Hier finden Sie die 10-Uhr Nachrichten der Deutschen Welle vom Montag.
Israel setzt Militäroffensive fort
Chinas Präsident beginnt Deutschland-Besuch
Warnstreiks in der Metallindustrie
JERUSALEM: Israel hat seine Militäroffensive im Westjordanland fortgesetzt. In der Nacht wurde erneut das palästinensische Flüchtlingslager Dschenin mit Kampfhubschraubern angegriffen. Außerdem wurde die belagerte Geburtskirche in Bethlehem nach palästinensischen Angaben beschossen. Beim Löschen eines Brandes in einem angrenzenden Kloster kam ein Palästinenser ums Leben. Seit einer Woche haben sich rund 200 Palästinenser in der Kirche verschanzt. Der Weltsicherheitsrat forderte in einer weiteren Resolution Israel zum sofortigen Rückzug aus den Autonomiegebieten auf. Die Militäroperationen wurden als nicht akzeptabel bezeichnet. Die Dringlichkeitssitzung war auf Antrag der Arabischen Liga einberufen worden.
WASHINGTON: US-Außenminister Colin Powell ist zu einer einwöchigen Vermittlungsmission in den Nahen Osten aufgebrochen. Zum Auftakt seiner Reise wird Powell an diesem Montag zunächst in Marokko erwartet, wo er nach US-Regierungsangaben mit König Mohammed VI. und dem saudischen Kronprinzen Abdullah zusammentreffen will. Anschließend reist der US-Außenamtschef voraussichtlich zuerst nach Kairo und dann nach Madrid weiter. Dort will er mit seinem russischen Kollegen Igor Iwanow und mit Vertretern der Europäischen Union zusammenkommen. Am Freitag wird Powell in Israel erwartet.
PARIS: Auch am Sonntag hat es wieder pro- und anti-israelische Demonstrationen in vielen Ländern gegeben. In Paris protestierten mehrere tausend Menschen nach zahlreichen Anschlägen auf Synagogen im Land gegen Anti-Semitismus und forderten ein friedliches Zusammenleben von Israelis und Palästinensern. Dabei kam es zu Ausschreitungen zwischen militanten Juden und Pazifisten. In Frankreich lebende Araber warfen auf einer Parallelkundgebung der Regierung in Paris Untätigkeit vor. Pro- sowie anti-israelische Proteste gab es auch in New York, Brüssel, Barcelona und im marokkanischen Rabat.
KABUL: Soldaten der Afghanistan-Schutztruppe haben in der Nähe ihres Lagers in Kabul vier weitere Raketen mit Zeitzündern entdeckt. In der Nacht zu Sonntag waren zwei Raketen unweit des Lagers in einen Hügel eingeschlagen. Niemand wurde verletzt. Auch entstand kein Sachschaden. Ein Sprecher der Schutztruppe vermutet, dass der Friedensprozess in Afghanistan durch solche Aktionen gestört werden soll.
BUDAPEST: In Ungarn zeichnet sich nach der ersten Runde der Parlamentswahl ein Regierungswechsel ab. Die oppositionellen Sozialisten liegen mit 42 Prozent knapp vor der Mitte-Rechts-Partei von Ministerpräsident Viktor Orban. Sie kommt auf 41,1 Prozent. Den Einzug ins Parlament schafften die Liberalen, während die Rechts- Extremen an der fünf Prozent-Hürde scheiterten. Die Wahlbeteiligung lag bei 71 Prozent. Die entscheidende Wahlrunde findet am 21. April statt.
SAN JOSE: Costa Ricas neuer Präsident heißt Abel Pacheo. Der 68-Jährige setzte sich bei der Stichwahl gegen seinen Mitbewerber Rolando Araya von der oppositionellen Befreiungspartei mit 58 zu 42 Prozent der Stimmen durch. Die Wahlbeteiligung lag nur bei 39 Prozent, da anscheinend viele Wähler, die den bei der ersten Runde unterlegenen Kandidaten Otton Solis unterstützt hatten, zu Hause geblieben waren. Pacheo übernimmt am 8. Mai das Amt von Miguel Angel Rodriguez, der nach vier Jahren nicht mehr kandidieren durfte.
BERLIN: Der chinesische Präsident Jiang Zemin wird heute zu einem sechstägigen Staatsbesuch in Deutschland erwartet. Anlass der Reise Jiangs ist die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und China vor 30 Jahren. Abgeordnete von SPD und Grünen hatten im Vorfeld des Besuchs die Regierung aufgefordert, die Menschenrechtsverletztungen in China offen anzusprechen. Das offizielle Programm beginnt am Dienstag mit einem Empfang bei Bundespräsident Johannes Rau.
BERLIN: Im Tarifstreit der Metall-und Elektroindustrie haben die Gewerkschaften mit bundesweiten Warnstreiks begonnen. Den Auftakt machten mehr als 1.500 Werftarbeiter und Metaller in Mecklenburg- Vorpommern und Thüringen. Auch in anderen Bundesländern kam es zu Arbeitsniederlegungen und Kundgebungen. Insgesamt sollen nach den Erwartungen der IG Metall bis zu 60.000 Beschäftigte vorübergehend die Arbeit niederlegen. Die Gewerkschaft will mit den Warnstreiks ihre Forderung nach 6,5 Prozent mehr Lohn für dieses Jahr bekräftigen. Die Arbeitgeber boten bislang Erhöhungen von jeweils zwei Prozent für dieses und kommendes Jahr an.
MÜNCHEN: Die Gläubigerbanken des Kirch-Medienkonzerns rechnen noch für heute mit einem Insolvenzantrag der Kirch-Gruppe für das Kerngeschäft. Nach Angaben aus Unternehmerkreisen wurde der Antrag bereits unterschrieben. Sobald der Insolvenz-Antrag beim Amtsgericht eingereicht sei, wollten die Banken ihre Vorstellungen für eine Auffanglösung vorstellen. So könnte die Zerschlagung des Kerngeschäfts mit dem TV-Konzern Pro Sieben/Sat 1 und dem Filmrechtehandel erst einmal verhindert werden. Der Konzern des Firmengründers Leo Kirch ist mit seinen knapp 10.000 Beschäftigen mit mehr als 6,5 Milliarden Euro verschuldet.
ZUR BÖRSE: An der Frankfurter Aktienbörse sind die deutschen Aktien mit Verlusten in die neue Handelswoche gestartet. Der DAX stand vor wenigen Minuten bei 5.235 Punkten, das sind etwa 25 Punkte weniger als am Freitag. Die japanische Aktienbörse in Tokio schloss zum Wochenbeginn freundlich. Der Nikkei-Index stieg um 17 Punkte und ging mit 11.353 Punkten aus dem Markt. Der Euro notierte zuletzt bei 0,87-74 US-Dollar.
ZUM FUSSBALL:
In der ersten Liga gab es am Sonntag zwei Begegnungen. Die Ergebnisse:
Borussia Dortmund - 1860 München 2 : 1
Sportclub Freiburg - VfB Stuttgart 0 : 2
Bayer Leverkusen bleibt vier Spieltage vor Saisonschluss weiter an der Tabellenspitze.
DAS WETTER IN DEUTSCHLAND: Sonnig und heiter, nur im Norden und im Süden teilweise bewölkt. Tagestemperaturen zwischen sieben und 15 Grad Celsius.
Am Vormittag meldeten:
Hamburg: 6 Grad, wolkig;
Berlin: 3 Grad, wolkenlos;
Dresden: 2 Grad, wolkenlos;
Köln: 5 Grad, wolkenlos;
Frankfurt am Main: 4 Grad, heiter und
München: 2 Grad, heiter.