Blinkfeuer, das. „Ein Leuchtturm mit rotierendem Leuchtapparat, dessen Licht durch kurze Intervallen von Dunkelheit unterbrochen wird und dann plötzlich wieder erscheint.‟ Ein „Blink‟ ist eine klare Stelle am Himmel, die sich zuweilen bei nebligem oder dunklem Wetter zeigt. Während im Hochdeutschen die Sippe seltener vorkommt, z. B. in der Allitteration „blink und blank‟, als Zeitwort blinken und in der Wendung „mit den Augen blinkern‟, findet sie im Niederdeutschen um so zahlreichere Verwendung, zumal auch blick und bliken dazu genommen werden müssen, da blink und blinken davon nur nasaliert sind. Blik = Schein, Glanz, Strahl, Leuchten, Zeichen, Kennzeichen; davon bliksem, bliksen, bliks = Blitz. — Blink, ebenfalls Blitz, Glanz, momentanes Leuchten, kurzer heller Schein; „alle dre mienuten smit dat lücht fan de furtorn 'n blink afer 't water.‟ — Blinke, blink „eine glänzende Stelle im Watt, welche namentlich beim Sonnenschein durch ihren hellen Schein weithin sichtbar ist. Es sind diejenigen Stellen, welche nach eingetretener Ebbe wegen ihrer Undurchlässigkeit länger naß bleiben‟ (Doornkaat). Es gibt auch noch ein blinke, blink als grüner Anger bei Dörfern und Städten, was wohl von brink kommt, einen erhöhten, bewachsenen Weideplatz bezeichnend. Dazu die Zeitwörter bliken = Schein und Glanz machen, wonach aussehen, sichtbar und offenbar werden, erhellen, sich zeigen, und blinken = blinken, leuchten, glänzen, blitzen, funkeln; davon das Frequentativum blinkern, zwinkern, blinzeln. Kommen alle mit Birke wegen der glänzenden scheinenden Rinde von der Wurzel bhrag, bharg, bhark, glänzen. — Schon althochdeutsch blican, glänzen, blicfiur, Blitzfeuer. Angelsächsisch blican, leuchten; aber altenglisch blink = aspectus. — Roeding kennt „Blickfeuer, gewisse Signäle die man in der Nacht auf Schiffen durch Ansteckung etwas Pulvers von Zeit zu Zeit macht, um sich unter einander Nachricht zu geben, wo man sich befindet.‟
Block, der. Dieses für die Seemannschaft so wichtige Werkzeug, das einem jeden aus der Physik als Teil eines „Flaschenzuges‟ bekannt ist und das hauptsächlich aus zwei Teilen, dem Gehäuse und der Scheibe, besteht, hat seinen Namen von einem Klotz; denn nichts anderes bedeutete das althochdeutsche biloh, [67]mittelhochdeutsch bloch, als Klotz, Stück eines Baumstammes, dickes Brett, Bohle, Holzblock, Block in Gefängnissen; altfriesisch bloc, „vppa thet bloc iefta inna thet kalde yrsen sle,‟ in diesem Sinne wird aber meist, schon im Mittelniederdeutschen, Stock gesagt. Indessen ist Block die treffendere Bezeichnung, denn es kommt vom gothischen lukan, althochdeutsch luhhan, angelsächsisch lucan, und das heißt schließen, verschließen (s. Luke). Das Wort Block führt also in die frühesten, einfachsten Zeiten zurück in denen man zum Verschließen von Öffnungen weiter nichts hatte als einen Holzklotz. — Es gibt eine große Anzahl von Blöcken an Bord, mit verschiedener Gestalt und Bestimmung, die auch je nach Art und Zweck verschiedene Namen führen. Die meisten davon erklären sich durch Zusammensetzungen wie Hakenblock, Bauchgordingsblock, Leesegelsfallblock von selbst. Sonst s. Violinblock, Warrelblock, Steertblock, Kinnbacksblock, Dodshofd und Spinnekopf.
Block an Block s. tublocks.
Blockade, die. Sperrung eines Hafens, einer Küste. In diesem Worte ist die ursprüngliche Bedeutung von Block (s. d.) wieder zum Vorschein gekommen: Verschluß. Das französische bloc und bloquer, das italienische bloccare, das spanische bloquear sind also deutschen Ursprungs. Blockieren war in Deutschland schon vor dem 30jährigen Kriege gebräuchlich. Blockade dagegen wird nach Kluge erst seit 1686 verzeichnet.