Alle vier Jahre gibt es in Südhessen besonders viele Waldmaikäfer, so auch 2022. Schon bevor die Käfer schlüpfen, leidet der Wald stark unter ihnen.
Alle vier Jahre kommt es im Hessischen Ried zum Massenflug der Waldmaikäfer. Viele Millionen Käfer fliegen dann durch unsere Wälder und Umgebung. Für manche Tiere, wie Vögel, Igel und Spitzmäuse, dienen die Käfer als Nahrung. Doch der Wald leidet unter den Käfern.
Zwischen Ende April und Anfang Mai schlüpfen die Waldmaikäfer in Südhessen. Danach schwirren sie für vier bis sechs Wochen durch den Wald. Während ihres kurzen Lebens fressen sie vor allem die jungen Blätter der Waldbäume. Häufig fressen sie dabei so viele Blätter, dass die Bäume fast komplett kahl werden. Doch das ist nicht das größte Problem für den Wald, denn die Bäume können ihre Blätterpracht in den folgenden Wochen wieder vollständig herstellen.
Das größte Problem sind die Larven
Nach der Befruchtung legen die weiblichen Waldmaikäfer ihre Eier häufig auf Grasflächen in der Nähe von Baumstämmen ab. Sie tun dies in der Regel in drei Schüben mit jeweils 20 bis 25 Eiern. Insgesamt legen sie in ihrem kurzen Leben somit fast 80 Eier. Bis aus den Eiern schließlich Käfer werden, vergehen im Hessischen Ried in der Regel vier Jahre.
Bevor die Larven zu Käfern werden, leben sie im Waldboden. Dort ernähren sie sich von den Wurzeln der Bäume. Dies schadet den Bäumen deutlich mehr als der Blattfraß der ausgewachsenen Waldmaikäfer. Denn die beschädigten Wurzeln schränken die Bäume bei der Aufnahme von Nährstoffen und Wasser stark ein. Das ist besonders für junge Bäume gefährlich. Wenn es sehr viele Larven gibt, können sogar über 100 Jahre alte Bäume absterben. Auch wenn nicht alle Bäume komplett absterben, werden sie durch die verletzten Wurzeln stark geschwächt.
Wie kann man den Wald schützen?
Um den Waldmaikäfer zu bekämpfen, werden häufig Giftstoffe eingesetzt. Dies belastet die Natur sehr und es werden unzählige andere Insekten getötet, wie zum Beispiel Schmetterlinge.