Bugspriet, das, eine Art Mast, nur daß er nicht aufrecht steht, sondern im Winkel geneigt über den Bug hinausragt. Spriet heißt eigentlich Spieß, Stange, Spiere, Baum; auch die Stange die diagonal in das deshalb Sprietsegel genannte Bootssegel gesteckt wird um es auszubreiten. Es ist darum schwer zu entscheiden, ob es von spriotan = sprießen oder von spritan = spreizen kommt; der Bedeutung nach wäre beides möglich. Das französische beaupré ist aus Bugspriet mundgerecht gemacht. — Im Niederdeutschen früher bochspreeth und bockspreet, bochspreth; „und syn bochspreth qwam in Klawes Wendes focken tackel to staende. Do lepen twe boesmans (Matrosen) van den unsen int focken tackel und houven eme dat stach und bolynen van synem bochsprete‟ ... In einer Verklarung am 31. Oktober 1564 zu Bremen abgelegt heißt es: ... „erschenen F. W. und bekennet onde getuget, dat vorleden [88]sonnauend den 12. October sick ein storm erhauen, ond sy datsulnige mall J. R. by A. G. sinem schepe hengedreven, ond also he jegen gedachten A. G. schip gekamen, sy J. bochspreeth in A. bachstaken geraket.‟ In einer zweiten Verklarung über denselben Fall heißt es: „doch nichtes desto weniger J. R. mit synem bockspreet in ohre hovettow gedreuen sy.‟ (Schiller und Lübben VI. 26).
Buhne, die, ein Flechtwerk von Reisig zum Schutze eines Ufers, einer Küste gegen das Wasser. Es ist im Grunde genommen nur eine andere Form für Bühne. Dieses heißt Bretterboden, Boden eines Hauses, Decke eines Zimmers, bretterne Erhöhung, Bretterverschlag, Bretterverkleidung, und eine Verkleidung bildet auch die Buhne, nur daß sie nicht aus Brettern sondern aus Reisern hergestellt ist. Es bedeutet auch Fischzaun und Fischkasten, und zwar einen solchen auch wenn er aus Brettern hergestellt ist, so wie auch ein aus Brettern hergestellter Uferschutz noch Buhne genannt wird.
Buk = Bauch.
Bulin, die, ein Tau das an der Seite eines Rahsegels ungefähr in der Mitte des stehenden Lieks befestigt ist und dazu dient, das Segel steif beim Winde zu halten und seinen Bauch möglichst weit nach vorne zu holen, damit das beim Winde segelnde Schiff möglichst viel Wind in seine Segel bekomme und größere Fahrt mache. Da die Bulin an einer sehr gebogenen Stelle des Segels sitzt, so ist anzunehmen, daß sie vom Biegen den Namen habe; und wirklich hieß sie früher auch Buglin; Kilianus schreibt boech-lyne. — Davon das französische bouline; á la bouline, beim Winde. — Die Befestigung der Bulin am stehenden Liek erfolgt durch Bulinsspruten, Verbindung von zwei oder drei einfachen Stroppen, welche den Zug der Bulin auf einen großen Teil des Lieks verteilen, ausbreiten, ausspreiten sollen.