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Kunst auf nackter Haut – Bodypainting in China

时间:2011-10-18来源:互联网 字体:[ | | ]  进入德语论坛
(单词翻译:双击或拖选) 标签: Kunst China

Unweit des Künstlerviertels 798 befindet sich das Atelier der britischen Künstlerin Nina Griffee. Als wir eintreten, ist sie gerade damit beschäftigt, den Körper ihrer ebenfalls britischen Kundin Sofia Zab in ein exotisches und surreales Kunstwerk zu verwandeln.

„Indem man mittels Gesichtsmalfarbe Bilder auf die Haut des Körpers aufbringen lässt, kann man sich selbst einen neuen Charakter verleihen. Das kann zum Beispiel eine Lebensform oder eine Figur sein, die man mag. Eine andere, beliebtere Form des Bodypaintings ist es, Menschen in einen Hintergrund sozusagen hineinzumalen. Dabei steht der Kunde vor einer Bildfläche und wird mit einem dem Bild identischen Muster bemalt, sodass Hintergrund und Körper miteinander verschmelzen. Eigentlich ist das Ganze nur eine einfache optische Täuschung."

Sofia Zab ist offensichtlich keine optische Täuschung. Es ist mehr als deutlich, dass sie tatsächlich im Hier und Jetzt nackt auf einem Stuhl sitzt – das heißt, nackt bis auf die Unterhose, die später ebenfalls in das Gesamtbild eingemalt wird. Sofias Gesicht ist mit einem sehr ansprechenden Grün bedeckt, ihre Augen werden von geschwungenen goldenen Mustern umrahmt, ihre Lippen hingegen sind pechschwarz gehalten. Künstlerin Nina ist gerade damit beschäftigt, mit sanften Pinselstrichen grüne Farbe auf Sofias Arme aufzutragen. Stück für Stück verwandelt sie den Körper ihrer Kundin in etwas, das dem Film Avatar entstiegen zu sein scheint. Das Design, so erklärt Nina, soll eine Art außerirdische Fee darstellen:

„Die Augen sollen an einen Außerirdischen erinnern, die grünen Wangen haben etwas von Pinocchio. Was uns jetzt noch fehlt, sind Eselsohren. Die grünen Partien deuten auf etwas Unruhestiftendes hin, während ihr die schwarzen Lippen etwas Einprägsames verleihen."

Nina durchlief in Bristol in England eine Ausbildung im Bereich der Schönen Künste. Nach China gelangte sie 2009, als sie auf der Suche nach neuen Herausforderungen war und ihre künstlerischen Ambitionen ausleben wollte. Seitdem sie sich in Beijing niedergelassen hat, ist die 23-Jährige die einzige aktive Bodypainting-Künstlerin der Stadt. Zwar kennt sie selbst noch eine Handvoll weiterer Künstler in diesem Metier, aber außer ihr ist es bisher niemandem gelungen, der Kunst zu einer gewissen Popularität zu verhelfen.

Bodypainting ist eine relativ junge Form der Kunst, die ihr Debüt vor weniger als 15 Jahren feierte. Einer besonders großen Anhängerschaft kann sie sich in den USA und in Großbritannien rühmen, wo zahlreiche Messen und Treffen abgehalten werden. Inzwischen ist es dieser Kunst jedoch gelungen, auch in anderen Ländern der Welt Fuß zu fassen.

Natürlich könnte man argumentieren, dass Bodypainting streng genommen keine tatsächliche Neuheit ist. Schließlich reicht der Brauch der Körperbemalung weit bis in die Zeit der Stammesgesellschaften zurück und wird auch heute noch in einigen Regionen der Welt ausgeübt. Doch was sich in Beijing antreffen lässt, ist eindeutig eine westliche Form der Körperkunst. Allerdings muss uns Nina mitteilen, dass ihre Dienste bisher vor allem von hiesigen Expats in Anspruch genommen werden. Chinesische Kunden habe sie dagegen kaum.

„Ich habe sehr gemischte Erfahrungen gemacht. Zumeist ist es so, dass Personen aus westlichen Ländern eher für so etwas zu haben sind. Sie sind aus ihren eigenen Ländern an Bodypainting gewöhnt. Aber bei den meisten Chinesen ist das anders. Einmal hatte ich ein chinesisches Modell, die es ausprobieren wollte. Aber im letzten Moment bekam sie Angst davor, was wohl passieren würde, wenn ihre Eltern davon erführen. Sie hat dann kalte Füße bekommen. Es wäre etwas gewesen, wofür sie niemals die Zustimmung ihrer Familie bekommen hätte."

Nina musste voller Überraschung feststellen, dass die eher westlich anmutende Bemalung von Gesicht und Körper in China kaum Anklang findet. Dies erschien ihr gerade vor dem Hintergrund, dass die Sänger der Beijing-Oper ihre Gesichter in den verschiedensten Stilen bemalen, nicht unbedingt einleuchtend.

„Ich habe eine zeitlang in einem Kindergarten gearbeitet. Einmal hatte ich den Kindern vorgeschlagen, ihre Gesichter zu bemalen. Das hat sie ziemlich verwirrt, und sie wussten nicht genau, was das alles sollte. Ich vermute, dass es mit ihrer kulturellen Erziehung zu tun hat. Ein englisches Kind wäre von so einer Gelegenheit begeistert, aber wahrscheinlich dauert es hier noch eine Weile. Das Ganze hat hier noch keinen eigenen Platz in der Kultur."

Nina fertigt Gesichts- und Körpergemälde für die verschiedensten Anlässe an. Die Auftragslage ist das ganze Jahr über vorhanden, für Werbung, Geburtstage, Feste und Partys. Doch die Zeit um Halloween ist besonders geschäftig. Denn zu dieser Zeit wollen sich die Menschen in etwas Anderes, Außergewöhnliches verwandeln.

Neben diesen üblichen Bemalungen bietet Nina ihre Dienste zusätzlich für Geschäftstreffen oder persönliche Fotosammlungen an.

Viele Ideen übernimmt sie aus Cartoons und Animationsfilmen. Doch die größte Quelle ihrer Inspiration ist der amerikanische Filmregisseur Tim Burton, der für seine dunklen, ungewöhnlichen Filme wie zum Beispiel „Alice im Wunderland", „Batman" und „Edward mit den Scherenhänden" berühmt ist.

Bevor die tatsächliche Arbeit am Körper beginnt, diskutiert Nina mit dem Kunden Stil und Gestaltung des Auftragsbildes. Danach folgt ein Allergietest, obwohl sie an sich wasserbasierte und hautschonende Farben verwendet. Natürlich ist die Hygiene ein wichtiger Punkt in ihrer Arbeit. Sie betont daher, dass es zentral sei, Schwämme, Pinsel oder Wasser nicht in aufeinander folgenden Sitzungen zu verwenden.

Die Preise für ihre Werke variieren zwischen 1.500 Yuan für eine Gesichtsbemalung bis zu 3.000 Yuan für ein Ganzkörperbild. Eine Sitzung kann dabei drei bis fünf Stunden in Anspruch nehmen, wobei im Anschluss zwei weitere Stunden für Fotografien eingeplant werden sollten. Die Preise können unter Umständen auch höher ausfallen, je nach zeitlichem Aufwand und dem gewählten Motiv. Dabei sind die Materialkosten, die Studiomiete sowie die anschließende Fotosession stets enthalten. Zudem bietet das Atelier eine eigene Dusche an, in der man sich nach Abschluss der Sitzung von Farbe befreien kann.

Doch wie bewertet Sofia dieses Erlebnis, und wie ist sie eigentlich auf die Idee verfallen?

„Es fühlt sich gut an, wenn sie mich bemalt, ein bisschen kühl. Ich mache das Ganze eher der Erfahrung wegen. Sie hat mich angesprochen, und da dachte ich mir: Warum eigentlich nicht?"

Ob sie sich wohl in ihrer Bemalung auf der Straße zeigen würde?

„In London würde ich das unter Umständen machen, aber nicht hier in China. Ich bin mir nicht wirklich sicher, wie die Menschen reagieren würden."

Nun ja, Sofia sieht in der Tat so aus, als wäre sie nicht von dieser Welt. Aber mit der Zeit werden vielleicht auch einige junge Menschen aus China diese Kunst der Körperbemalung für sich entdecken.

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