Dobber, der, ein auf dem Wasser schwimmendes Stück Holz oder Kork, das die Stelle einer Boje versieht und die Lage eines unter Wasser befindlichen Gegenstandes, einer Angel, eines Netzes, eines Ankers anzeigt. Ostfriesisch dubber, vom Zeitwort dubbern, schlagen, pochen, stoßen, hin- und herschlagen, schwingen, schwanken; von der Bewegung die ein auf Wasser schwimmender, von den Wellen auf und nieder bewegter Gegenstand macht; „auf dem Wasser tanzen‟ nennt man sie wohl. — Kilianus kennt das Wort nur als zum Angelgerät gehörig: „calamus, qui suspendit hamum, ne fundum petat; cortex subereus lineae piscatoriae.‟ Halbertsma hat für Friesland die Form doaper, „in genere fluitans quid, quod suspendit hamum reteve; speciatim parallelopipedon ligneum parvum in aqua natans et sustinens funem, qui desinit in hamum.‟ Im Husumer Seerecht heißt es: „Kombt ein schip in einen haven driven, dat schal ein dubber up einen ancker hebben.‟ — Im Mittelniederdeutschen heißt der Dobber auch Kogert: „unde licht enich anker sunder douwer ofte kogert, onde schade off queme, den schall he half beteren‟.
Dock, das, ist ein ausgegrabener und mit Quadersteinen ausgemauerter Raum, in dem ein Schiff ausgebessert wird. Wenn das zu dockende Schiff in diesen Raum hineingefahren ist, wird das Dock hinter ihm mit einem Po
nton abgesperrt und das Wasser wird mit einer Dampfpumpe ausgepumpt. Je mehr das Schiff dadurch trocken fällt, desto mehr wird es von beiden Seiten mit Balken abgestützt bis es schließlich ganz trocken dasteht. Doch heißt nicht deswegen solch ein Dock Trockendock, so
ndern weil es im Gegensatz zu einem Schwimmdock (s. d.) auf dem Trockenen angelegt ist. Docken heißt ein Schiff ausbessern; „das Schiff wird gedockt‟, man kann aber auch sagen „das Schiff dockt‟, wie man sagt das Schiff „löscht‟. — Kilian hat eine niederdeutsche Form docke für Renne, Wasserrinne. Dem entsprechend leitet [111]Grimm Dock vom italienischen doccia, französisch douche, spanisch ducha = Wasserröhre, Wasserrinne, ab. Und diese gehen entweder auf das lateinische (aquae) ductus oder auf das griechische doche, dochos, docheion = Gefäß, Behälter zurück. — Im Englischen heißt dockyard Werft, dock allein meist in der Mehrzahl docks wird auch gebraucht für einen Liegeplatz von Schiffen. Da wo mir das Wort im seemännischen Sinne zuerst begegnet ist, bei Aubin 1702, wird es neben Dock in unserem Sinne auch als Ankerplatz oder Liegeplatz gebraucht. Es übersetzt nämlich Aubin das niederländische dok mit chambre, bassin, darsine und paradis. Er bemerkt dazu: „C'est la partie d'un port de mer la plus avancée dans la ville. Elle sert à retenir les galéres et autres bâtiments de mer, et est fermée d'une chaine. Elle est apellée Darsine sur la Méditerranée; mais sur l'Océan on apelle Paradis, Bassin, Chambre, les lieux retirez du port, oú les vaisseaux sont en plus grande seureté.‟ Vorher hat er aber auch dieselben Namen bassin, chambre und Darsine angewandt auf „un petit port particulier pratiqué dans un plus grand, oú l'on radoube les vaisseaux. Il ya de deux sortes de bassins; les uns qu'on peut toujours tenir secs, parce qu'on les ferme avec des portes; les autres qui sont ouverts, et dont le fond étant toujours mou et bourbeux, se remplit d'eau quand le flot monte, et se vuide quand la mer descend.‟ Im Jahre 1794 scheint es in Deutschland noch keine Docks gegeben zu haben, wenigstens weiß Röding von keinen zu berichten, da er doch schreibt: „Die neuerbauten Docken zu Karlscrona und Kronstadt, wovon die erste in einen Fels gehauen ist, sind unstreitig die musterhaftesten, auch sind die französischen in den Häfen zu Toulon, Brest und Rochefort und nicht minder die englischen merkwürdig. In Spanien, Portugal und Dänemark sind die Docken ebenfalls auf ähnliche Weise eingerichtet.‟ — Im Jahre 1850 mußte das erste, neueingerichtete Schiffsjungenschulschiff „Mercur‟ in Karlskrona docken. — Mehrzahl: die Docks.