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Vater Goriot 高老头-146

时间:2018-10-27来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Vater Goriot
»Durch wen? Auf welche Weise? Ich bringe ihn um!« rief Vater Goriot.
 
»Gestern ließ er mich in sein Zimmer rufen. Als ich erschien, rief er mit einer Stimme – die Stimme genügte, ich ahnte bereits alles: ›Anastasie, wo sind Ihre Diamanten?‹ – ›In meinem Zimmer.‹ – ›Nun‹, sagte er, mich anblickend, ›hier sind sie, auf meiner Kommode.‹ Er zeigt mir den Kasten, der mit einem Taschentuch bedeckt war. ›Sie wissen, woher sie kommen?‹ fragte er. Ich bin ihm zu Füßen gefallen, ich habe geweint, ich wollte ihn bestimmen lassen, welchen Todes ich sterben solle.«
 
»Das hast du gesagt!« rief Vater Goriot. »Beim heiligen Namen Gottes, den, der euch Übles tut, den werde ich bei lebendigem Leibe rösten! Ich könnte ihn in Stücke reißen, wie . . .«
 
Vater Goriot verstummte, die Worte blieben ihm in der Kehle stecken.
 
»Schließlich, meine Lieben, forderte er von mir etwas, was schwerer ist, als zu sterben. Der Himmel bewahre jede Frau davor, das anzuhören, was ich gehört habe!«
 
»Ich ermorde diesen Menschen«, sagte Vater Goriot ruhig. »Er hat nur ein Leben, aber mir schuldet er zwei. Nun, und weiter?« sagte er, Anastasie ansehend.
 
»›Anastasie‹, sagte er, ›ich will alles mit Stillschweigen zudecken, wir bleiben zusammen, wir haben ja Kinder. Ich werde Herrn de Trailles nicht töten, ich könnte ihn verfehlen, und wenn ich mich anders seiner entledigen wollte, so könnte ich mit der irdischen Gerechtigkeit in Konflikt kommen. Wenn ich ihn in Ihren Armen tötete, würde ich die Kinder entehren (er sagte ›die Kinder‹, nicht ›unsere‹). Aber wenn weder die Kinder noch ihr Vater untergehen sollen, so stelle ich zwei Bedingungen. Antworten Sie: Ist eines der Kinder von mir?‹ Ich bejahte, ›Welches?‹ fragte er. ›Ernest, unser Ältester.‹ – ›Gut‹, sagte er. ›Jetzt schwören Sie, mir in Zukunft in einem einzigen Punkte zu gehorchen.‹ Ich schwor es. ›Sie werden den Verkauf Ihrer Besitztümer unterzeichnen, sobald ich es von Ihnen fordere.‹«
 
»Unterzeichne nicht!« rief Vater Goriot, »unterzeichne niemals solch ein Schriftstück. Ah! Ah! Herr de Restaud, Sie wissen nicht, was es heißt, eine Frau glücklich zu machen! Sie sucht ihr Glück, wo sie es findet, und Sie wollen sie für Ihre stupide Unfähigkeit bestrafen! . . . Aber halt, ich bin noch da! Er wird mich auf seinem Wege treffen. Nasie, sei ruhig. Ah, er hängt an seinem Erben! Gut, gut, ich werde ihm seinen Sohn entführen, der – beim heiligen Donner! – mein Enkel ist. Ich darf das Bürschchen doch wohl noch sehen! Ich werde ihn in mein Heimatdorf bringen und ihn gut pflegen lassen, sei ohne Sorge! Ich werde ihn kleinkriegen, dieses Ungeheuer, wenn ich ihm sage: Jetzt hast du es mit mir zu tun. Wenn du deinen Sohn zurückhaben willst, gib meiner Tochter ihr Vermögen heraus und laß ihr ihre Freiheit!« 
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