Trainieren Sie Ihr Hörverstehen mit authentischen Materialien. Nutzen Sie die Nachrichten der Deutschen Welle – als Text und als verständlich gesprochene Audio-Datei.
21.10.2012 – Langsam gesprochene Nachrichten
Nach dem Terroranschlag mit acht Toten in Beirut hat UN-Generalsekretär Ban Ki Moon dem libanesischen Präsidenten Michel Suleiman und Regierungschef Nadschib Mikati seine Unterstützung zugesagt. In einem Telefonat mit Suleiman äußerte Ban die Hoffnung, dass sich Libanon nicht von dem Bürgerkrieg im benachbarten Syrien beeinflussen lasse. Bei der Explosion einer Autobombe in Beirut waren am Freitag acht Menschen getötet worden. Unter den Toten ist auch Wissam al-Hassan. Der hochrangige Funktionär des libanesischen Geheimdienstes stand der syrischen Opposition nahe. Im Libanon werden unterdessen die Rufe nach einem Rücktritt der von der Hisbollah gestützten Regierung lauter. Insbesondere in den von Sunniten dominierten Regionen gingen Menschen auf die Straße und forderten Ministerpräsident Mikati zum Rücktritt auf.
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Die US-Regierung hat einen Bericht der "New York Times" bestritten, wonach Washington und Teheran direkte Gespräche über das iranische Atomprogramm vereinbart haben. Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Tommy Vietor, bezeichnete den Zeitungsbericht als nicht wahr. Es werde aber mit der 5+1-Gruppe (USA, China, Russland, Frankreich, Großbritannien und Deutschland) weiterhin an einer diplomatischen Lösung gearbeitet. Die Iraner müssten sich bewegen, andernfalls würden sie weitere verheerende Sanktionen und erhöhten Druck zu erleiden haben.
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Der kurz vor dem Gazastreifen von der israelischen Marine geenterte Blockadebrecher "Estelle" hat den israelischen Hafen Aschdod erreicht. Die 29 pro-palästinensischen Aktivisten an Bord seien wohlauf und würden der Polizei übergeben, teilte das israelische Militär mit. Die Ausländer unter ihnen müssten mit der Abschiebung rechnen. Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu sagte, wenn den Aktivisten auf der "Estelle" wirklich an den Menschenrechten gelegen sei, hätten sie besser nach Syrien segeln sollen. Israel hält seit 2007 eine Seeblockade des Gazastreifens aufrecht, hat diese aber seit 2010 etwas gelockert.
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Nach dem Rücktritt von EU-Kommissar John Dalli hat Malta seinen Außenminister Tonio Borg als Nachfolger vorgeschlagen. Regierungschef Lawrence Gonzi habe EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso über seine Entscheidung informiert, teilte die Regierung in Valletta mit. Der 55 Jahre alte Borg ist stellvertretender Ministerpräsident und ein Experte für öffentliches Recht. Der für Verbraucherschutz zuständige EU-Kommissar Dalli war nach Betrugsvorwürfen zurückgetreten. Er soll von Geldforderungen eines Bekannten an die Tabakindustrie gewusst, aber darüber geschwiegen haben.
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Die Bundeswehr wird sich nach Aussage von Bundesaußenminister Guido Westerwelle nicht an einem von den UN unterstützten Kampfeinsatz gegen die Islamisten im Norden des westafrikanischen Krisenlandes Mali beteiligen. Dies stehe nicht zur Debatte, sagte Westerwelle der "Bild am Sonntag". Deutschland sei jedoch bereit, sich an einer Ausbildungsmission für die Armee zu beteiligen, so der FDP-Politiker. Der UN-Sicherheitsrat hatte vor gut einer Woche auf Bitten Malis einen Militäreinsatz in dem Land gebilligt. Die Mitgliedsstaaten der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) sollen demnach rund 3000 Soldaten für den Einsatz stellen. Westliche Staaten sollen logistische Hilfe leisten. In Mali hatte Ende März eine Gruppe Soldaten den langjährigen Präsidenten Amadou Toumani Touré entmachtet. Im Norden des Landes haben islamistische Milizen die Macht übernommen.