Downtonspumpe s. Pumpe.
Draggen auch wohl dreggen, heißt etwas auf dem Grunde des Meeres Liegendes auffischen, aus dem Wasser ziehen. Ziehen ist die eigentliche Bedeutung des Wortes. Es ist mit tragen verwandt, niederdeutsch dragen, altfriesisch draga, drega, angelsächsisch dragan, altnordisch draga, schwedisch draga, dänisch drage, englisch drag, gothisch dragan, althochdeutsch tragen, trakan — alles heißt ziehen, schleppen, hinziehen, ausziehen. Das Werkzeug zum draggen heißt Dragge, Dregge, Dreg. Es ist ein ankerartiges Ding mit vier Armen, manchmal auch nur mit dreien, die auf dem Grunde des Meeres hin und her bewegt den gesuchten Gegenstand fassen, greifen, festhalten sollen, damit er in die Höhe gezogen werden kann. Weil man [114]die Arme mit den Klauen eines wilden Tieres, etwa eines Drachen, vergleichen kann, so haben harmlose Erklärer an dieses fabelhafte Tier gedacht um das Wort zu erklären. Nicht besser ist die Erklärung des Bremer Wörterbuches: „dragge, eine Art Anker mit 3 oder 4 Haken. Vielleicht von traag = tardus, weil er das Schiff an der Fahrt hindert‟ — also „träge‟ macht (!) Noch schöner ist das Wort Dragge von dem Herausgeber des Kilianus'schen Wörterbuches, Gerhard Hasselt aus Arnheim, 1777 gedeutet worden: „dregge a drieghen, quia eo pisces decipiuntur.‟ Nicht besser ist eine vierte Deutung, nach der dregge = dre-egge wäre: „tribus cuspidibus vel manibus anchora.‟ — Französisch drague, Hohlschaufel um Sand, Erde, Schlick aus dem Wasser zu ziehen; englisch drag, Zugnetz. Immer spielt der Begriff des Ziehens in die Bedeutung hinein. — Dann ist aber freilich, weil die Dragge oder der Dreg Ankergestalt hatte, die Zusammensetzung Dreganker aufgekommen, auch Draganker; man hat auch wohl Anker wieder fallen lassen ohne daß das Wort die Bedeutung änderte; so kommt es, daß im Wangerländischen drag Bootsanker heißt.
Dragoman, der, ist ein bei auswärtigen Gesandtschaften, bei Konsulaten in See- und Hafen- und anderen Städten angestellter Dolmetscher. Das Wort ist ursprünglich chaldäisch und bedeutet Erklärung (targumim); davon arabisch targana, auslegen, übersetzen, dolmetschen; arabisch targoman, mittellateinisch dragumanus, drogamundus, italienisch dragomanno, spanisch dragoman, französisch drogman. Tragemunt war im mittelhochdeutschen ein weitgereister, sprachkundiger Pilger, nicht zu verwechseln mit dem schnellsegelnden Schiffe tragamunt, s. Schmack.
Drehfeuer s. Blinkfeuer.
Drehreep, das. Roeding mißbilligt es, daß Drehreep oft mit Fall für ein und dasselbe gehalten werde. Das ist aber kein Wunder, denn sie haben beide denselben Zweck, ja es ist ursprünglich das ganze Fall der Rahsegel weiter nichts als ein Drehreep gewesen, nämlich ein Reep das bei (beweglichen) schweren Rahen an Deck genommen, ums Spill gelegt und gedreht wurde, wodurch die Rahe in die Höhe ging. Um dieses weitläufige Manöver nicht immer nötig zu haben, hat man an das Drehreep eine starke Talje (ein Takel) angebracht, mit der die Rahe bequem gehißt werden kann. Sie heißt Fall. Indessen muß beim Aufbringen [115]oder an Decknehmen der Rahe auch heute noch die Talje ausgeschaltet und das Drehreep selbst an Deck genommen und, wenn auch nicht immer ums Spill gedreht, so doch mit kräftiger Besetzung geholt oder gefiert werden.
Dreidecker s. Deck. Dreimaster s. Mast.