ausfahren. 1. = ausreisen, das Schiff ist auf der Ausfahrt, gleich Ausreise, ein Gegensatz zu Heimreise.
2. transitiv: eine Leine, eine Trosse ausfahren, deren eines Ende an Bord des Schiffes bleibt. Das andere Ende wird in einem Boot an irgend eine Stelle gefahren um es da an einer Boje, einem Poller, einem Spill festzumachen. Wird dasselbe [28]dann weiter an einem andern Poller festgemacht, so heißt diese Tätigkeit verholen. Über das Verholen eines Schiffes s. verholen.
Ausfracht, s. Fracht.
Ausguck, der, nicht bloß seemännisch sondern auch sonst im Reich gebraucht für den Ort, von wo aus einer Ausschau hält, für die Tätigkeit des Ausguckens und für den Mann der ausguckt, (letzteres ähnlich wie der Posten, die Schildwache, das Frauenzimmer, der Hof gebraucht). Doch ist das Ausgucken nicht auf den Ausguck beschränkt, „sie hat sich schier die Augen ausgeguckt nach ihrem Liebsten.‟ Die „Gucke‟ heißt in Süddeutschland das Tuch, das die Mädchen und Frauen bei Feldarbeit so weit über den Kopf gezogen haben, daß sie nur eben noch herausgucken können. Der Ort hieß in alten Zeiten Wart oder Luginsland, welch letzteres Wort heute noch als Ortsbezeichnung vorkommt (Worms). Niederdeutsch Kieken, s. Kieker. Im Allemannischen heißt gucken lugen und in der österreichischen Marine dementsprechend der Ausguck Auslugg, (s. Dabovich, nautisch. techn. Wörterbuch).
Ausholer, der, ist ein laufendes Tau das etwas ausholt, oder vielmehr mit dem etwas ausgeholt wird. Ein Gaffelsegel wird mit dem Ausholer so geholt, daß es sich bis zur Nock der Gaffel oder bis zur Nock des Besansbaums ausdehnt, ausbreitet, ausspannt. Auch der Klüver hat seinen Ausholer, das Gegenteil des Klüverniederholers. Sogar der Klüverbaum kann einen Ausholer haben, durch den er nach außen geschoben wird; hier vertritt dann der Ausholer die Stelle dessen, was bei den Stängen Windreep heißt.
ausklarieren, s. verklaren und klar.
auslegen. Auf das Kommando „leg aus!‟ laufen die vorher aufgeenterten und bereit stehenden Matrosen nach Steuerbord und nach Backbord auf die Rahe hinaus und legen sich da mit dem Leibe auf die Rahe, die Füße in die Pferde (s. d.) stellend, den Rücken nach hinten, den Kopf und den Oberkörper nach vorn geneigt um, auch ohne sich mit den Händen festzuhalten, das Gleichgewicht zu behalten.