Trainieren Sie Ihr Hörverstehen mit authentischen Materialien. Nutzen Sie die Nachrichten der Deutschen Welle – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
08.01.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten
Im Hafen von Lübeck-Travemünde hat die Verschiffung von "Patriot"-Flugabwehrraketen der Bundeswehr für ihren Einsatz in der Türkei begonnen. Rund 300 Fahrzeuge und 130 Container werden auf eine Fähre verladen, die die Technik in die türkische Hafenstadt Iskenderun bringen soll. Zugleich wird ein etwa 20 Mann starkes Vorauskommando zusammen mit niederländischen Kameraden in die Türkei fliegen. Die Bundeswehr soll den NATO-Partner gemeinsam mit Soldaten aus den Niederlanden und den USA vor Angriffen aus Syrien schützen. Zum deutschen Kontingent gehören insgesamt bis zu 350 Soldaten. Die "Patriot"-Systeme der Bundeswehr werden in der Provinz Kahramanmaras etwa 100 Kilometer von der türkisch-syrischen Grenze entfernt stationiert.
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Bei einem US-Drohnenangriff im pakistanischen Grenzgebiet zu Afghanistan sind acht mutmaßliche Aufständische getötet worden. Unter den Toten sei auch ein Kämpfer des Terrornetzes Al-Kaida, teilten Geheimdienstmitarbeiter mit. Drei Menschen seien bei dem Raketenbeschuss im Stammesgebiet Nord-Waziristan verletzt worden. Es war der vierte US-Drohnenangriff im Nordwesten Pakistans seit Jahresbeginn. Die dortigen Stammesgebiete gelten als Rückzugsraum von Taliban und Al-Kaida. Weil bei den Attacken der unbemannten Flugkörper immer wieder auch Zivilisten getötet werden, sind die Operationen in Pakistan äußerst umstritten.
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Im nordirischen Fahnenstreit hat es in der Hauptstadt Belfast die fünfte Nacht in Folge Zusammenstöße zwischen Polizei und Demonstranten gegeben. Rund 200 pro-britische Demonstranten griffen die Sicherheitskräfte mit Benzinbomben und Feuerwerkskörpern an. Die Polizei setzte Wasserwerfer gegen die Randalierer ein. Vorausgegangenen war eine friedliche Protestkundgebung gegen die Entscheidung des von pro-irischen Politikern dominierten Stadtrats, die britische Flagge nur noch an wenigen Tagen über öffentlichen Gebäuden wehen zu lassen. Pro-britische Unionisten protestieren seit Wochen gegen den Beschluss des Stadtrats von Anfang Dezember. Sie fürchten, dass mit dem Ende der 100 Jahre alten Tradition einer ständig über dem Rathaus wehenden britischen Flagge der Weg für eine Loslösung der Provinz von London bereitet wird.
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In China haben Hunderte Demonstranten ihren Unmut über Pressezensur auf die Straße getragen. Zu der für die Volksrepublik seltenen Kundgebung kam es in der Provinzhauptstadt Guangzhou, wo mit der einflussreichen "Nanfang Zhoumo" eine der liberalsten Zeitungen des Landes erscheint. Mit der Demonstration vor den Türen der Redaktion erreichte die Kritik an staatlicher Zensur dort ihren vorläufigen Höhepunkt. Ihren Anfang nahm sie vergangene Woche, als Journalisten des Blattes den Provinzbehörden Eingriffe in ihre Arbeit vorwarfen. Die Beamten sollen einen Leitartikel mit der Forderung nach einer rechtsstaatlichen Regierung durch eine Huldigung der Kommunistischen Partei ersetzt haben.
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Wegen des Debakels um den neuen Hauptstadtflughafen hat Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) persönliche Konsequenzen gezogen. Er trat von der Aufsichtsratsspitze der Betreibergesellschaft ab und übergab den Vorsitz an Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), den bisherigen Vize-Chef des Gremiums. Zuvor war die für den 27. Oktober 2013 geplante Eröffnung des Airports wegen technischer Probleme unter anderem beim Brandschutz zum vierten Mal verschoben worden. Die Spitzen der Koalition aus SPD und CDU in Berlin haben sich am späten Montagabend bei einem Krisentreffen zur Fortsetzung der Koalition wie auch zum Regierenden Bürgermeister bekannt. Sie machten deutlich, dass Wowereit bei dem erwarteten Misstrauensantrag der Opposition am Donnerstag im Abgeordnetenhaus mit der Unterstützung beider Regierungsfraktionen rechnen kann.
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Lionel Messi ist zum vierten Mal in Serie zum Weltfußballer des Jahres gekürt worden. Der Argentinier vom FC Barcelona setzte sich bei der Wahl des Fußballweltverbandes FIFA in Zürich gegen Cristiano Ronaldo von Real Madrid und seinen Clubkollegen Andres Iniesta durch. Zur Weltfußballerin des Jahres 2012 wurde Abby Wambach gekürt. Die Amerikanerin gewann vor ihrer Teamkollegin Alex Morgan und der Brasilianerin Marta. Die Titel bei den Trainern gingen an den Spanier Vicente del Bosque und die schwedische US-Nationaltrainerin Pia Sundhage.