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Vater Goriot 高老头-94

时间:2018-10-16来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Vater Goriot
»Auch wenn der junge Mann sehr unglücklich ist?«
 
Ein neues Kopfnicken war die Antwort.
 
»Was redet ihr da für einen Unsinn?« rief Madame Vauquer.
 
»Lassen Sie uns«, erwiderte Eugen, »wir verständigen uns über etwas.«
 
»Also der Chevalier von Rastignac und Fräulein Victorine Taillefer haben sich verlobt?« rief Vautrin, der plötzlich an der Tür des Speisesaales erschien, mit seiner Baßstimme.
 
»Ah! Sie haben mich erschreckt«, sagten Madame Vauquer und Madame Couture gleichzeitig.
 
»Man könnte eine schlechtere Wahl treffen«, sagte Eugen lachend, dem die Stimme Vautrins die heftigste Erschütterung bereitet hatte, die ihm je widerfahren war. 
 
»Machen Sie keine schlechten Witze, meine Herren!« sagte Madame Couture. »Komm, komm, mein Kind, wir gehen nach oben!«
 
Madame Vauquer folgte den beiden Damen, um den Abend in ihrem Zimmer zu verbringen und so Licht und Feuer zu sparen. Eugen fand sich allein Vautrin gegenüber.
 
»Ich wußte genau, daß Sie dahin kommen würden«, sagte dieser mit unerschütterlicher Kaltblütigkeit. »Aber hören Sie! Ich bin genauso feinfühlig wie andere Menschen. Entschuldigen Sie sich nicht in diesem Augenblick, Sie sind nicht in Ihrem Gleichgewicht. Sie haben Schulden. Nicht die Leidenschaft und die Verzweiflung, sondern die Vernunft soll Sie zu mir führen. Vielleicht brauchen Sie 3000 Francs. Hier, wollen Sie?«
 
Der Dämon zog eine Brieftasche hervor und entnahm ihr drei Banknoten, die er vor den Augen des Studenten in der Luft flattern ließ. Eugen war in der furchtbarsten Lage. Er schuldete dem Marquis d'Ajuda und dem Comte de Trailles 2000 Francs, die er verloren hatte, auf Ehrenwort. Er hatte sie nicht, und er wagte nicht, den Abend bei Madame de Restaud zu verbringen, wo man ihn erwartete. Es war einer der zwanglosen Abende, wo man Tee trinkt und Kuchen ißt, aber beim Whist auch 6000 Francs verlieren kann.
 
»Nach allem, was Sie mir anvertraut haben«, sagte Eugen, der kaum ein konvulsivisches Zittern verbergen konnte, »werden Sie verstehen, daß es mir unmöglich ist, Ihnen gegenüber Verpflichtungen zu haben.«
 
»Schön! Sie hätten mir leid getan, wenn Sie anders gesprochen hätten«, erwiderte der Versucher. »Sie sind ein vortrefflicher junger Mann, feinfühlig, stolz wie ein Löwe und sanft wie ein junges Mädchen. Sie wären eine schöne Beute für den Teufel. Ich liebe junge Leute dieser Art. Nur noch ein wenig hohe Politik, und Sie werden die Welt sehen, wie sie ist. Ein überlegener Mensch, der einige kleine Tugendszenen spielt, kann so alle seine kleinen Launen unter dem Beifall der Dummköpfe im Parterre befriedigen. Binnen wenigen Tagen werden Sie zu uns gehören. Ah! Wenn Sie mein Schüler werden wollten, ich würde Ihnen zu allem verhelfen. Sie brauchten nur einen Wunsch auszusprechen, und er wäre im Nu erfüllt: Ehre, Reichtum, Frauen. Die ganze Zivilisation würde man Ihnen in Ambrosia verwandeln. Sie wären unser Hätschelkind, unser Benjamin, für Sie würden wir uns mit Freuden aufopfern. Alle Hindernisse würden Ihnen geebnet werden. Halten Sie mich denn für einen Verbrecher, daß Sie noch immer Skrupel haben? Nun, ein Mann, der so ehrlich war, wie Sie noch zu sein glauben, Herr von Turenne, machte kleine Geschäfte mit Briganten, ohne sich für kompromittiert zu halten. Sie wollen keine Verpflichtungen mir gegenüber haben, was? Die Sache ist ganz einfach!« fuhr er lachend fort. »Hier, nehmen Sie die Lappen und schreiben Sie hier« – Vautrin holte eine Stempelmarke hervor – »quer: akzeptiert für die Summe von 3000 Francs, zahlbar in einem Jahre. Und das Datum. Die Zinsen sind so hoch, daß Sie keine Skrupel zu haben brauchen. Sie können mich einen Wucherer nennen und sich als jeder Dankesschuld enthoben betrachten. Ich erlaube Ihnen, mich heute noch viel mehr zu verachten, denn ich bin sicher, daß Sie mich später lieben werden. In mir können Sie unermeßliche Abgründe finden, jene starken, konzentrierten Gefühle, die die Dummköpfe Laster nennen; aber Sie werden niemals finden, daß ich feige oder undankbar bin. Schließlich: Ich bin, um mit den Schachspielern zu reden, weder Bauer noch Läufer, sondern ein Turm.« 
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