Bambus und Sperling erschienen im Wappen der Fürsten von Sendai. Einst wollte ein Untertan sich den Fürsten günstig stimmen und überlegte, was für ein kostbares oder seltenes Geschenk er ihm machen könne, um diesen Zweck zu erreichen.
Schliesslich verfiel er auf dieses: Er liess durch einen Kaufmann aus Nagasaki zwölf chinesische Sperlinge besorgen. Damals wurden alle aus China kommenden Gegenstände als besonders wertvoll und kostbar angesehen. Dann liess er einen vergoldeten Käfig aus feinstem chinesischem Bambus für die Vögel bauen. Er dachte, so dem Fürsten ein sinnreiches und kostbares Geschenk zu machen.
Als die Vögel nun durch Eilboten nach Sendai gebracht worden waren, sah der Besteller zu seinem Erstaunen, dass die chinesischen Sperlinge sich in nichts von japanischen Sperlingen unterschieden.
Bevor er aber seine Absicht ausführen konnte, starb einer der Vögel. Er ersetzte ihn durch einen japanischen Sperling. Ein Witzbold hatte davon erfahren und teilte dem Fürsten mit, was für ein sonderbares Geschenk ihm zugedacht sei. Der lachte sehr, als er von dem schnurrigen Plan des Untertan hörte.
Er beschloss, den Geber in Verlegenheit zu bringen. Als ihm dieser nun den Käfig mit den Vögeln überreichte, tat der Fürst zunächst überrascht und erfreut. Plötzlich aber verfinsterten sich seine Züge, und er rief: »Was sehe ich! Da ist ja ein japanischer Sperling dazwischen!«