Drempel, der. Die Bretter die in den Stückpforten liegen und die vier Seiten derselben bilden. Sie bedecken die leeren Räume die zwischen den Inhölzern bleiben, damit zwischen dieselben kein Wasser dringen kann. Man unterscheidet einen Unterdrempel, zwei Seitendrempel, einen Oberdrempel, aber eigentlich gebührt der Name nur dem ersteren, und auch diesem nur uneigentlich, denn Drempel bedeutet Schwelle, Thürschwelle und kommt von trampen, trampeln, den unteren Teil des Thürrahmens, über den man ins Haus, in die Stube eintritt.
Drift s. Trift.
Dübel, der, heißt in der österreichischen Marine (nach Dabovich) der Zylinderzapfen, hat aber mit dem Teufel nichts zu thun, sondern ist eine Umbildung des englischen dowel, welches jeden beliebigen Zapfen bezeichnet, französisch douille, lateinisch ductile von duco, ich führe; also eigentlich Führung(s-Zapfen).
Dublieren, um ein Vorgebirge herumsegeln. Der Begriff des doppelten ergiebt sich leicht, wenn man bedenkt, daß man das umschiffte Kap einmal von der einen und das andere Mal von der anderen Seite, also doppelt, zu sehen bekommt. „Sailing along the coast he doubled the promontory of Carthage.‟
Duc d' Alben, Dukdalben, Dükdalben. Pfähle im Wasser, fest eingerammt und — gewöhnlich zu dreien — mit einander verbunden, zum Festmachen, Verholen u. s. w. von Schiffen dienend. Die falsche Meinung, der Name komme von dem des Herzogs von Alba, hat sich so festgesetzt, daß sie nur sehr schwer zu beseitigen sein wird. Allerdings heißt dieser im Holländischen Duc d'Alba, im Munde des Volkes Duc d'Alf. Der [116]Gedanke an ihn lag also nicht allzufern, wenn man das Wort Dukdalben las. Ja es lag allzu nah, als daß man nicht Verdacht schöpfen sollte, denn das Nächste ist in sprachlichen Dingen nicht immer das Beste. So hat denn auch außer o
nno Klopp in seiner ostfriesischen Geschichte meines Wissens niemand direkt und bestimmt gesagt, daß das Wort von Herzog Alba komme, es ist immer nur vermutet worden. Klopp bringt aber auch keinen Beweis für seine Behauptung. — Nun ist freilich das Wort vor der Zeit des 30jährigen Krieges unbezeugt. In den vielen Hansa-Rezessen, -Skraaen und so
nstigen -Urkunden, die ich durchgesehen habe, habe ich nichts davon gefunden. Das 1400 geschriebene „Seebuch‟ kennt nichts dergleichen; Der Teuthonista, 1475 zu Cleve erschienen, ebenfalls nicht. Cornelius Kilianus Duffläus, 1548, kennt das Wort auch nicht, wiewohl er in Antwerpen lebte. Insofern könnte es also von Duc d'Alf kommen. Aber daß das Wort nicht bezeugt ist, beweist noch nicht, daß es nicht vorhanden war. Matthias Kramer, der im Jahre 1719 im Alter von 79 Jahren zu Nürnberg „Das königliche Nider-Hoch-Teutsch u. Hoch-Nider-Teutsch Dictionarium‟ veröffentlichte, könnte es haben wenn es von Alba herkäme, hat es aber nicht. Auch das um 1700 erschienene, in Amsterdam gedruckte „Dictio
naire de Marine‟ von Aubin hat es nicht. Der Holländer Bilderdyk, ein scharfer Kopf, der vor 100 Jahren schrieb, hat es zuerst und nennt es auch gleich ganz richtig, oder wenigstens annähernd treffend „eene moedwillige verbastering von dokdulf.‟ Mit dem dokdulf hat er zwar nicht Recht, desto mehr aber damit, daß er die Form Duc d'Alf eine „mutwillige Verschlechterung‟ nennt. Wenn wir genau zuhören, wie der niederdeutsche Seemann sagt, so hören wir gar nicht Dükdalben oder Dükdalfen, so
ndern Dükdallen, und zwar mit dem dunklen niederdeutschen a das wie o klingt. Dallen, dollen sind aber Balken, Pfähle. In Stralsund heißen die Pfähle am Bollwerk Dallen. In Friesland heißt unser Wort dykdollen; Halbertsma: „stirpes modicae arborum ad corroboranda lignea aggerum propugnacula;‟ also genau wie in Stralsund. Ist -dallen so klar gestellt, so fragt sich was das Dük- bedeutet. Es ist früher an Deich = Diek gedacht worden. Aber es liegt ein anderer Gedanke viel näher, das ist der an das niederdeutsche Zeitwort duken. Wir übersetzen es gewöhnlich mit tauchen, es [117]bedeutet aber vor allen Dingen ducken, beugen, neigen, wie in der Wendung „de bomen duken sik för de wind.‟ Und diese Bedeutung paßt vortrefflich. Die Pfähle der Dükdallen stehen nicht gerad aufrecht, sie sind schief eingerammt, stehen im Winkel zu einander geneigt; die Dallen sind also gedukt — und das Gedukte ist gerade das in die Augen Fallende, das Charakteristische an ihnen: daher Dukdallen, das zu Dükdallen geworden ist wie Duker, der Taucher, zu Düker. So rechtfertigt sich auch der Plural. Es heißt stets Dükdallen, nie, auch wenn nur von einem einzelnen die Rede ist, Dükdall; das würde unverständlich sein, wenn an den Alba zu denken wäre, versteht sich aber von selbst, sobald wir an mehrere Dallen denken, die zu einem Dükdallen gehören.