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09.01.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten
Venezuelas krebskranker Staatspräsident Hugo Chávez wird am Donnerstag nicht zum Amtsantritt nach Caracas reisen können. Parlamentspräsident Diosdado Cabello verlas in Caracas ein entsprechendes Schreiben von Vize-Präsident Nicolás Maduro. Der 58-jährige Chávez, der am 11. Dezember in Havanna zum vierten Mal seit Juni 2011 operiert wurde, folge damit den Empfehlungen seiner Ärzte in Kuba. Verfassungsmäßig endet Chávez' Amtszeit am 10. Januar. Er war am 7. Oktober 2012 im Amt bestätigt worden. Unklar ist, wie es nun weitergeht. Die Regierung verwies auf Bestimmungen der Verfassung, wonach in einem solchen Fall, der Präsident auch später seinen Eid vor dem Obersten Gerichtshof ablegen könne. Dies wird allerdings von der Opposition bezweifelt.
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Die USA schließen einen völligen Truppenabzug aus Afghanistan nicht aus. Es sei noch unklar, ob nach 2014 noch weitere US-Soldaten im Land bleiben sollen, sagte der Nationale Sicherheitsberater im Weißen Haus, Ben Rhodes, in Washington. "Wir wollen keine Optionen ausschließen." Der Abzug der internationalen Truppen vom Hindukusch ist zwar seit längerem für Ende 2014 geplant. Unklar ist bisher aber, ob nicht noch kleinere US-Kontingente vor Ort bleiben sollen. Die Frage dürfte auch Thema beim Treffen zwischen US-Präsident Barack Obama und seinem afghanischen Kollegen Hamid Karsai am Freitag im Weißen Haus sein.
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Etwa eine Million Syrer sind nach Angaben der Vereinten Nationen vom Hunger bedroht. Aufgrund anhaltender Kämpfe hätten sich die Hilfsorganisationen aus den Städten Homs, Aleppo, Tartus und Kamsli zurückgezogen, teilte das Welternährungsprogramm in Genf mit. Die Organisation schätzt, dass insgesamt rund 2,5 Millionen Syrer auf Unterstützung angewiesen sind. Davon seien knapp 90 Prozent Binnenflüchtlinge. - Seit dem Beginn der Proteste gegen Präsident Assad im März 2011 hat sich der Aufstand zu einem Bürgerkrieg entwickelt. Nach UN-Einschätzung wurden seitdem mehr als 60.000 Menschen getötet.
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Das Golfemirat Katar hat seine finanzielle Hilfe für Ägypten mit einer weiteren Kapitalspritze von 2,5 Milliarden Dollar verdoppelt. Der reiche Ölstaat unterstreicht mit dem neuen Milliardenkredit seine Unterstützung für Präsident Mohammed Mursi und dessen Muslimbruderschaft inmitten der sich immer weiter verschärfenden Finanzkrise im Land. Die ägyptische Zentralbank hatte zuletzt gewarnt, dass die Devisenreserven des seit Monaten von Protesten und politischen Grabenkämpfen geprägten Landes an einem "kritischen Minimalniveau" angekommen seien. Das ägyptische Pfund verlor in den vergangenen zwei Wochen gegenüber dem Dollar um fünf Prozent an Wert.
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Der tschechische Präsident Václav Klaus kommt an diesem Mittwoch zu seinem Abschiedsbesuch nach Berlin. Auf dem Programm stehen unter anderem Treffen mit Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel. Der konservative Politiker ist seit annähernd zehn Jahren Staatschef des EU-Nachbarn. Nach dem Ende seiner zweiten Amtszeit kann Klaus nicht mehr wiedergewählt werden. Die erste Runde der Wahl seines Nachfolgers findet an diesem Freitag und Samstag statt. Als aussichtsreiche Kandidaten gelten der sozialdemokratische Ex-Regierungschef Milos Zeman und der Bürgerliche Jan Fischer. Die Entscheidung fällt vermutlich erst in einer Stichwahl.