Draußen setzte der Suchtrupp die Fahndung mit unvermindertem Eifer fort. Nicht einmal der Brunnen wurde ausgelassen, doch die Leute, die nacheinander ihre Köpfe hineinsteckten, erblickten statt ihrer vermissten Hühner nur das eigene Spiegelbild im Wasser. Die Mittelschüler waren wie drei Äffchen auf einen Baum geklettert, um von dort aus nachzuschauen, ob die Hühner vielleicht auf dem Dach seien. Hühner sähen sie keine, schrien sie, aber ein paar Spatzen hüpften dort umher!
Nachdem die Leute nichts gefunden hatten, zogen sie wieder ab ohne ein Wort der Entschuldigung. Im Gegenteil: Sie schimpften und zeterten immer noch weiter. Jemand höhnte:
»Vielleicht sind sie ja im Klo ertrunken! Beim Ausspionieren von Frauenärschen!«
»Interessieren sich Hühner überhaupt für Frauenärsche?«
»Hähne schon!«
Großes Gelächter - vielmehr: Wiehern - seitens der Männer, Kichern seitens der Frauen. Li Lan zitterte inzwischen am ganzen Körper. Sie wagte nicht einmal mehr, Song Fanpings Jackenzipfel anzufassen, so schuldbewusst war sie, dass sie ihren frisch angetrauten Ehemann mit in diesen alten Skandal hineingezogen hatte. Song Fanping konnte es kaum mehr ertragen, wie die abziehenden Spötter sich gegenseitig die Bälle zuspielten: »Und die Hühner?«