Herr Meister: Denken Sie noch an die Anekdote von »oben« und »unten,« Louis?
Louis: O ja.
Herr Meister: Wie gefällt Ihnen diese Anekdote?
Louis: Ich verstehe nicht »wie gefällt Ihnen.«
Herr Meister: Otto, wollen Sie das Ihrem Bruder erklären?
Otto: Ist die Rose schön, Louis?
Louis: Ja, die Rose ist schön.
Otto: Nimmst (ich nehme, du nimmst) du die Rose gern?
Louis: Ja, ich nehme die Rose gern.
Otto: Nun wohl, Louis. Die Rose ist schön, und du nimmst sie gern, denn die Rose gefällt dir. Das gute Wetter ist schön und du sagst: »Das Wetter gefällt mir.« Das schlechte (= nicht gute) Wetter gefällt dir nicht. Alles, was gut und schön ist, gefällt mir; alles, was schlecht ist und häßlich (= nicht schön), gefällt mir nicht. Viele Dichter gefallen mir, denn sie sind gut; viele gefallen mir nicht, weil sie nicht schön sind. Verstehst du mich, Louis?
Louis: Ja wohl. Ich danke dir, Otto.
Otto: Verstehen Sie auch alles, Bella und Anna?
Bella: Ich verstehe alles.
Anna: Und ich auch.
Herr Meister: Anstatt »dieser Dichter gefällt mir nicht,« sagen wir auch: »dieser Dichter mißfällt mir.«
Bella: Wenn ich Sie recht verstehe, Herr Meister, so sagen Sie: »miß« ist hier so viel wie »nicht.« Das ist im Englischen auch so. Darf (= kann) ich ein paar englische Wörter sagen?
Herr Meister: O ja, hier dürfen Sie (ich darf, sie dürfen) es thun.
Bella: He misunderstands me, das ist: Er versteht mich nicht.
Otto: Ist das nicht auch im Deutschen: »Er mißversteht mich«?
Herr Meister: Ganz gewiß (= ja, so ist es).
Bella: Und I mistrust him ist auch so.
Anna: Was ist das im Deutschen?