Hier finden Sie die 10-Uhr Nachrichten der Deutschen Welle vom Dienstag.
Pakistan testet erneut Rakete
DGB wählt neuen Vorsitzenden
Bauernverband attackiert Ministerin Künast
ISLAMABAD: Pakistan hat ungeachtet weltweiter Kritik und trotz der Kriegsgefahr in Kaschmir erneut eine Rakete getestet. Die Kurzstreckenrakete hat nach Angaben des Militärs eine Reichweite von 180 Kilometern und kann taktische Sprengköpfe tragen. Am Samstag und am Sonntag hatte Pakistan bereits zwei Mittelstreckenraketen getestet. Die Serie sei nun abgeschlossen, hieß es. - Im Rahmen internationaler Bemühungen hat der britische Außenminister Jack Straw seine Vermittlungsgespräche aufgenommen. In Islamabad traf er zunächst mit seinem Kollegen Abdul Sattar zusammen. Anschließend wird er nach Indien weiterreisen und auch dort versuchen, einen möglichen Krieg der beiden Atommächte zu verhindern.
KATHMANDU: In Nepal sind nach Regierungsangaben rund 100 maoistische Rebellen bei Gefechten mit der Armee getötet worden. Im Südwesten des Himalaya-Staates gebe es schwere Kämpfe, hieß es in Agenturberichten weiter. Die Maoisten kämpfen seit 1996 für die Abschaffung der Monarchie und einen kommunistischen Staat. Der wegen des Konflikts in Nepal geltende Ausnahmezustand wurde von König Gyanendra um weitere drei Monate verlängert.
BERLIN: Der Bundeskongress des Deutschen Gewerkschaftsbundes hat seine Beratungen wieder aufgenommen. Im Mittelpunkt des zweiten Kongresstages steht die Neuwahl des Vorstandes. Einziger Kandidat für die Nachfolge des scheidenden DGB-Vorsitzenden Dieter Schulte ist der Vize-Chef der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, Michael Sommer.
BERLIN: Bauernverbandspräsident Gerd Sonnleitner hat Verbraucherschutzministerin Renate Künast für die Informationspannen beim Nitrofen-Skandal verantwortlich gemacht. Die Grünen-Politikerin habe ihr Haus nicht im Griff und trage deshalb die politische Verantwortung, sagte Sonnleitner im ZDF. Die Künast unterstellte Bundesanstalt für Fleischforschung hatte schon im März Nitrofen- Rückstände in Geflügelfleisch festgestellt, dies aber nicht weiter gemeldet. Das in Deutschland verbotene Unkrautvernichtungsmittel Nitrofen gilt als Krebs erregend.
BERLIN: FDP-Generalsekretärin Cornelia Pieper hat sich von den Angriffen des stellvertretenden Parteichefs Jürgen Möllemann auf den Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden, Michel Friedman, distanziert. Möllemann täte gut daran, die eine oder andere Äußerung zurückzunehmen und klarzustellen, sagte Pieper der Zeitung 'Magdeburger Volksstimme'. Möllemann selbst lehnte eine Entschuldigung bei Friedman erneut ab und bekräftigte seine Kritik am israelischen Ministerpräsidenten Ariel Scharon.
JERUSALEM: Wenige Stunden nach einem neuen Selbstmordanschlag in der Nähe von Tel Aviv ist die israelische Armee in der Nacht wieder in die autonome palästinensische Stadt Dschenin eingerückt. Dabei sei der örtliche Führer der radikalen Hamas-Bewegung festgenommen worden, meldete der Armeesender. - Am Montag hatte sich ein palästinensischer Selbstmord-Attentäter in der israelischen Stadt Petah Tikva östlich von Tel Aviv vor einem Einkaufszentrum in die Luft gesprengt und zwei Israelis mit sich in den Tod gerissen. Über 50 Menschen wurden verletzt.
PARIS: Frankreich und Deutschland haben sich für ein strikteres Einwanderungsrecht in der Europäischen Union ausgesprochen. Entsprechende Vorschläge wollten sie beim EU-Gipfel in Sevilla im Juni machen, sagten Frankreichs Präsident Jacques Chirac und Bundeskanzler Gerhard Schröder nach Konsultationen in Paris. Das Thema Zuwanderung dürfe nicht den extremen Rechten überlassen werden, betonte Schröder.
ROM: Die Nato und Russland wollen an diesem Dienstag eine neue Ära der Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich besiegeln. Auf einem Gipfel in der Nähe von Rom wollen die Staats- und Regierungschefs der 19 Nato-Staaten und Russlands ein Abkommen unterzeichnen, das der Regierung in Moskau ein weitreichendes Mitspracherecht bei Themen wie Terrorbekämpfung, Rüstungskontrolle und Zivilschutz gibt.
BOGOTA: Kolumbiens neuer Präsident Alvaro Uribe hat die Vereinten Nationen um Vermittlung in dem seit fast vier Jahrzehnten andauernden Bürgerkrieg gebeten. Die Nachbarländer, die USA und die Europäische Union sollten in die Vermittlung eingebunden werden, sagte Uribe in Bogotá. Venezuela und Ecuador forderte er auf, Rebellen keinen Unterschlupf zu gewähren. Uribe war am Sonntag mit 53 Prozent der Stimmen zum neuen Präsidenten des südamerikanischen Landes gewählt worden. Der 49-jährige Jurist hatte im Wahlkampf eine Politik der Härte gegen linksgerichtete Guerillagruppen angekündigt. In dem seit 38 Jahren dauernden Konflikt zwischen Armee, linken Rebellen, rechten Paramilitärs und der Drogenmafia wurden mehr als 200.000 Menschen getötet.
ZUR BÖRSE: Der Aktienmarkt in Frankfurt hat den Handel freundlich begonnen. Der Index DAX stand vor wenigen Minuten mit 45 Punkten im Plus bei 5.005. Der japanische Aktienmarkt hat leichter geschlossen. Der Nikkei-Index ging mit 11.936 Punkten aus dem Markt, einem Minus von 40 Punkten. Der Euro notiert mit 0,92-26 US-Dollar.
DAS WETTER IN DEUTSCHLAND: Von der Ostsee bis nach Bayern gebietsweise Regen, später Auflockerungen. Westlich dieser Linie sonnig. Vereinzelt Schauer. Tagestemperaturen zwischen 16 und 21 Grad Celsius.
Am Vormittag meldeten:
Hamburg: 15 Grad, stark bewölkt;
Berlin: 14 Grad, Regen;
Dresden: 13 Grad, Regen;
Köln: 13 Grad, heiter;
Frankfurt am Main: 11 Grad, stark bewölkt und
München: 8 Grad, Regen.