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Folge 18: Was macht eigentlich der AStA?

时间:2019-08-19来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: AStA
Inhalt
Eine Gruppe Austauschstudierender aus Shandong, China ist zu Gast bei Felix Senner vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Mit ihm sprechen sie über die Aufgaben und Schwierigkeiten eines Studierendenvertreters als Vermittler zwischen Studierenden und der Universitätsleitung. Ein wichtiges Thema in diesem Interview sind auch die Studiengebühren sowie die Studentenproteste.
 
Zusammenfassung: 
Eine Gruppe Austauschstudierender aus Shandong (China) ist zu Gast bei Felix Senner vom Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA). Mit ihm sprechen sie über die Aufgaben und Schwierigkeiten eines Studentenvertreters als Vermittler zwischen Studierenden und der Universitätsleitung. Ein wichtiges Thema in diesem Interview stellen auch die Studiengebühren sowie die Studentenproteste dar.
Interviewer: Hallo, wir sind Austauschstudierende aus China. Für unsere Projektgruppe führen wir 
verschiedene Interviews zum Thema „Bildung“. Heute sind wir zu Gast bei Felix
Senner, dem Studentenvertreter des Allgemeinen Studierendenausschusses, kurz 
AStA Augsburg. Mit ihm sprechen wir über die Aufgaben und Schwierigkeiten eines 
Studentenvertreters als Vermittler zwischen Studierenden und Hochschule. 
Guten Tag Herr Senner, können wir jetzt mit unserer ersten Frage anfangen? 
Felix Senner: Ja, können wir. 
Interviewer: Seit wann sind sie Studentenvertreter der Uni Augsburg? 
Felix Senner: Also das bin ich jetzt schon seit zwei Jahren. Momentan bin ich der 
Studierendenvertreter in der erweiterten Universitätsleitung, davor war ich der erste 
Fachbereichsrat der philosophisch-historischen Fakultät und zuvor war ich in der 
Fachschaft Humanistik. Also schon seit vielen jahren und seit zwei Jahren bin ich 
gewählter Vertreter 
Interviewer: Welche Tätigkeit üben Sie täglich aus? 
Felix Senner: Ich führe sehr viele Gespräche täglich um Sitzungen vorzubereiten, ich lese mich in 
Gesetzestexte ein, beantworte Emails, lese Emails und informiere mich so über das 
politische Geschehen – genau, das sind eigentlich meine Tätigkeiten und an Tagen, an 
denen Sitzungen sind, ist eigentlich die Sitzung meine Hauptaufgabe, weil die dauert 
drei bis vier Stunden lang.
Interviewer: Wenn Sie in AStA mitmachen, haben Sie sicherlich viele Aufgaben zu erledigen. Gibt 
es Konflikte zwischen Ihrem Studium und Ihrer Arbeit in der AStA?
Felix Senner: Ja auf jeden Fall. Ich bin unter der Woche jeden Tag mindestens 10 Stunden an der 
Uni und am Wochenende auch manchmal mehr und es beansprucht beides sehr viel 
Zeit. Das heißt man muss Prioritäten setzen; manchmal einen ganzen Tag fürs 
Studium aufwenden, manchmal einen ganzen Tag für Hochschulpolitik und schauen 
das beides ein schönes Gleichgewicht hat. Sonst kommt man im Studium nicht weiter, 
oder man kommt in der Hochschulpolitik nicht weiter. 
Interviewer: Wenn die AStA Forderungen an die Universität stellt, gibt es Möglichkeiten diese 
Forderungen durchzusetzen? 
Felix Senner: Also wenn die in den Gremien der Universität nicht abestimmt werden, dort also kein 
Gehör finden, dann gibt es eigentlich kein anderes Mittel. Man kann vielleicht über 
den Landtag – es kommt auf die Forderungen auch an – aber in der Regel haben wir 
eine Mitbestimmung in den Gremien, die verschieden stark ausfällt und da ein Antrag 
nicht abgestimmt wird, also nicht verabschiedet wird, dann findet das auch nicht statt.
Interviewer: Als Studentenvertreter vermitteln Sie zwischen den Forderungen der Studenten und 
der Universität. Nach welcher Weise beurteilen Sie, welche Forderungen zumutbar 
sind? 
Felix Senner: Also hauptsächlich ist das so – das hat mehrere Funktionen –zuerst ist das natürlich 
so, dass ich durch meine Wahl von vielen Studierenden – die haben mir praktisch 
zugetraut, dass ich eine gewisse Entscheidungskompetenz habe bzgl. der Themen, die 
für die Studenten eine gewisse Akzeptanz haben und den Themen, die für die 
Studenten keine Relevanz haben, aber damit ich da nicht alles alleine entscheide, rede 
ich natürlich ständig mit anderen Studierendenvertretern oder Studierenden, die 
vielleicht nicht in irgendwelchen Gremien sitzen um herauszuhören: Was ist 
gewünscht? Was will man? Aber natürlich muss ich letztendlich selber entscheiden, 
wofür ich in den Gremien einstehen möchte und wofür nicht. Im Endeffekt ist die 
letzte Entscheidung als immer eine Persönliche: Wofür will man stehen und wofür will 
man nicht stehen? 
Interviewer: Nach Ihrer Meinung, was für eine Kommunikationsweise funktioniert am besten, um 
die Konflikte zwischen den Studenten und der Universität zu klären? 
Felix Senner: Am besten ist immer das direkte Gespräch zu suchen, weil wenn man viel über Emails 
macht, geht viel von der direkten Kommunikation verloren. Also wenn es einen 
Konflikt gibt, am besten das direkte Gespräch suchen, dann kommt man meistens zu 
einer Lösung. 
Interviewer: Die Augsburger Studenten wollen immer mehr Demokratie an der Uni. Können Sie 
uns beschreiben, was eine demokratische Universität ist oder was Ihre ideale 
demokratische Universität ist? 
Felix Senner: Eine demokratische Universität ist, wenn die Gremien alle demokratisch gewählt 
werden. Hier wird eigentlich auch jedes Gremium demokratisch gewählt. Wir fordern 
allerdings mehr Demokratie in dem Sinne, dass wir mehr Mitbestimmung wollen. Wir 
sind an der Universität 16.00 Studierende und wir wollen natürlich dementsprechend 
angemessen repräsentiert sein. Und da ist natürlich immer die Frage: Wie bewertet 
man die Freiheit der Forschung und die Freiheit der Lehre, die die Professoren ja 
zweifelsohne haben und wie bewertet man das Gut, das man hat, wenn die 
Studierenden mitbestimmen dürfen. 
Hier in Augsburg haben wir – das muss ich auch sagen – das „Augsburger-Modell“. 
Demnach haben wir eine überdurchschnittlich hohe Mitbestimmungsmöglichkeit der 
Studierenden in der Hochschulpolitik, gemessen an anderen Universitäten in 
Deutschland. 
Interviewer: Damit die AStA arbeiten kann, brauchen Sie natürlich auch Geld. Woher kommt das 
Geld? 
Felix Senner: Das kommt teilweise vom Staat. Das ist aber sehr wenig. Das meiste erwirtschaften 
wir selber, durch Semesteropening-Parties oder andere Veranstaltungen aber 
eigentlich funktioniert das meiste ehrenamtlich. Also wir bezahlen hier niemand für 
die Arbeit die er macht. Deshwegen haben wir auch nicht die Mittel um groß Plakate 
drucken zu können. Es fällt also immer alles sehr klein und sparsam aus, was wir 
machen. Auch die Rechner die hier rumstehen sind schon viele Jahre alt und 
funktionieren deswegen auch teilweise nicht mehr; die brauchen teilweise eine halbe 
Stunde bis sie hochfahren. Also viel Geld haben wir nicht.
Interviewer: Wie beurteilen Sie den Bologna-Prozess? 
Felix Senner: Also der Bologna-Prozess ist natürlich eine grundlegende Systemänderung an den 
Universitäten. Vorher hatten wir dieses geisteswissenschaftliche Ideal – jetzt haben 
wir dieses System, das darauf fokussiert ist Studierende möglichst schnell durch eine 
Maschine zu schleusen um ihnen danach dann einen Abschluss zu geben. So wie der 
Stand des Bologna-Prozesses momentan ist, ist er noch lange nicht ausgereift. Man 
muss da noch an allen Ecken und Kanten arbeiten, damit die Studenten besser 
studieren können, weil in vielen Studiengängen gibt es noch große Probleme. 
Interviewer: Was ist der Unterschied zwischen Bachelor+Master und Diplom? 
Felix Senner: Bei Bachelor und Master hat man nach dem Bachelor erstmal einen Abschluss mit 
dem man aufhören kann. Beim Diplom hatte man mehr Freiheiten und auch mehr Zeit 
das Studium abzuschließen. Man konnte sich in die Lehrveranstaltungen und 
Seminare setzen, die einen selber interessiert haben. Beim Bachelor und beim Master 
ist es so, dass man weniger Wahlfreiheit hat. D.h. man hat ein Modul und in diesem 
Modul gibt es nur eine bestimmte Anzahl von Kursen oder Seminaren, die angeboten 
werden, d.h. man kann seine Forschungsschwerpunkte nicht mehr so frei wählen, wie 
noch im Diplom oder im Magister. Im Magister ist es eigentlich noch freier gewesen. 
Also ich studiere noch auf Magister und ich habe das Gefühl, dass ich noch viel freier 
wählen kann. 
Interviewer: Ist der Bologna-Prozess ein Anlass für die Einführung der Studienbeiträge? 
Felix Senner: Nein, die Studienbeiträge wurden schon früher eingeführt und die rühren daher, dass 
man mehr Geld für die Universitäten gebraucht hat. Der Staat wollte nicht alleine für 
die Finanzierung der Universitäten aufkommen. Deshalb funktioniert es so, dass 
Studierende durch ihre Beiträge Haushaltslöcher stopfen im Budget des Freistaates, 
weil der sich dadurch natürlich Geld einspart. 
Interviewer: Deuten die Demonstration auch an, dass die Studierenden Angst haben, weil durch 
die Modularisierung die Konkurrenz verstärkt? 
Felix Senner: Auf jeden Fall auch. Das ist mit ein Grund.
Interviewer: „Der Grundgedanke der Protestaktion ist die Chancengleichheit, denn Bildung ist ein 
Menschenrecht und muss unabhängig von sozialer Herkunft zugänglich sein", wie 
beurteilen Sie diese Satz?
Felix Senner: Das ist auch mein größter Grund, warum ich die Studentenproteste unterstütze. Den 
durch die Studiengebühren ist der Zugang zu den Universitäten nicht mehr 
sozialgleich, weil Familien aus sozial schwächeren Umgebungen können ihre Kinder 
nicht mehr so leicht zu studieren schicken, weil 500 Euro macht für die sehr viel aus. 
Studierende mit reicheren Eltern ist das mehr oder weniger egal, ob sie 500 Euro im 
Semester zahlen, aber für arme Studierende ist das eben ein großes Hindernis, wenn 
sie ein Studium bewältigen wollen. 
Interviewer: „Die Augsburger Studenten kämpfen für die öffentliche Finanzierung des 
Bildungssystems, vor allem die Abschaffung sämtlicher Bildungsgebühren, und den 
damit verbundenen freien Bildungszugang für alle Bevölkerungsschichten." Was 
muss sich noch ändern, damit der freie Zugang zur Bildung ermöglicht wird? 
Felix Senner: Das System muss sozialer werden. Momentan schauts so aus, dass mit der Regierung, 
die wir im Moment haben – aus CDU und FDP – diese Änderungen nicht erreichen 
können. Vielleicht ist ein Regierungswechsel nötig. Vielleicht müssen die Studierenden 
der Regierung einmal zeigen –in einer Wahl – dass wir ein politisches Gewicht haben 
und vielleicht wird dann mehr auf unsere Meinung gehört. 
Interviewer: Ich habe gehört, dass einige Studenten wegen des starken Drucks durch das Studium 
zum Alkohol greifen oder sogar Drogen nehmen. Ist das wahr? Kannst du einige 
Vorschläge zur Lösung des Problems machen? 
Felix Senner: Also es ist defintiv so, dass die psychischen Belastungen stark gestiegen sind die 
Nachfrage nach psychischer Betreuung ist - wenn ich die Zahlen richtig im Kopf habe 
– in den letzen Jahren um 30% gestiegen und wir versuchen auch durch die 
Studentenbeiträge hier eine weitere Stelle für die psychologische Betreuung der 
Studenten einzurichten. Das liegt natürlich an dem Notendruck und dem ständigen 
Prüfungsdruck und auch an der Gesellschaft die wir haben, dass der psychische Druck 
für den einzelnen – nicht nur die Studenten –gestiegen ist. Ich weiß, dass der 
Alkoholismus unter den Studierenden groß ist –von Drogen habe ich in meinem 
nähren Umfeld jetzt noch nichts gehört. Aber es ist auf jeden Fall so, dass die 
psychischen Belastungen gestiegen sind.
Interviewer: In Deutschland weiß ich, dass die Studentenorganisationen oder Vereine viele Rechte 
haben. Zum Beispiel, können die Studenten von der Uni fordern, die 
Studentengebühr zu reduzieren. Aber in China wird die Studentenunio von der 
Universität gesteuert. Warum glauben Sie bestehen zwischen den Ländern so große 
Unterschied diesbezüglich? 
Felix Senner: Ich denke, dass die Idee einer Gesellschaft in Deutschland und in China sehr 
unterschiedlich ist. Wir sind durch unsere Geschichte quasi dazu verpflichtet so viel Demokratie und Mitbeteiligung von allen zu ermöglichen und mir ist auch sehr 
bewusst, dass die Studierenden in Deutschland es im Vergleich zu anderen Ländern 
sehr gut haben. Man muss nur einmal in die europäischen Nachbarländer schauen. 
Da haben wir Deutschen es im Vergleich sehr gut. Das vielleicht auch mit ein Grund, 
warum die Studentenproteste in Deutschland viel geringer ausfallen als in England. 
Da protestieren jeden Tag zehntausende. 
Interviewer: Wir danken Herrn Senner für dieses interessante Gespräch.  
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