Ein Arzt hatte die Gewohnheit, seinen Sohn mitzunehmen, wenn er seine Kranken besuchte. So machte er sich eines Tages, begleitet von seinem Sohn auf, um nach einem Patienten zu sehen. Er fühlte dem Kranken den Puls und sagte: »Der Patient hat ja Granatäpfel gegessen.« — »Ja, ganz recht«, sagten die Angehörigen, »gestern gaben wir ihm ein Stückchen.« »Und dann hat er auch dicke Milch gegessen« fuhr der Arzt fort. »Ja, davon hat er auch ein wenig mitbekommen.«
Als sie fortgingen, fragte der Sohn seinen Vater, woher er denn wisse, dass der Kranke dicke Milch und Granatäpfel gegessen habe. »Nichts einfacher als das«, sagte der Arzt, »ich sah einige Granatäpfelschalen in einer Ecke liegen, und ich bemerkte, dass noch ein wenig dicke Milch im Schnurrbart des Mannes war.«
Am anderen Tage ging nun der Sohn des Arztes auf Krankenbesuch. Er fühlte dem Kranken den Puls und sagte: »Der Patient hat ja Eselfleisch gegessen.« — »Nein«, sagten die Leute, »das hat er bestimmt nicht!« Der junge Mann ging nach Hause zu seinem Vater und erzählte ihm, wie es ihm ergangen war.
Der Vater fragte ihn: »Woraus konntest du denn schliessen, dass der Patient Eselfleisch gegessen hatte?« — »Als ich eintrat, sah ich, dass da ein Sattel für einen Esel lag. Aber der Esel selbst war nicht da. Da war ich überzeugt, dass die Leute im Hause den Esel gegessen und dem Patienten etwas davon gegeben hatten.«