Louis: Herr Meister, ich habe hier ..... O, was ist das, Herr Meister?
Herr Meister: Ah, kommen Sie von der Post?
Louis: Ja, Herr Meister.
Herr Meister: Das ist ein Brief!
Louis: Und ich kann den Brief nicht verstehen.
Herr Meister: Nicht? Warum nicht?
Louis: Der Brief ist nicht englisch. Hier ist er (= der Brief), Herr Meister.
Herr Meister: Ah, ich sehe. Der Brief ist deutsch. Er (= der Brief) ist von Ihrem Bruder Albert. Darf ich ihn (= den Brief) laut lesen?
Louis: Ja, Herr Meister. Lesen Sie ihn (= den Brief) laut.
Herr Meister: Der Brief beginnt so:
Berlin, den 6ten (= sechsten) September 1878.
Mein guter Bruder Louis!
Ich sende dir (= Louis) hier einen deutschen Brief. Du verstehst kein Deutsch? O, lerne, mein Bruder, lerne es (= Deutsch); das ist gut für dich (= Louis). Ich muß hier auch viel lernen; o, so viel: Anatomie, Botanik, Chemie, Mathematik, Astronomie und die deutsche Sprache. Hier sprechen alle deutsch. Die Universität hier ist gut. Drei tausend (= 3000) Studenten sind hier aus Deutschland, England, Frankreich, Spanien, Italien; aus Afrika und Asien; Australien und Amerika. Unser Cousin Leo aus Boston ist auch hier. An der Universität sind gute Professoren; und die besten sind: Sanders und Langenbeck, Virchow und Helmholtz.
Oft sehe ich den Kaiser Wilhelm und seinen Sohn Friedrich Wilhelm; das ist der Kronprinz von Deutschland. Der Kaiser ist nicht mehr jung; er ist alt. Sein (= des Kaisers) Haar und sein Bart sind weiß. Den Fürsten Bismarck sehe ich auch oft »Unter den Linden.« »Unter den Linden« ist die feinste Straße hier, wie die Fifth Avenue in New York. An dem einen Ende der Linden ist der Palast des Kaisers und das Monument Friedrichs des Großen; an dem andern Ende ist ein Park. Der Name dieses Parks ist »der Tiergarten.« O, da (= in dem Tiergarten) ist es schön! Aber im Central–Park in New York ist es noch schöner. Sind die Eltern (= Vater und Mutter) wohl? Ist Schwester Martha wohl und Bruder Otto auch? Adieu, mein guter Louis!
Dein Bruder
Albert.