Anna, 25 Jahre, aus Österreich, erzählt über das Vesakh-Fest des Buddhismus:
Ich bin seit 7 Jahren Buddhistin. Vorher war ich Christin. Als ich mich mit den verschiedenen Religionen beschäftigt habe, habe ich gesehen, dass der Buddhismus besser zu meinen Überzeugungen passt.
Es gibt verschiedene buddhistische Feste. Ich selbst feiere eigentlich keine buddhistischen Feste. Aber den Buddhismus gibt es in vielen Ländern der Erde, vor allem in Asien. Er hat zirka 450 Millionen Anhänger und ist die viertgrößte Religion der Welt. In vielen traditionellen buddhistischen Ländern werden die buddhistischen Feste groß gefeiert.
Bei den buddhistischen Festen feiert man wichtige Tage im Leben des Buddha Siddhartha Gautama. Das war ein Prinz, der etwa 500 v. Chr. lebte. Der höchste buddhistische Feiertag ist das Vesakh-Fest. Man feiert dabei Buddhas Geburtstag, Erleuchtungstag und Todestag zugleich. Erleuchtung bedeutet, dass der Buddha an diesem Tag erkannt hat, dass höchste Freude, Mut und Mitgefühl sehr wichtig sind. Diese drei Eigenschaften des Geistes sind die einzigen, die sich nicht verändern. Alles andere kommt und geht.
Das Vesakh-Fest fällt auf den ersten Vollmondtag im Mai. Für dieses Fest werden die Straßen in den traditionell buddhistischen Ländern mit Lichtern, Fahnen und Bildern von Buddha geschmückt. Viele verteilen Geschenke. In Nepal darf an diesem Tag kein Tier getötet werden und in vielen Ländern in Südostasien werden Vögel und andere Tiere freigelassen. An diesem höchsten buddhistischen Feiertag wird auch besonders Großzügigkeit geübt, den Klöstern wird gespendet, Armen wird zu essen gegeben und Gefangene werden begnadigt.
In Österreich feiern die verschiedenen buddhistischen Gemeinschaften das Vesakh-Fest auch. Vor allem wird an diesem Tag viel meditiert. In der Meditation beobachtet man, wie die eigenen Gedanken kommen und gehen. Man kann dabei erkennen, dass man mehr ist als nur seine Gedanken, nämlich der Raum, in dem sie auftauchen und wieder verschwinden.