De Maiziere verteidigt Einschätzung der Türkei :
Bundesinnenminister Thomas de Maiziere hat die Einstufung der Türkei als "zentrale Aktionsplattform" für Islamisten im Nahen Osten durch sein Ministerium verteidigt. Das sei eine "pointierte Darstellung eines Teilaspekts türkischer Wirklichkeit", sagte der CDU-Politiker dem Sender rbb. Die türkische Regierung hatte sich empört über die Einschätzung geäußert. Es wurden Klarstellungen gefordert. Von Seiten der Bundesregierung wurde daran erinnert, dass man sich schon wiederholt mit der türkischen Unterstützung für die ägyptische Muslimbrüderschaft und die palästinensische Hamas beschäftigt habe. Ein Regierungssprecher betonte die engen Beziehungen nach Ankara und den gemeinsamen Kampf gegen den "Islamischen Staat". Das Auswärtige Amt wollte sich die Einschätzung des Innenressorts "nicht zu eigen machen".
Zahl der Festnahmen in Türkei auf mehr als 40.000 gestiegen:
Auch mehr als vier Wochen nach dem Putschversuch in der Türkei reißt die Welle der Festnahmen und Entlassungen nicht ab. Bislang seien 40.029 Menschen festgenommen worden, berichtete der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim in einer im Fernsehen übertragenen Rede. Gegen 20.355 von ihnen sei Haftbefehl ergangen. Bereits 79.900 Beschäftigte des öffentlichen Dienstes hätten ihre Posten räumen müssen, sagte der Regierungschef weiter. Zudem seien 4262 Firmen und Einrichtungen geschlossen worden, weil sie mit dem Prediger Fethullah Gülen zusammengearbeitet haben sollen. - Die Regierung in Ankara hält den seit 1999 im selbst gewählten Exil in den USA lebenden Gülen für den Drahtzieher des Putschversuchs am 15. Juli. Gülen hat den Umsturzversuch von Teilen des Militärs verurteilt und bestreitet eine Verwicklung darin.
Amnesty prangert Mord und Folter in Gefängnissen Syriens an:
In staatlichen syrischen Gefängnissen sollen laut einem Bericht von Amnesty International seit Beginn des Bürgerkriegs 2011 fast 18.000 Menschen umgekommen sein. Sie seien durch Folter, Misshandlungen und katastrophale Haftbedingungen ums Leben gekommen, teilte die Menschenrechtsorganisation in Berlin mit. Der Bericht stütze sich auf die Aussagen von 65 Folterüberlebenden. Die Organisation spricht von "systematischen Übergriffen auf Zivilisten", die "als Verbrechen gegen die Menschlichkeit" eingestuft werden müssten. - Als besonders berüchtigt wird das Militärgefängnis Saidnaja nördlich von Damaskus genannt.
Ex-Militärs in Chile wegen Ermordung von Häftlingen verurteilt:
Sieben ehemalige Militärs sind in Chile wegen der Ermordung von politischen Häftlingen während der Militärdiktatur verurteilt worden. Ein Oberst und ein Major im Ruhestand wurden zu lebenslanger Haft verurteilt, wie chilenische Medien berichten. Weiteren fünf Militärs wurden Haftstrafen von 10 bis 15 Jahren auferlegt. Die Verurteilten wurden für schuldig befunden, im September und Oktober 1973 elf Häftlinge in einem Gefängnis in der nordchilenischen Hafenstadt Pisagua gefoltert und erschossen zu haben. Unter der Diktatur von General Augusto Pinochet (1973-1990) wurden nach offiziellen Angaben rund 40.000 Menschen illegal festgenommen und gefoltert. Mehr als 3000 von ihnen wurden getötet.
Honduras schasst ein Drittel der Polizeiführung wegen Korruption:
Honduras hat ein Drittel seiner leitenden Polizeibeamten wegen Verbindungen zur organisierten Kriminalität entlassen. Von 946 überprüften Polizisten mit Führungsfunktion seien 313 von ihren Posten entbunden worden, heißt es in einem Bericht, den eine Sonderkommission in der Hauptstadt Tegucigalpa dem Parlament vorlegte. Das Gremium will nun rund 10.000 Polizisten niedrigerer Rangstufen überprüfen. - Der mittelamerikanische Staat leidet unter einer extrem hohen Verbrechensrate und unter weit verbreiteter Korruption im Staatsapparat. Präsident Juan Orlando Hernández hatte deshalb den "Sicherheitsnotstand" ausgerufen.
Cisco entlässt 5.500 Mitarbeiter: