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Das Chagrinleder 驴皮记:Der Todeskampf-32

时间:2019-02-02来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Der Todeskampf
»Das ist wahr«, versetzte das alte Fräulein und warf ihm einen scheuen Blick zu, wie ein Käuzchen, das der Sonne ausgesetzt wird.
»Aber denken Sie an sich«, fügte sie hinzu; »mehrere junge Leute, die Sie aus dem Bade vertreiben wollen, haben abgesprochen, Sie zu provozieren und Sie zu zwingen, sich zu duellieren.«
Aus der Ferne hörte man die Stimme der alten Dame.
»Mademoiselle«, sagte der Marquis, »meinen Dank . . .«
Seine Gönnerin war bereits geflüchtet, als sie die Stimme ihrer Herrin hörte, die abermals aus den Felsen gellte.
»Armes Mädchen! Die Unglücklichen verstehen und helfen einander immer«, dachte Raphael, während er sich unter einen Baum setzte.
Der Schlüssel zu allen Wissenschaften ist unbestritten das Fragezeichen; wir verdanken die meisten großen Entdeckungen dem Wie, und die Lebensweisheit besteht vielleicht darin, sich bei jeder Gelegenheit zu fragen: Warum. Aber das künstliche Vorherwissen zerstört auch unsere Illusionen. So hatte Valentin, ohne lange philosophische Erwägung, die gute Tat der alten Jungfer zum Gegenstand seiner unsteten Gedanken gemacht und fand lauter Galle darin.
»Daß ich von einer Gesellschaftsdame geliebt werde«, dachte er sich, »ist kein Wunder; ich bin siebenundzwanzig Jahre alt, bin Marquis und habe zweimal 100 000 Livres im Jahr! Aber daß ihre Herrin, die den Katzen die Palme der Wasserscheu streitig macht, sie im Boot in meine Nähe geführt hat, ist das nicht seltsam, fast wunderbar? Diese beiden Frauenzimmer, die nach Savoyen gekommen sind, um hier wie Murmeltiere zu schlafen, die des Mittags fragen, ob schon Tag ist, sollten heute vor acht Uhr aufgestanden sein, um dieses Wagstück, mich aufzuspüren, zu unternehmen!«
Bald war diese alte Jungfer und ihre vierzigjährige Unschuld in seinen Augen eine neue Verwandlung dieser künstlichen und tückischen Welt, eine elende List, ein täppisches Komplott, eine boshafte Spitzfindigkeit, die ein Priester oder eine Frau ersonnen hatte. War das Duell ein Märchen, oder wollte man ihm nur Angst einjagen? Diese dürftigen Seelen, die frech und aufdringlich wie Fliegen waren, durften sich rühmen, seine Eitelkeit erregt, seinen Stolz geweckt, seine Neugier gekitzelt zu haben. Er wollte weder ihr Narr sein noch als Feigling gelten, und da ihn diese Posse zu amüsieren anfing, ging er noch am nämlichen Abend ins Kurhaus. Er stützte sich auf den Marmor des Kamins und blieb ruhig in der Mitte des großen Salons stehen, sorgsam bedacht, sich keine Blöße zu geben; aber er prüfte die Mienen und bot vielleicht gerade durch diese Umsicht der Gesellschaft die Stirn. Wie eine Dogge, die ihrer Kraft sicher ist, wartete er den Kampf ruhig ab, ohne unnütz zu bellen. Gegen Ende des Abends schlenderte er durch den Spielsalon bis zur Tür des Billardzimmers, von wo aus er von Zeit zu Zeit einen Blick auf die jungen Leute warf, die dort eine Partie spielten. Nach kurzer Zeit hörte er seinen Namen nennen. Obwohl sie leise sprachen, erriet Raphael doch sofort, daß sich der Disput um ihn drehte, und schließlich hörte er einige Sätze, die laut gesprochen wurden: »Du?« – »Ja, ich!« – »Ich trau dirs nicht zu!« »Wollen wir wetten?« – »Oh! Es gilt!« Als Valentin, der neugierig war zu hören, worum sich diese Wette drehte, stehenblieb, um das Gespräch besser zu hören, trat ein großer, kräftiger junger Mann von gutmütigem Aussehen, aber mit dem festen, unverschämten Blick der Leute, die sich auf irgendeine materielle Macht stützen, vom Billard her auf ihn zu. 
»Monsieur«, sagte er ruhigen Tones zu Raphael, »ich habe es auf mich genommen, Ihnen etwas beizubringen, was Sie nicht zu wissen scheinen: Ihr Gesicht und Ihre Person mißfallen hier jedermann und mir im besonderen. Sie sind zu gut erzogen, um sich nicht dem allgemeinen Wohl zu opfern; ich ersuche Sie daher, sich nicht mehr im Kurhaus zu zeigen.«
»Dieser Scherz, Monsieur«, erwiderte Raphael kalt, »machte schon zur Zeit des Kaisers in mehreren Garnisonen die Runde. Heutzutage zeugt er von einem äußerst schlechten Benehmen.«
»Ich scherze nicht«, erwiderte der junge Mann; »ich wiederhole Ihnen: wenn Sie hierherkommen, leidet Ihre Gesundheit; die Hitze, die Lichter, die schlechte Luft im Saal, die Gesellschaft, all das muß bei Ihrem Leiden schädlich sein.«
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