Sira Erik hatte sowohl die Hirten wie andere Burschen in Selvog gebeten, sich zu hüten, ohne seine Erlaubnis seine Pferde zu nehmen, indem er ihnen drohte, daß es ihnen dabei übel ergehen würde, und so hüteten sich alle Hirten wohl, seine Reitpferde anzufassen. Es waren jedoch einmal zwei Burschen, die sich nicht nach seinem Verbot richteten. Kaum aber waren sie auf die Rücken der Pferde gestiegen, als diese spornstreichs nach Vogsosar jagten, ohne daß die Burschen Gewalt über sie hatten. Sie wollten sich hinunterschwingen, da sie die Pferde nicht zum Stehen bringen konnten, das ging aber nicht, denn ihre Hosen waren an den Rücken festgewachsen. »Das geht nicht,« sagte der eine der Burschen, »wir müssen von den Pferden herunter, sonst fallen wir Meister Erik in die Hände, und da würde sich wohl keiner in unsere Haut wünschen.« Er holte ein Messer hervor und trennte den Schritt von seinen Hosen ab und kam auf diese Weise von dem Pferde herunter. Der andere dagegen war entweder nicht geschickt genug,[239] dasselbe zu tun,oder wollte vielleicht seine Hosen nicht verderben. Die Pferde liefen heim nach Vogsosar, das eine mit dem heulenden Burschen, das andere mit dem Hosenfetzen auf dem Rücken. Als die Pferde auf den Hof kamen, stand der Pfarrer draußen; er strich dem ledigen Pferd den Fetzen vom Rücken, sagte aber zu dem Burschen, der auf dem andern Pferd saß: »Siehst du, es ist nicht gut, dem Pfarrer Erik in Vogsosar Pferde zu stehlen; komm jetzt herunter und nimm nie wieder meine Pferde, ohne mich um Erlaubnis zu bitten. Dein Kamerad war schlauer als du und verdiente, daß man ihn die Buchstaben kennen lehrte; denn aus ihm könnte etwas werden.«