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德语小说:亚瑟王法庭-Der sonderbare Fremde

时间:2010-11-11来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: sonderbare Fremde

Die Geschichte, die ich erzählen möchte, begann mit einer Begegnung, die ich im Schloss Warwick hatte. Ein sonderbarer Mann erregte meine Aufmerksamkeit, da er sich durch erstaunliche Kenntnisse über das Leben der Ritter auszeichnete.

 


Wir bildeten das Ende einer Schlossführung und dieser Herr begann sehr leise von Dingen zu sprechen, die mich interessierten. Mit jedem Wort, schien er fortzutreiben in eine längst vergangene Epoche und bald war mir, als unterhielt ich mit einem leibhaftigen Zeitzeugen des frühen Mittelalters.

In einer kurzen Pause des Fremden vernahm ich die Erklärungen des Schlossführers: "Alter Harnisch aus dem 6. Jahrhundert, die Zeit des König Artus und seiner Tafelrunde. Er soll dem Ritter Sir Sagramor gehört haben. Man bemerke das runde Loch an der linken Brustseite des Kettenpanzers. Da es zur damaligen Zeit keine Feuerwaffen gab, geht man davon aus, dass es von Soldaten Oliver Cromwells im 16. Jahrhundert böswillig verursacht wurde."

Mein neuer Bekannter lächelte und murmelte zu sich selbst: "Wisset wohl, ich sah, wie es geschah! Ich tat es selbst."

Ich war wie vom Donner gerührt und als ich mich erholt hatte, war der Mann verschwunden.

Den ganzen Abend saß ich am Kamin im Gasthof von Warwick, versunken in einem Traum von alten Zeiten, während der Regen an mein Fenster schlug. Schlaftrunken las ich in einem Buch von Sir Thomas Malory, der Erzählungen über König Artus und seine Ritter in bezaubernder prächtiger Weise aufgeschrieben hatte.

Als ich das Buch beiseitelegte, klopfte es an die Tür und mein neuer Bekannter trat ein. Ich bot ihm eine Pfeife und einen Stuhl sowie einen schottischen Whisky an. Nach dem vierten Glas begann er ganz von selbst mit seiner unglaublichen Geschichte:

Ich bin Amerikaner. Geboren und erzogen wurde ich in Hartfort im Staat Connecticut. Sozusagen ein waschechter Yankee. Praktisch veranlagt, ohne jeden Hang zur Poesie. Mein Vater war Schmied, mein Onkel Pferdedoktor und ich war zeitweise beides.

Dann wechselte ich zu einer Waffenfabrik und erlernte meinen eigentlichen Beruf. Ich erstelle Gewehre, Revolver, Kanonen, Maschinen aller Art. Was es noch nicht gab, erfand ich einfach. So wurde ich schnell zum Oberaufseher von ein paar tausend Leuten.

Wenn so viele raue Gesellen unter sich sind, gibt es genügend Gelegenheiten sich zu raufen. Eines Tages geriet ich an einen, den wir Herkules nannten. Wir trugen unseren Streit mit Brechstangen aus. Mit einem Hieb gegen meinen Kopf, bei dem ich das Gefühl hatte, alle Nahtstellen würden zerspringen, setzte er mich außer Gefecht.

Die Welt versank in Dunkelheit. Als ich wieder zu mir kam, saß ich unter einer Eiche im Gras. Vor mit stand ein Kerl auf einem Pferd, der auf mich herunter sah. Seiner Kleidung nach, wer er eben einem Bilderbuch entsprungen, denn er steckte von Kopf bis Fuß in einer Eisenrüstung.

"Edler Herr, wollt Ihr turnieren?", fragte der Kerl.

"Ob ich was will? Was soll das Gerede? Machen Sie, dass Sie zu Ihrem Zirkus zurückkommen, oder ich erstatte Anzeige!"

Aber was tat der Kerl. Er wendete sein Pferd, ritt ein Stück zurück und sprengte in vollem Galopp und langem Speer auf mich los. So schnell ich konnte, rettete ich mich auf den Baum. Er bestand darauf, dass ich sein Eigentum sei und da er die schlagenderen Argumente hatte, gab ich nach.

Wir marschierten los über Lichtungen und Bäche. Nirgends konnte ich einen Zirkus erkennen. Also folgerte ich, dass er der Irrenanstalt entlaufen sein müsste. Ich fragte ihn, wie weit es noch nach Hartford sei. Seine Antwort, einen solchen Ort gäbe es nicht, hielt ich für eine Lüge, die ich aber durchgehen ließ.

Nach einer Stunde sahen wir in der Ferne eine verträumte Stadt, über der auf einem Hügel eine graue Festung mit zahlreichen Türmen stand.

"Wo sind wir?", fragte ich.

"Camelot", antwortete er.

Mein neuer Bekannter hatte Anzeichen von Müdigkeit gezeigt. Er bat mich, mit ihm in sein Zimmer zu kommen. Dort hätte er seine gesamte Geschichte aufgeschrieben. Er gab mir das Manuskript und deutete auf die Stelle, wo ich beginne sollte.

"Fangen Sie hier an. Was vorher kommt, habe ich Ihnen schon erzählt. Ich wünsche Ihnen eine gute Nacht."

Ich ging zurück zu meinem Sessel am Kamin und besah mir die Seiten genauer. Ein Großteil war aus Pergament und von den Jahren vergilbt. Ich blätterte bis zu jener Stelle, die mir der Fremde gezeigt hatte, und begann zu lesen.

 

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