Unterwegs war sie mit ihren Gedanken beschäftigt und antwortete kaum auf die tausend Fragen Eugens, der nicht wußte, was er von diesem stummen, hartnäckigen Widerstand halten sollte.
Als der Wagen hielt, sah die Baronin den Studenten mit einem Blick an, der seinen tollen Worten Einhalt gebot.
»Sie lieben mich sehr?« fragte sie.
»Ja«, erwiderte er, eine aufsteigende Unruhe niederkämpfend.
»Sie werden nichts Schlechtes von mir denken, was immer ich Sie auch bitten mag?«
»Nein.«
»Sind Sie bereit, mir zu gehorchen?«
»Blindlings!«
»Haben Sie schon einmal gespielt?« fragte sie mit zitternder Stimme.
»Noch nie!«
»Ah! Ich atme auf. Sie werden Glück haben. Hier ist meine Börse, nehmen Sie! Es sind 100 Francs darin, das ist alles, was diese unglückliche Frau besitzt. Gehen Sie in einen der Spielklubs, ich weiß nicht, wo sie sich befinden, aber ich weiß, daß es am Palais Royal welche gibt. Riskieren Sie die 100 Francs in einem Spiel, das Roulette heißt, verlieren Sie, oder bringen Sie mir 6000 Francs. Ich werde Ihnen von meinen Sorgen erzählen, wenn Sie zurückgekehrt sind.«
»Der Teufel soll mich holen, wenn ich von dem, was ich tun soll, etwas verstehe, aber ich gehorche Ihnen«, sagte er, froh über den Gedanken: Sie kompromittiert sich mit mir, sie kann mir nichts mehr verweigern.
Eugen nimmt die hübsche Börse und geht zum Haus Nr. 9, nachdem er sich von einem Straßenhändler den nächsten Spielklub hat zeigen lassen. Er steigt eine Treppe hinauf, läßt sich seinen Hut abnehmen; dann tritt er ein und fragt nach dem Roulette. Während ihn die Stammgäste erstaunt mustern, führt ihn der Klubdiener zu einem langen Tisch. Eugen, von den Blicken der Umstehenden verfolgt, fragt ohne Scheu, wo man den Einsatz placieren müsse.