Hoffnung auf Waffenruhe in der Ukraine:
Nach wochenlangen blutigen Kämpfen wächst im Ukraine-Konflikt die Hoffnung auf eine baldige Waffenruhe. Der ukrainische Präsident Petro Poroschenko kündigte die Unterzeichnung eines mehrstufigen Friedensplans an, der als ersten Schritt eine Waffenruhe vorsieht. Das Friedensabkommen solle am Mittag beim Treffen der Ukraine-Kontaktgruppe in Minsk besiegelt werden, sagte Poroschenko. Er werde dem ukrainischen Militär eine Feuerpause auferlegen, "sofern das Treffen der Kontaktgruppe stattfindet". In ihr sind neben russischen und ukrainischen Regierungsunterhändlern auch die Rebellen und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vertreten. Er habe "vorsichtigen Optimismus", sagte Poroschenko bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit NATO-Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen. In der Ostukraine signalisierten die Regierungschefs der selbsterklärten "Volksrepubliken" von Luhansk und Donezk ebenfalls ihre Bereitschaft zu einer Waffenruhe. Agenturangaben zufolge kam es jedoch in der Stadt Mariupol zu neuen Kampfhandlungen.
NATO will Eingreiftruppe beschließen:
Die Staats- und Regierungschefs der NATO kommen an diesem Freitag in Newport in Wales zum zweiten und letzten Tag ihres Gipfels zusammen. Im Mittelpunkt steht das Verhältnis zu Russland wegen der Krise in der Ukraine. Unter anderem soll der Gipfel die Bildung einer 4000 Soldaten starken schnellen Eingreiftruppe zur Verteidigung der Mitgliedsstaaten beschließen. Am ersten Gipfeltag hatte die NATO der Ukraine Hilfe bei der Modernisierung ihrer Armee zugesagt. Die Unterstützung betrifft die Bereiche Logistik, Kommando- und Kommunikationsstrukturen sowie Cyber-Abwehr. Zudem will die Allianz die Ukraine bei der Versorgung verwundeter Soldaten unterstützen. Die deutsche Kanzlerin Angela Merkel stellte in Newport allerdings klar, dass die Ukraine nicht darauf hoffen könne, bald Mitglied der NATO zu werden. Als zweites drängendes Problem schob sich der Vormarsch der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) auf die Tagesordnung des Gipfels. Die NATO sei bereit zur Hilfe im Kampf gegen den IS, sagte Generalsekretär Anders Fogh Rasmussen. Bisher gebe es aber noch keine Anfrage der irakischen Regierung.
Lufthansa streicht mehr als 200 Flüge:
Beim Warnstreik der Lufthansa-Piloten an diesem Freitag werden voraussichtlich mehr als 200 Flüge ausfallen. Rund 25.000 Passagiere dürften von dem Ausstand betroffen sein, teilte die Lufthansa mit. Es sei "mit erheblichen Beeinträchtigungen des Flugbetriebs zu rechnen". Offiziell soll der Ausstand von 17.00 bis 23.00 Uhr (MESZ) dauern. Betroffen sind vor allem die innerdeutschen und europäischen Flüge ab Frankfurt am Main. Grund für den Arbeitskampf mit der Pilotengewerkschaft Cockpit ist eine Auseinandersetzung über Regelungen zur Übergangsversorgung. Sie erlaubt es Piloten bisher, ab dem Alter von 55 Jahren in den bezahlten Frühruhestand zu gehen. Der Konzern will die Altersgrenze erhöhen. Cockpit lehnt dies ab. Schon am Freitag vergangener Woche waren bei der Lufthansa-Tochter Germanwings die Piloten in einen sechsstündigen Ausstand getreten. Mehr als hundert Flüge fielen aus, rund 15.000 Passagiere waren betroffen.
Erstes Flugzeug mit Militärgütern für Kurden gestartet:
Am Flughafen Leipzig/Halle ist in der Nacht ein erstes Frachtflugzeug mit defensiven Militärgütern aus Deutschland für die irakischen Kurden gestartet. An Bord waren rund 9500 nicht tödliche Ausrüstungsgegenstände, bestätigte ein Bundeswehrsprecher. Die russische Frachtmaschine vom Typ Antonow fliegt über Bagdad nach Erbil. Dort sitzt die kurdische Autonomieregierung. Die Maschine bringt für den Kampf gegen die Terrormiliz "Islamischer Staat" neben Schutzwesten und Gefechtshelmen auch Geräte zur Minensuche und zur Munitionsbeseitigung nach Erbil. Dort sollen sechs Bundeswehrsoldaten die Ladung in Empfang nehmen und mit den Verantwortlichen vor Ort die Verteilung koordinieren. Der Termin für die erste Lieferung deutscher Waffen in den Irak steht indes noch nicht fest. Es ist aber geplant, diese noch im September nach Erbil zu schicken.
USA besorgt wegen möglicher weiterer syrischer Chemiewaffen:
Die USA haben sich besorgt über möglicherweise im Bürgerkriegsland Syrien verbliebene Chemiewaffen geäußert. Es gebe bei der Deklaration der Bestände weiterhin "Unstimmigkeiten", sagte die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen, Samantha Power. Es bestehe sogar die Möglichkeit, dass es bei der Deklaration, so wörtlich, "regelrechte Auslassungen" gebe. Eine große Gefahr sei vor allem, dass in Syrien verbliebene Chemiewaffen Kämpfern der Dschihadistengruppe "Islamischer Staat" in die Hände fallen könnten. Syriens Staatschef Baschar al-Assad hatte im Oktober 2013 der Vernichtung sämtlicher chemischer Kampfstoffe unter Aufsicht der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen zugestimmt, nachdem die USA wegen eines Giftgasangriffs mit bis zu 1400 Toten nahe der Hauptstadt Damaskus mit einem Militärangriff gedroht hatten. In den vergangenen Monaten wurden die ausgelieferten Bestände von der internationalen Gemeinschaft auf hoher See im Mittelmeer unschädlich gemacht.