Louis: Diese Anekdote gefällt mir. Ich werde sie meiner Mutter erzählen. Bitte, Bella, eine andere.
Bella: Ich weiß keine mehr, Louis.
Louis: Das ist schade. Herr Meister, Sie wissen viele Anekdoten. Bitte, erzählen Sie eine.
Anna: Ach, ja, Herr Meister, ich bitte auch.
Herr Meister: Mit Vergnügen (= Freude). Ich werde eine Anekdote erzählen von dem größten unter allen Komponisten, von Beethoven.
Ludwig van Beethoven, der Komponist, hatte einen Bruder, Johann van Beethoven. Johann dachte viel mehr von sich selbst, als von seinem Bruder Ludwig. Der (= der Bruder) war ja nur ein Musiker, nichts mehr; er selbst aber (= Johann) war ein reicher Gutsbesitzer.
Louis: »Gutsbesitzer«? Ich kenne das Wort nicht.
Herr Meister: Johann hatte viel Land, Pferde, Wagen, Kühe und ein schönes, großes Haus und .....
Louis: Mein Vater hat eine große Farm in Ohio. Ist mein Vater auch Gutsbesitzer?
Otto: Gewiß. Unser Vater ist auch ein Gutsbesitzer.
Herr Meister: Ludwig hatte nicht viel Geld (= Dollars, Cents), er war arm. Aber er war klüger (klug, klüger, klügst) als Johann, er hatte mehr Hirn. Wir sagen oft von einem Mann: »Er hat Hirn,« wenn er klug ist.
Otto: Das Hirn ist im Kopfe, nicht wahr, Herr Meister?
Herr Meister: Ja wohl.
Bella: Daniel Webster hatte ein großes Hirn, nicht wahr?
Herr Meister: Ja. Und Napoleon I. hatte ebenfalls (= auch) ein großes Gehirn.
Anna: Ist Hirn und Gehirn dasselbe?
Herr Meister: Ja wohl, mein Fräulein. An einem Neujahrstage (= den 1. Januar) schickte (= sandte) Johann van Beethoven eine Karte an seinen Bruder Ludwig:
Johann van Beethoven, Gutsbesitzer,
gratuliert!
Über dieses Ceremoniell seines Bruders war unser Komponist ein wenig böse, und schnell schrieb er auf die andere Seite der Karte:
Ludwig van Beethoven, »Hirnbesitzer,«
dito!
und schickte sie (= die Karte) mit demselben Manne wieder zurück (= an Johann).