Trainieren Sie Ihr Hörverstehen mit authentischen Materialien. Nutzen Sie die Nachrichten der Deutschen Welle – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
10.01.2013 – Langsam gesprochene Nachrichten
Die zerstrittenen Palästinenser-Organisationen Fatah und Hamas haben bei einem Treffen in Kairo nach ägyptischen Angaben Fortschritte auf dem Weg zu einer Aussöhnung erzielt. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas und Hamas-Chef Chaled Maschaal hätten sich auf die weitere Umsetzung des Versöhnungsabkommens von 2011 verständigt, meldet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf ägyptische Vermittler. Aus der Delegation von Fatah-Chef Abbas hieß es, die Gespräche seien in guter Atmosphäre verlaufen und sollten fortgesetzt werden. - Ägypten vermittelt bereits seit längerem zwischen der im Westjordanland regierenden Fatah-Organisation von Abbas und der radikalislamischen Hamas, die den Gazastreifen kontrolliert. Wesentlicher Streitpunkt ist der Staat Israel. Während die Fatah unter Bedingungen zu Friedensverhandlungen mit Israel bereit ist, schwört die Hamas weiter die Vernichtung des jüdischen Staates.
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Venezuelas Oppositionsführer Henrique Capriles hat, anders als zunächst angekündigt, die Gerichtsentscheidung gebilligt, dass der kranke Präsident Hugo Chávez Aufschub für seinen Amtseid bekommt. Das Oberste Gericht habe entschieden, jetzt sei es an Vizepräsident Nicolas Maduro zu regieren, sagte Capriles vor Journalisten in Caracas. Das Urteil sei bindend, aber die Unklarheiten über die Zukunft des Landes seien dadurch nicht zu Ende. - Der Oberste Gerichtshof hatte dem 58-jährigen Präsidenten am Mittwoch gestattet, seinen Amtseid wegen Krankheit später abzulegen und die Amtszeit der Regierung bis auf Weiteres verlängert. Chávez hatte Maduro vor seiner Abreise zu einer weiteren Krebsoperation in Kuba im Dezember einen Teil der Amtsgeschäfte übertragen.
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US-Präsident Barack Obama will Maßnahmen zur Einschränkung des Waffen-Verkaufs ergreifen, ohne dabei auf die Abstimmung über neue Gesetze im Kongress zu warten. Sein Stellvertreter Joe Biden erklärte in Washington, es gebe Dekrete, die unterzeichnet werden könnten. Die aktuelle Lage erfordere ein sofortiges Handeln der Regierung. - Biden kommt an diesem Donnerstag mit Vertretern der einflussreichen Waffen-Lobby zusammen, die sich mit aller Macht gegen eine Verschärfung des Waffenrechts in den USA stemmt. Nach dem Amoklauf mit 26 Toten in einer Schule in Newtown im Dezember hatte Obama seinen Stellvertreter mit der Bildung einer Arbeitsgruppe beauftragt. Diese will bis Ende des Monats Vorschläge für Gesetzesänderungen beim Erwerb von Waffen vorlegen.
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In den USA arbeitet Präsident Barack Obama noch an der Zusammenstellung seiner künftigen Regierungsmannschaft. Dabei muss er auf ein weiteres lang gedientes Kabinettsmitglied verzichten. Arbeitsministerin Hilda Solis erklärte, sie werde ihren Posten aufgeben. Es ist bereits der vierte Ministerposten, den der Präsident für seine zweite am 20. Januar beginnende Amtszeit neu besetzen muss. Zum neuen Finanzminister als Nachfolger von Timothy Geithner will Obama seinen Stabschef Jacob Lew machen, der als einer der engsten Berater des Präsidenten gilt. Zuvor schon hatte er den demokratischen Senator John Kerry als Ersatz für die scheidende Außenministerin Hillary Clinton und den republikanischen Ex-Senator Chuck Hagel als Nachfolger für Verteidigungsminister Leon Panetta nominiert.
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Der Internationale Währungsfonds -IWF- hat dem hochverschuldeten Euroland Portugal weitere Sparmaßnahmen empfohlen. Die Regierung in Lissabon veröffentlichte einen Bericht des IWF, der Kürzungen in diesem und im nächsten Jahr im Volumen von insgesamt vier Milliarden Euro vorschlägt. Neben der Entlassung weiterer Staatsbediensteter sollten Renten und Pensionen gesenkt werden. Weitere Sparmaßnahmen könnte es im Bildungssektor, im Gesundheitswesen und beim Arbeitslosengeld geben. Die Regierung in Lissabon hatte den IWF selbst gebeten, nach möglichen weiteren Einsparpotenzialen zu suchen. Portugal steuert 2013 auf das dritte Rezessionsjahr in Folge zu. Das Land hängt am Tropf seiner Euro-Partner, die Rettungshilfen über 78 Milliarden Euro versprochen haben. Als Gegenleistung hat die Regierung Strukturreformen und Sparmaßnahmen zugesagt.