herrscht ein großes Durcheinander.

 

Einzelne Münzen liegen auf dem Boden verstreut, ebenso einige leere Geldsäcke und lose Geldscheine.

 

Ansonsten ist der Tresor vollkommen leer!

 

„Da sieht man einmal, was sechs fleißige Männer alles tragen können. Wenn sie ausreichend Zeit haben", sagt Sherlock und sieht sich nachdenklich um.

 

„Wurde jemand vom Bankpersonal verletzt?“, fragt er.

 

Lestrade schüttelt den Kopf.

 

„Alle Schalterbeamten und der Bankdirektor wurden gefesselt und in ein Büro gesperrt“, berichtet er.

 

Sherlock öffnet seine Ledertasche und fragt: „Bob, würdest du mir bitte helfen?"

 

Bob und Sherlock suchen geeignete Stellen im Tresorraum, um sie mit dem dunklen Pulver einzupudern.

 

Inspektor Lestrade sieht ihnen mit düsterem Blick dabei zu.

 

Ich wende mich an den Bankdirektor.

 

Er stellt sich als Mister Spade vor.

 

„Mister Spade, konnten Sie die Gesichter der Täter erkennen?", frage ich.

 

„Leider nein, Sir", antwortet Spade. „Die Täter trugen Masken und waren nicht zu erkennen."

 

„Konnten Sie sonst etwas sehen? Ist Ihnen etwas aufgefallen, was uns vielleicht hilft?", will ich wissen. „Auch wenn es Ihnen unbedeutend erscheint, könnte es eine Hilfe für uns sein.“

 

Der Bankdirektor schüttelt bedauernd den Kopf.

 

Doch auf einmal nickt er eifrig und sagt: „Sehen nicht, Sir … Aber hören konnte ich etwas!"

 

Der Bankdirektor beschreibt mir die Angst, die er und seine Mitarbeiter durchleiden mussten.

 

Eingesperrt in ein enges Büro.

 

Ohne zu wissen, was mit ihnen passieren würde.

 

„Doch dann, nach einer ganzen Weile, hörten wir, wie sich die Glocken der Polizeikutschen näherten", erzählt er aufgeregt.

 

„Wir waren natürlich sehr erleichtert, dass endlich Hilfe kam. Das können Sie sich ja denken."

 

Ich nicke voller Mitgefühl.

 

Direktor Spade fährt fort: „Das Komische war nur …"

 

Er zögert und ich beuge mich gespannt zu ihm vor. „… eine der Glocken entfernte sich von der Bank!"

 

„Ich verstehe nicht", sage ich.

 

Der Bankdirektor sieht mich traurig an.

 

„Na ja, vielleicht hat es ja auch nichts zu bedeuten“, sagt Spade leise.