Ausschnitt aus dem Daily Telegraph vom 8. August
In Minas Tagebuch eingeklebt. Gestern zog einer der schwersten und plötzlichsten Stürme über Whitby, die es hier bisher gegeben hat. Dieser außergewöhnliche Sturm wurde von seltsamen Umständen begleitet. Nach einem schönen Nachmittag tauchte am nordwestlichen Himmel plötzlich eine hohe Sturmwolke auf. Während der Küstenwart Meldung machte, sagte ein alter Fischer einen schweren Sturm voraus. Das Naturschauspiel des Sonnenuntergangs war im Angesicht des drohenden Sturmes so prächtig, dass viele Menschen sich auf dem alten Friedhof auf der Klippe versammelt. Der Weg der versinkenden Sonne war übersät von Myriaden von Wolken jeder Farbe - Feuerrot, Purpur, Rosa, Grün, Violett und Gold in allen Schattierungen.
Der Wind flaute ab und eine vorausahnende Spannung lag über allem. Kurz nach Mitternacht begann in den Lüften ein seltsames, hohles Brausen und ein scharfer Laut fuhr über die See. Ohne besondere Anzeichen brach der Sturm los. Die Natur veränderte mit unglaublicher Geschwindigkeit ihr Aussehen und die Wogen erhoben sich voller Wut. Hohe, Gischt gekrönte Wellen brachen über den Damm und der Wind brüllte wie Donner. Die Menschen konnten sich kaum auf den Füßen halten und mussten sich mit aller Kraft an die eisernen Geländer klammern. Der Pier wurde geräumt.
Nebelmassen, die vom Meer landeinwärts fegten, erhöhten die Gefahren beträchtlich. Sie huschten über das Land wie Gespenster und man konnte sich leicht einbilden, den Geist derer zu sehen, die draußen auf See den Tod gefunden hatten. Blitze zuckten und die ganze Szene war hinreißend schön und schaurig gefährlich zugleich. Auf der Ostklippe wurde der neue Scheinwerfer aktionsbereit gemacht und bald glitt sein Lichtschein durch den Nebel. Mehr als ein Fischerboot rettete sich noch in den schützenden Hafen. Als schließlich alle Boote in Sicherheit waren, schrie die Menge am Pier vor Freude. Aber die Freude währte nur Sekunden. Dann erfasste das Licht des Scheinwerfers einen Schoner unter vollem Segel, derselbe Schoner, der schon vorher schon gesichtet worden war, wie er scheinbar führerlos in den Wellen dümpelte.
Das Schiff schwebte in Gefahr - keine Frage. Die Wogen schlugen höher und höher und der Nebel wurde immer dichter. Der Scheinwerfer vermochte kaum noch hindurch zu dringen und das Schiff schien verloren. Plötzlich drehte der Wind nach Nordost und die Nebelschwaden wurden lichter. Und dann - mirabile dictu - schoss der fremde Schoner mit vollen Segeln in den sicheren Hafen.
Der Scheinwerfer verfolgte das Schiff und ein Schauder durchrieselte alle Umstehenden. Am Steuer war ein Leichnam angebunden, der bei jeder Bewegung des Schiffes hin und her geschwenkt wurde. Das Schiff schien ansonsten verlassen. Als den Umstehenden klar wurde, dass das Schiff wie durch ein Wunder von eines toten Mannes Hand in den Hafen gesteuert worden war, durchfuhr sie ein grausiges Entsetzen.
Alles ging schneller, als es sich schildern lässt. Der Schoner flog quer durch den Hafen und fuhr auf einen Haufen Kies und Sand auf. Im Augendblick der Landung sprang ein riesiger schwarzer Hund von Bord des Geisterschiffes und verschwand.
Der Küstenwart und die Polizei gingen an Bord des Schoners. Sie fanden einen Mann an das Steuerrad gebunden, die Hände eine über der anderen. Zwischen den Handflächen und dem Holz war ein Kruzifix geklemmt, Der Rosenkranz war über die Schnüre gewunden, die den Leichnam an das Steuer fesselten. Der Mann hatte sich selbst an das Steuer gefesselt und die Seile mit den Zähnen fest gezogen. Er musste eine ganze Zeit dort gestanden haben, denn die Schnüre hatten das Fleisch bis auf die Knochen zerschnitten.
In der Tasche des Toten fand sich eine kleine Flasche, gut verkorkt und bis auf eine kleine Papierrolle leer. Es ist unnötig darüber zu berichten, dass sofort das Gerede über Bergegeld und Rechte des Schiffseigners das Volk beschäftigte. Unterdessen wurde der tote Mann mit aller Rücksicht von dem Platz getragen, an dem er in Ehren seine Wache bis in den Tod gehalten hatte.
Der furchtbare Sturm ist vorüber und die Menge beginnt sich zu zerstreuen. Ich werde rechtzeitig neue Details über das Wrack für die nächste Ausgabe schicken. Whitby
9. August. Inzwischen ist bekannt, dass es sich bei dem seltsamen Schoner um die "Demeter", ein russisches Schiff aus Varna handelt. Als Ladung hatte es Silbersand und eine Anzahl großer Kisten mit Erde. Der Adressat dieser Ladung ist ein Agent in Whitby; Herr S.F. Billington, The Crescent Nr.7. Dieser Agent ging heute Morgen an Bord und ergriff Besitz von der Ladung. Die Beamten der Seebehörde achten bei diesem Fall besonders streng darauf, dass alle Geschäfte in Übereinstimmung mit den bestehenden Verordnungen abgewickelt werden. Den großen Hund, der von Bord sprang, hat bisher noch niemand gesehen, auch wenn alle nach ihm suchen. Einige Bewohner haben große Angst, denn ohne Zweifel ist dieser Hund eine wilde Bestie. Heute fand man in aller Frühe einen Bullenbeißerbastard, den großen Hund des Kohlenhändlers, tot auf der Straße. Seine Kehle war durchbissen und sein Leib wie von der Kralle eines Raubtieres aufgeschlitzt.
Später. - Ich durfte das Logbuch der "Demeter" durchsehen. Bis auf die letzten drei Tage enthielt es nichts Besonderes. Von größerem Interesse ist die Papierrolle in der Flasche. Es wurde heute früh verlesen und ich habe nie einen seltsameren Bericht gehört. Es scheint fast so, als wäre der Kapitän, ehe er in See stach, von einer Art Wahnsinn befallen worden. Mein Bericht ist mit Vorbehalt zu sehen, da ich nach dem Diktat eines Sekretärs des russischen Konsuls schreibe, der die Güte hatte, mir das Schriftstück rasch zu übersetzen.
Logbuch der "Demeter"
Von Varna nach Whitby. Begonnen am 18. Juli. Es ereignen sich seltsame Dinge an Bord und ich fühle mich gezwungen, von jetzt an genaue Notizen zu machen. Es begann am 6. Juli als wir unsere Ladung - Silbersand und Kisten mit Erde - aufnahmen. Am Mittag setzten wir Segel und hatten frischen Ostwind. Wir hatten fünf Mann Besatzung, dann den Steuermann, zwei Maate, den Koch und mich (Kapitän). Am elften Juli fuhren wir in den Bosporus ein und hatten eine Revision durch türkische Zollbeamte. Wir zahlten Bakschisch und fuhren nachmittags um vier weiter.
Am 12. Juli erreichten wir die Dardanellen. Wieder hatten wir Zollbeamte an Bord und mussten Bakschisch zahlen. Wir fuhren rasch weiter und liefen bei Dunkelheit in den Archipel ein. Einen Tag später passierten wir Kap Matapan. Irgendetwas ist los, aber die Mannschaft schwieg. Am 14. Juli schien die Mannschaft ängstlich, obwohl es alles kräftige unerschrockene Burschen waren, die nicht das erstmal auf See waren. Der Steuermann versuchte etwas aus ihnen heraus zu bringen, aber sie bekreuzigten sich und sagten, es sei etwas. Mehr konnte der Steuermann nicht herausfinden.
Am 16. Juli meldete der Steuermann in der Früh einen der Männer - Petrowski - als vermisst. Das konnte ich mir nicht erklären. Ich übernahm die Backbordwache acht Glas und wurde von Abramoff abgelöst. Ich wagte nicht, ins Bett zu gehen, da die Mannschaft sehr niedergeschlagen ist und sagt, dass sie etwas Besonderes erwartet. Wieder sagten sie, dass etwas an Bord sei. Der Steuermann wurde sehr ungeduldig mit ihnen und ich befürchte eine Meuterei.
Am 17. Juli vertraute mir Olgaren völlig verstört an, dass sich ein fremder Mann an Deck befinde. Er habe an Deck Wache gehalten, als ein großer, hagerer Mann - bestimmt niemand von der Besatzung - die Mannschaftsstiege heraufkam und zum Bug hin verschwand. Er ging dem Mann nach, konnte aber niemanden entdecken. Olgaren war sehr aufgeregt und ich befürchte, dass eine Panik ausbricht. Deshalb werde ich eine gründliche Durchsuchung des Schiffes anordnen.
Als wir später am Tag das Schiff durchsuchten, fanden wir nichts. Die Mannschaft atmete auf, aber der Steuermann grollte und schimpfte, weil er die Mannschaft als feige und hasenfüßig empfand.
22. Juli. Wir haben seit drei Tagen schlechtes Wetter, aber wir segeln fleißig. Da so viel zu tun ist, scheint die Angst der Männer vergessen und auch der Steuermann hat sich mit den Männern ausgesöhnt. Wir passierten Gibraltar und fuhren dann durch die Meerenge hinaus in die offene See. Alles ist in Ordnung.
24. Juli. Ich bin sicher, dass ein Fluch auf dem Schiff liegt. Bei der Einfahrt in den Golf von Biscaya hatten wir ein schweres Unwetter. Da wir einen Mann verloren hatten, war das Segeln schwierig. Und dann verloren wir in der Nacht wieder einen Mann. Genau wie der erste verschwand er nach der Wache. Es ist keine Spur von ihm zu finden. Die restliche Mannschaft bittet, zu zweit Wache halten zu dürfen, da sie sich fürchtet. Der Steuermann tobt. Ich befürchte, dass irgendetwas Schlimmes passiert.
28. Juli. Seit vier Tagen wütet ein Sturm. Es gibt keinen Schlaf für uns und wir sind alle erschöpft. Wachen können wir schon kaum noch aufstellen, weil wir alle mit den Kräften am Ende sind. Einer der Männer erbot sich freiwillig, Wache zu beziehen. Der Wind lässt nach und alles wird ein wenig ruhiger.
29. Juli. Der Mann, der freiwillig Wache bezog, ist verschwunden. Es gab ein großes Geschrei. Wir durchsuchten erneut alles und fanden nichts. Die Mannschaft ist nun wirklich in Panik.
30. Juli. Völlig erschöpft ging ich in meine Kabine, um ein wenig zu schlafen. Nach wenigen Stunden weckte mich der Steuermann, der meldete, dass mehrere Leute auf Wache und am Steuer fehlten. Jetzt sind nur noch der Steuermann, zwei Mann der Besatzung und ich übrig.
1. August. Wir hatten zwei Tage lang Nebel. Wir hatten gehofft, dass wir englischen Kanal ein Notsignal abgegeben könnten, aber wir sahen kein anderes Segel. Da ich mit den wenigen Leuten die Segel nicht reffen kann, muss ich vor dem Wind laufen. Ich bin sicher, dass wir einem schrecklichen Unglück entgegen treiben. Unser bärbeißiger Steuermann ist nun am mutlosesten, so als wäre alle Kraft von ihm abgefallen. Die anderen zwei Männer scheinen über ihre Angst hinaus zu sein. Alle arbeiten wacker und sind auf das Schlimmste gefasst.
2. August. Ein Schrei von Deck! Sofort eilte ich hinzu, ebenso der Steuermann, mit dem ich fast zusammen stieß. Der Wachhabende ist fort. Wieder einer weniger. Durch den Nebel können wir nicht genau sagen wo wir sind. Gott steh uns bei!
3. August. Ich bin allein - oh mein Gott. Als ich um Mitternacht den Mann am Steuer ablösen wollte, war niemand mehr da. Die See war ruhig, der Wind gleichmäßig und ich durfte das Steuer nicht allein lassen. Ich rief nach dem Steuermann, der kurz darauf im Schlafanzug und mit verstörtem Blick an Deck kam. Blankes Entsetzen stand in seinen Augen, als er mir ins Ohr flüsterte: "Glauben sie mir, es ist hier! Ich weiß es nun ganz bestimmt, denn ich habe es auf der Wache selbst gesehen. Es war groß und mager und totenbleich. Ich versuchte, mein Messer in seinen Rücken zu rammen, aber ich stieß durch den Rücken hindurch wie durch Luft."
Ich fürchtete um den Verstand meines Steuermanns, aber bevor ich ihn beruhigen konnte, fuhr er schon fort: "Ich weiß, dass es hier ist. Hier irgendwo auf dem Schiff. Vielleicht in den grausigen Kisten. Ich muss es wissen, ich muss die Kisten öffnen. Bleiben Sie einstweilen hier am Steuer." Er warf mir noch einen warnenden Blick zu und legte die Finger an die Lippen. Dann griff er nach der Werkzeugkiste und einer Laterne und verschwand unter Deck.
Der Wind hatte aufgefrischt und ich konnte das Ruder nicht verlassen. Ich war sicher, dass mein Steuermann den Verstand verloren hatte. Die Kisten aber - dachte ich - sind fest und stabil, daran sollte er sich ruhig erst einmal ein wenig austoben.
Ich hörte den Steuermann im Laderaum klopfen und begann Hoffnung zu schöpfen. Vielleicht beruhigte er sich bald wieder und war mir wieder ein Gefährte in der gemeinsamen Not, doch da drang ein grausiger Schrei an mein Ohr und ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Der Steuermann rannte an Deck, die Augen weit aufgerissen, das Weiße darinnen Blut unterlaufen. Sein Gesicht war schrecklich verzerrt und rief: "Es ist hier. Retten Sie mich. So retten Sie mich doch!" Er starrte irr um sich in den Nebel und wurde ein wenig ruhiger.
"Kommen Sie, Kapitän, für uns ist es besser, wenn wir gehen. Er ist da. Kommen Sie mit. Und wenn Sie es nicht tun, wird die See eben nur mich vor ihm retten. Ich bin frei!" Und bevor ich ihn packen konnte oder etwas sagen konnte, sprang er auf die Reling und warf sich in die schwarzen Fluten. Fast bin ich erleichtert, denn nun glaube auch ich das Geheimnis zu kennen. Er war der Wahnsinnige, der die anderen Leute verschwinden ließ und nun selbst sein Ende gefunden hat. Wenn ich endlich in einen Hafen komme, werde ich alles zu verantworten haben. Wenn ich einen Hafen erreiche!
4. August. - Es ist so neblig, dass ich nicht sehen kann, dass die Sonne aufgeht. Aber ich bin Seemann und ich weiß, dass die Sonne jetzt aufgeht. Ich musste die ganze Nacht das Steuer festhalten und als ich so in der Finsternis stand, sah ich ihn - Es! Gott steh' mir bei und verzeihe mir die große Sünde, aber der Steuermann tat das Rechte als er sich in die See stürzte. Als Seemann den Tod in den schwarzen Wassern zu suchen, darf einem nicht verübelt werden. Aber ich bin nun einmal der Kapitän. Ich darf mein Schiff unter keinen Umständen verlassen.
Ich werde mich wehren und gegen das Ungeheuer kämpfen. Ich werde meine Hände an das Ruder fesseln. Wenn ich etwas darum winde, dass Er - Es nicht berühren kann, auch wenn meine Kräfte schwinden, so habe ich doch alles getan um meine Ehre und meine Seele zu retten. Ich bereite die kleine Flasche vor, falls wir schiffsbrüchig werden. Falls man sie findet, wird man vielleicht verstehen. Ich jedenfalls bleibe meiner Pflicht treu. Gott hilf mir und stehe einer armen irrenden Seele bei.
An dieser Stelle endet das Logbuch. Die Darlegung entspricht ohne Zweifel den Tatsachen und niemand wird sagen können, ob sich die Ereignisse an Bord anders abgespielt haben. Die Leute hier sind jedenfalls der Ansicht, dass der Kapitän ein Held ist. Ein ehrenvolles Begräbnis ist ihm sicher. Und so wird er auf dem Klippenfriedhof zur letzten Ruhe gebettet. Mehr als hundert Bootseigner wollen ihm das letzte Geleit geben.
Von dem großen Hund hat man bisher keine Spur gefunden.
Mina Murrays Tagebuch
8. August. Die Nacht, die hinter uns liegt war sehr unruhig und unheimlich. Der Sturm heulte schaurig und pfiff in den Kaminen. Lucy war unruhig, wachte aber nicht auf. Dafür kleidete sie sich zweimal vollständig an und ich musste sie wieder auskleiden und ins Bett bringen. Das Schlafwandeln ist eine seltsame Sache; wenn ihr Wille auf physische Weise durchkreuzt wird, gehorcht sie sofort und fügt sich in die normalen Abläufe.
Wir standen beide früh auf und gingen hinunter zum Hafen. Wir wollten sehen, ob in dieser Sturmnacht irgendetwas geschehen war. Die Sonne schien hell und freundlich, aber es waren nur wenig Menschen zu sehen. Als ich das immer noch bedrohliche Meer erblickte, dankte ich Gott, dass Jonathan sich auf festem Boden befand. Aber - kann ich mir da so sicher sein? Wo ist Jonathan? Warum höre ich nichts von ihm? Ich bin in schrecklicher Angst.
Lucy und ich wohnten dem Begräbnis des armen, tapferen Kapitäns bei. Lucy war sehr unruhig und ich neige zu der Annahme, dass ihre nächtlichen Träume sich langsam schädlich auf sie auswirken. Der Kapitän wird in der Nähe unserer Bank bestattet, so dass wir alles gut überblicken konnten.
Lucy kann oder will mir nicht sagen, was sie so beunruhigt; vielleicht weiß sie es ja auch wirklich nicht. Allerdings wurde heute Morgen der alte Herr Swales mit gebrochenem Genick auf unserer Bank liegend aufgefunden. Dieser Umstand hat Lucy sehr erschüttert. Der hinzugezogene Arzt vermutet, dass Herr Swales in einem Anfall von Entsetzen auf seinen Sitz zurück gefallen ist. Sein Gesicht soll von Abscheu und Entsetzen gezeichnet gewesen sein. Der arme alte Mann. Ob er sterbend noch dem Tod in die Augen geblickt hat?
Der Tod von Herrn Swales und alle anderen Begebenheiten wirken auf Lucy offensichtlich viel mehr ein, als auf andere Menschen. Genauso war es mit der Begebenheit, bei der der ansonsten ruhige Hund eines der Männer, völlig außer sich war und sich auch nicht beruhigen ließ. Während der gesamten Begräbnis-Zeremonie bellte der Hund hysterisch und seine Augen glühten wild. Erst als der Besitzer den Hund prügelte und schließlich zu dem Grabstein zerrte, neben dem er selbst gestanden hatte, wurde der Hund ruhig und zitterte vor Angst. Er fürchtete sich so sehr, dass er in einem wirklich erbärmlichen Zustand war. Das empfand auch Lucy, aber sie wagte nicht, den Hund zu berühren.
Ich befürchte, dass die Ereignisse der letzten Stunden Lucy viel Stoff zum Träumen bietet. Darum werde ich mit Lucy noch einen ausgedehnten Spaziergang machen, damit sie wenigstens physisch ermüdet ist und wenig Lust zum Schlafwandeln verspürt.