Hier finden Sie die 10-Uhr Nachrichten der Deutschen Welle vom Donnerstag.
US-Präsident Bush beginnt offizielles Besuchsprogramm
Neue Katastrophe in Israel verhindert
Deutsche Wirtschaft wieder auf Wachstumskurs
BERLIN: US-Präsident George W. Bush beginnt an diesem Donnerstag den offiziellen Teil seines Besuchs in der Hauptstadt. Auf dem Programm steht unter anderem der Empfang durch Bundespräsident Johannes Rau. Höhepunkt des rund 20-stündigen Besuchs in Deutschland soll eine Grundsatzrede des US-Präsidenten im Bundestag sein, bevor er nach Russland weiterreist. Bundeskanzler Gerhard Schröder sagte, er erwarte von dem Besuch einen Schub für die transatlantischen Beziehungen. Nach seiner Ankunft am Mittwochabend war Bush zunächst mit Schröder zusammengetroffen. Gleichzeitig demonstrierten 20.000 Anhänger der Friedensbewegung und Gegner der Globalisierung. Im Anschluss daran kam es zu einzelnen Krawallen. Sie wurden von der Polizei rasch beendet. Dabei wurden auch Wasserwerfer eingesetzt.
TEL AVIV: In Israel ist einen Tag nach dem Selbstmordanschlag in der Nähe Tel Avivs eine weitere größere Katastrophe verhindert worden. Vor einem Benzindepot der Stadt explodierte ein mit einer Bombe bestückter Tanklastwagen. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden, bevor es auf das Depot übergriff. Zuvor hatte die palästinensische Autonomiebehörde den Anschlag in Rischon Letzion nahe Tel Aviv verurteilt. Dabei wurden drei Menschen -darunter der Attentäter- getötet und mehr als 30 verletzt. Zu dem Anschlag bekannte sich eine palästinensische Gruppe.- Israelische Soldaten nahmen in der Nacht in Hebron und Dschenin bei einer Razzia mindestens 13 Palästinenser fest.
PARIS: Ein Großbrand hat die israelische Botschaft in Paris fast vollständig zerstört. Das Gebäude, das gerade renoviert wurde, war zur Zeit des Brandes leer. Bei Löscharbeiten wurden mindestens fünf Feuerwehrleute verletzt. Etwa 60 Menschen in einem Nachbargebäude mussten ihre Wohnungen verlassen. Der Brand ist mittlerweile unter Kontrolle. Als Ursache wird ein Kurzschluss vermutet.- Führende französische Politiker begaben sich an den Ort des Geschehens und bekundeten ihre Anteilnahme.
WASHINGTON: Das US-Abgeordnetenhaus hat ein Milliardenpaket zur Abwehr möglicher Terroranschläge mit biologischen Kampfstoffen gebilligt. Die Abgeordneten stimmten fast einstimmig für das Gesetz. Es sieht unter anderem Pockenschutzimpfungen für jeden Amerikaner sowie eine verbesserte Kontrolle von ausländischen Lebensmitteln an den Grenzen vor. - Der Senat will in den kommenden Tagen mit den Beratungen über das Gesetz beginnen. Die Unterschrift von Präsident George W. Bush gilt als sicher.
NEU DELHI/ISLAMABAD: Indien und Pakistan stellen sich anscheinend auf einen neuen Krieg um Kaschmir ein. Die Führungen beider Länder beraten im Tagesverlauf über die aktuelle Lage. Pakistan will seine UN-Soldaten aus Sierra Leone zurückholen. Indien verlegte am Mittwoch weitere Soldaten an die gemeinsame Grenze und schickte zusätzliche Schiffe ins Arabische Meer. Indiens Premier Atal Behari Vajpayee hatte bei einem Truppenbesuch im indischen Teil Kaschmirs angekündigt, es sei Zeit für einen entscheidenden Kampf. Derweil lieferten sich Soldaten beider Länder an der Waffenstillstandslinie wieder heftige Gefechte.- Wegen der drohenden Kriegsgefahr wollen die EU, Großbritannien und die USA Vermittler in die Region entsenden.
WIESBADEN: Die Wirtschaft in Deutschland wächst wieder vor allem aufgrund gestiegener Exporte. Das Bruttoinlandsprodukt, also die Summe aller geschaffenen Güter und Dienstleistungen, stieg im ersten Quartal dieses Jahres um 0,2 Prozent im Vergleich zum letzten Vierteljahr 2001. Wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte, blieb die Wirtschaft aber um 1,2 Prozent hinter den Ergebnissen des Vorjahres zurück. Die Bundesregierung wertete das Ergebnis als Beginn eines Aufschwungs. Die Konjunktur werde im Jahresverlauf deutlich an Fahrt gewinnen, erklärte das Bundesfinanzministerium.
FRANKFURT AM MAIN: Der Tarifkonflikt in der Druckindustrie steuert auf einen Arbeitskampf zu. Die sechste Runde der Verhandlungen wurde nach 15-stündigen Gesprächen in Frankfurt ohne Einigung abgebrochen. Die Gewerkschaft Verdi erwartet, dass jetzt Urabstimmungen eingeleitet werden. Verdi sei bereit gewesen, einen Abschluss für 13 Monate mit 3,4 Prozent mehr Lohn und Gehalt sowie eine Einmalzahlung zu akzeptieren, sagte ein Sprecher. Von Seiten der Arbeitgeber hieß es, dies sei nicht konsensfähig gewesen. Ursprünglich hatte Verdi 6,5 Prozent mehr Lohn und Gehalt für die 220.000 Beschäftigten gefordert.
TOKIO: Die Ureinwohner Alaskas und Sibiriens dürfen keine Wale mehr jagen. Die Internationale Walfangkommission lehnte mit 30 zu 15 Stimmen einen entsprechenden Antrag der USA und Russlands ab. Dieser sah vor, das für fünf Jahre bestehende Jagdrecht für 280 Grönland- Wale zu verlängern. Vor allem Japan machte geltend, Eskimos und Indianern solle die Waljagd erlaubt werden, japanischen Fischern aber nicht. Japan war am Mittwoch mit seinem Antrag gescheitert, weitere Wale zu 'wissenschaftlichen Zwecken' töten zu dürfen.
BAKU: Papst Johannes Paul der Zweite hat in der aserbaidschanischen Hauptstadt eine Messe gelesen. Daran nahmen auch Katholiken aus Nachbarstaaten teil. Im überwiegend moslemischen Aserbaidschan leben nur rund 120 Katholiken. Während der Messe kam es zu einem Zwischenfall. Ein Mann, der dem Papst offenbar einen Brief übergeben wollte, wurde festgenommen.- Der Papst wird im Tagesverlauf nach Bulgarien weiterreisen.
TOKIO: Nach einer Flugzeit von etwas mehr als zehn Stunden ist die deutsche Fußball-Nationalmannschaft auf dem Flughafen von Miyazaki eingetroffen. Die deutsche Mannschaft bestreitet ihr Weltmeisterschafts-Auftaktspiel am 1. Juni in Sapporo gegen Saudi-Arabien.
ZUR BÖRSE: Der deutsche Aktienmarkt hat ins Minus gedreht. Vor wenigen stand der Deutsche Aktienindex DAX bei 4.910 Punkten, wenige Punkte niedriger als bei der Schlussnotierung am Mittwoch. Der japanische Aktienmarkt schloss fester. Der Nikkei-Index stieg um 17 auf 11.979 Punkte. Der Euro wurde zuletzt mit 0,92-48 Dollar notiert.
DAS WETTER IN DEUTSCHLAND: Von Westen nach Osten ziehende Wolken mit Schauern und Gewittern. Im Osten zunächst noch heiter. Höchsttemperaturen zwischen 17 Grad im Südwesten und 30 Grad im Südosten.
Am Vormittag meldeten:
Hamburg: 16 Grad, bedeckt;
Berlin: 19 Grad, heiter;
Dresden: 19 Grad, wolkig;
Köln: 14 Grad, wolkig;
Frankfurt am Main: 14 Grad, Regen und
München: 17 Grad, heiter.